Oranienstadt und Partner helfen Läderach-Beschäftigten

Die Oranienstadt Dillenburg und ihre Partner helfen gemeinsam bei der Suche

nach einer beruflichen Zukunft für die Läderach-Beschäftigten. Auf Einladung von Landrat Wolfgang Schuster trafen sich deswegen jetzt im Dillenburger Rathaus Bürgermeister Michael Lotz, Landrat Wolfgang Schuster, IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Tielmann, der Leiter des Kreissozialamtes Klaus Gerhard Schreiner, DGB-Geschäftsführer Matthias Körner, der Obermeister der Konditoren-Innung Mittelhessen Andreas Vogel und Angelika Berbuir als Leiterin der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar zu einem Pressegespräch, um über die Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren.

Informierten über ihre Unterstützungsmöglichkeiten (v. l. n. r.): Klaus Gerhard Schreiner (Leiter Kreissozialamt), Andreas Vogel (Obermeister der Konditoren-Innung Mittelhessen), Angelika Berduir (Leiterin der Agentur für Arbeit Limburg-Wetzlar), Landrat Wolfgang Schuster, Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz, Andreas Tielmann (Hauptgeschäftsführer der IHK) und Matthias Körner (DGB)

“Aus” ohne Vorankündigung

Das plötzliche „Aus“ von Läderach verursachte nicht nur bei den Beschäftigten einen tiefen Schock. Ohne jegliche Vorankündigung war das Manderbacher Werk, das dort seit 1990 ansässig ist, am 27. Februar mit sofortiger Wirkung geschlossen worden. Einschließlich der Teil- und Saison-  und befristet Beschäftigten standen 158 Mitarbeiter von jetzt auf gleich buchstäblich „auf der Straße“. Landrat Wolfgang Schuster sichert volle Unterstützung durch den Lahn-Dill-Kreis zu: „Die Art und Weise, wie das Ganze abgelaufen ist, ist mehr als unschön. Es ist unsere Aufgabe, zu helfen, wo wir nur können, die Mitarbeiter haben sich nichts zu Schulden kommen lassen!“ Der Leiter seines Kreissozialamtes Klaus Gerhard Schreiner wies in diesem Zusammenhang auf den gravieren Mangel an Pflegefachkräften hin. Derzeit fehlen rund 150 Kräfte im Lahn-Dill-Kreis. Sofern es für den einzelnen Beschäftigten in Frage kommt und es individuell passe, könne man sich jederzeit bei der Altenpflegeschule in Herborn über die konkreten Möglichkeiten informieren. Außerdem machte er auf die Angebote der kreiseigenen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Ausbildungs- und Beschäftigungsinitiativen mbH (GWAB) aufmerksam, bei der zum Beispiel kostenlose Bewerbungstrainings absolviert werden können.

Möglichkeiten der Unterstützung

„Wir sind noch immer unglaublich betroffen von dieser Entscheidung. Wir fühlen mit den Mitarbeitern und wollen alles möglich machen, was in unserer Hand liegt, um zu helfen“, so Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz. Die Werksschließung kam auch deswegen unerwartet, weil der Konzern noch vor wenigen Jahren Investitionen in Millionenhöhe vorgenommen hatte. Als Oranienstadt sei man immer stolz gewesen, dass eine solche Confiserie mit der Produktion von Genussmitteln in Dillenburg ansässig war. „Gemeinsam mit unserem Netzwerk aus Partnern haben wir sofort überlegt, wie wir helfen können“, so das Stadtoberhaupt weiter. Er habe kurzfristig alle Unternehmen in Region angeschrieben und auf die besondere Situation von Läderach, aber auch Sell in Herborn-Burg hingewiesen. Von dort habe es eine gute Resonanz gegeben. Dies soll auch als immer noch gültiger Appell verstanden werden: „Alle Betriebe, die ohnehin planen, noch Mitarbeiter einstellen zu wollen, sollten jetzt auf den Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur zugehen und diese melden“, bittet der Rathauschef. Die Stadtwerke gehen mit einem guten Beispiel voran und haben für 2019 drei zusätzliche Stellen für Saisonarbeitskräfte für Grünflächenpflege geschaffen, die tarifgerecht bezahlt werden. Die Oranienstadt prüft derzeit eine Kooperation mit der Fachschule für Sozialpädagogik in Siegen, inwiefern neue Erzieher und Erzieherinnen der Stadt dort auf drei Jahre verkürzte, bezahlte Ausbildungen absolvieren können. Im derzeit am Stadion befindlichen Bau des Fachmarktzentrums entstehen neue Arbeitsplätze. Wenn es individuell passe, könnten auch hier Möglichkeiten für einen Wiedereinstieg entstehen.

