Oranier- und Partnerstädte

Oranierstädte:

Dillenburg gründete am 31. August 1963 in der großen Stadtkirche in Breda mit den Städten Breda/Niederlande, Diest/Belgien und Orange/Frankreich eine Union der Oranienstädte.

Vom 30. August bis zum 1. September 2013 fand in Dillenburg ein großes Jubiläumswochenende zum 50jährigen Bestehen dieser Union statt. Am offiziellen Festakt am Abend des 31. August nahmen Vertreter aus allen Städten teil. Im Sinne der Völkerverständigung und vieler über die Jahre hinweg entstandenen, engen Freundschaften und aufgrund der großen historischen Verbundenheit wurde der Vertrag bekräftigt. Ein großes Oranier-Fest im Hessischen Landgestüt Dillenburg schloss sich an.

 

Bekräftigen durch ihre Unterschrift den Unionsvertrag (v. l.):

Stadträtin Josette Adiasse (Orange), Bürgermeister Jan Laurys (Diest), Bürgermeister Michael Lotz (Dillenburg) und Stadtrat Selcuk Akinci (Breda) am 31. August 2013 in Dillenburg

Breda/ Niederlande

Breda, eine dynamische und historische Stadt in Westbrabant mit einem stimmungsvollen Stadtherzen zählt heute 160.000 Einwohner. Im Jahre 1252 erhielt die Stadt Stadtrechte, wonach sie;Anfang des 14. Jahrhunderts ummauert wurde. Um die Altstadt herum liegen die Ringgräben.
Viele Straßen sind ovalförmig, ein typisches Zeichen alter Festungsstädte. Die meisten Kunst- und Kulturdenkmäler befinden sich in der Innenstadt.
Von nahezu jeder Stelle in Breda ist die „Große Kirche“ oder „Liebfrauenkirche“ aus dem 15. Jahrhundert sichtbar, die in den vergangenen Jahren innen und außen restauriert wurde. Das „Spanjaardsgat“ mit den zwei siebeneckigen, am Wasser gelegenen Wehrtürmen, dem Granat- und Tauben-Turm erinnert an die Zeit, als Breda in den Händen der Spanier war.
Das Schloß von Breda zeigt die historische Verbindung zwischen Breda und dem Haus Oranien-Nassau. In der alten Innenstadt liegt auch der malerische Beginenhof. Bis 1990 wurde er tatsächlich von Beginen bewohnt. Sehenswert ist auch das frühere Alte Herren-Haus „De Beyerd“, das heute als Zentrum für bildende Künste fungiert.

 

Diest/Belgien

Im Nordosten von Flämisch-Brabant liegt Diest, ein kleines, gemütliches Städtchen an der Demer, mit 22.000 Einwohnern und einer großen und reichen Vergangenheit. Fast drei Jahrhunderte lang war die Stadt in Händen der Prinzen von Oranien-Nassau.
Die Zitadelle, die Wälle und das Fort Leopold sind alle stille Zeugen der alten Festung. Der große Marktplatz bildet zusammen mit der Sankt Sulpituskirche und dem Rathaus das Herz von Diest. Im Keller des Rathauses birgt das Städtische Museum wertvolle historische Kunstschätze.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die mittelalterliche Tuchhalle, das Geburtshaus des Sankt Jan Berchmans, die Eseldeichmühle und der jahrhundertelalte Beginenhof (Weltkulturerbe der UNESCO). Am Stadtrand befindet sich das Erholungszentrum „Halve Maan“ mit Möglichkeiten zum Angeln, Schwimmen, Rudern, Tennis und Minigolf.

Orange/Frankreich

Orange, die Stadt der Prinzen und das Tor zur Provence, liegt mit 29.000 Einwohnern im Haut Vaucluse zwischen Alpenmassiv und Rhone-Ebene und bietet einen lebensnahen Spaziergang durch Zeit und Kultur. Das römische Theater von Orange, errichtet zu Beginn unserer Zeitrechnung, verdankt seinen Ruhm seiner hervorragend erhaltenen Bühnenrückwand. Seine Akustik und sein Aufbau erlaubten es 9000 Zuschauern, den Veranstaltungen beizuwohnen. Im 4. Jahrhundert geriet das Theater in Vergessenheit und wurde anschließend sogar in ein Wohnviertel umgewandelt. Erst im 19. Jahrhundert verlieh man ihm wieder seine ursprüngliche Zweckbestimmung. 1869 ließ Orange das Freilufttheater mit der Darbietung der größten Namen der dramatischen und lyrischen Kunst wieder aufleben.
Seit 1970 verleihen die Festspiele von Orange (Choregies) dank ihrer Opern und Konzerte dem Ort in jedem Jahr internationales Prestige. Ein weiteres außergewöhnliches Bauwerk römisch-provenzalischer Kunst ist der Bogen von Orange, auch Triumphbogen genannt. Er war ursprünglich dem Ruhm der Veteranen der zweiten gallischen Legion gewidmet, die die römische Siedlung von Orange zu Beginn des ersten Jahrhunderts gründete, und danach Kaiser Tiberius.
Die Vielfalt und Schönheit der Dekoration, von der Vorherrschaft Roms auf dem Festland sowie auf den Meeren zeugend, machen ihn zu einem der bedeutendsten Bauwerke römischer Kunst in der Provence. Das Antike Theater und der Triumphbogen gehören beide zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Partnerstädte:

Seit 1989 besteht zwischen Dillenburg und Hereford/England eine Städtepartnerschaft.

Hereford

Hereford liegt mit 55.000 Einwohnern im Zentrum einer der schönsten Rundreisen durch Großbritannien mit zentraler Anfahrt von Shropshire, Wales, Worcestershire, Gloucestershire und dem als Forest of Dean bekannten Waldgebiet. Heute gilt Hereford als eine der unberührtesten ländlichen Idyllen Englands und ist berühmt für seine weißgesichtigen Kühe, seinen Hopfen, den Cider (Apfelwein) und dem Lachs aus dem Wye.
Um den Stadtkern herum fügen sich moderne Gebäude harmonisch zwischen historischen Gebäuden ein. Hereford ist auch eine bedeutende Marktstadt, die an jedem Mittwoch Besucher von nah und fern zu ihrem regen Viehhandel und dem Marktgeschehen anzieht.
Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale, die aus dem 11. Jahrhundert stammt. Hier werden zahlreiche Kunstschätze aufbewahrt; auch die bekannte sogenannte „Chained Library“, eine Bibliothek mit über 1400 Bänden, die historisch aus Sicherheitsgründen angekettet sind und die weltberühmte Karte „Mappa Mundi“, die um 1300 nach Christus gefertigt wurde, haben hier ihren Platz.
Alle drei Jahre findet in Hereford das älteste Musikfestival Europas statt, das sogenannte „Three Choirs Festival“ und alle zwei Jahre das „Autumn Music Festival“. Das alljährliche Sommerfest bietet eine Woche lang eine Mischung aus Straßenunterhaltung, Karneval, Komödie, Drama und Musikveranstaltungen an.