Arbeitsagentur führt Gruppen- und Einzelgespräche

Angelika Berbuir hofft, dass es den ehemaligen Beschäftigten gelingt, möglichst schnell ihre Angst vor einem beruflichen Neustart zu verlieren. Deswegen habe die Arbeitsagentur bereits eine Gruppeninformationsveranstaltung durchgeführt. Außerdem laufen derzeit zahlreiche Einzelgespräche mit individuellen Beratungen. Jeder Beschäftigte hat einen konkreten Ansprechpartner, der mit ihm erörtert, was für seine Situation passend ist und was er sich vorstellen kann.

Azubis sind schon vermittelt

Erfreuliches teilte Andreas Tielmann als Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) mit. Alle acht Läderach-Auszubildenden seien inzwischen vermittelt bzw. würden dies in Kürze: „Im Bereich der Ausbildung sehen wir keinerlei Probleme. Hier zeichnen sich gute Lösungen ab“, berichtete Tielmann. Ziel sei es aber auch, möglichst schnell eine neue Nutzung der Immobilie im Gewerbegebiet Manderbach zu finden. Er hoffe, dass dies schnell geschehen werden könne und auch dadurch möglicherweise wieder neue Arbeitsplätze entstehen.

Jugendsammelwoche vom 5. bis 15. April 2019

Logo Jugendsammelwoche

Hessens Jugend sammelt. Und das schon seit 70 Jahren. Denn sinnvolle Jugendarbeit braucht Unterstützung. Dafür werden junge Engagierte aktiv bei der Jugendsammelwoche. Das nächste Mal vom 5. bis 15. April 2019.

Der neue Anstrich im Gruppenraum, sozial verträgliche Beiträge für die Sommerfreizeit oder Materialien für die Gruppenstunde – Jugendarbeit ist wertvoll, aber nicht ganz kostenlos. Zwar werden die Angebote vor allem von ehrenamtlichem Engagement getragen. Dennoch geht es nicht ohne eine vernünftige finanzielle Ausstattung. Hessens Jugend wird deshalb dieses Jahr zum 70. Mal aktiv bei der Jugendsammelwoche. Vom 5. bis zum 15. April gehen junge Menschen von Haus zu Haus und bitten um Unterstützung für ihre Anliegen.

70 Jahre Jugendsammelwoche

Die Jugendsammelwoche ist seit 70 Jahren ein Gemeinschaftsprojekt der sammelnden Gruppen mit den Jugendämtern und dem Hessischen Jugendring. „Die Aktion ist eine wichtige Säule der Finanzierung der Arbeit.“ erklärt Mario Machalett, Vorsitzender des Hessischen Jugendrings. „Ohne diese Unterstützung wären viele Aktionen wie Zeltlager, Gruppenstunden oder außerschulische Bildungsangebote gar nicht möglich.“.

Kick-Off Aktion des SV Darmstadt 98 zum Start

Der SV Darmstadt 98 ist Kooperationspartner der Jugendsammelwoche und unterstützt die Aktion im Rahmen der Sozialaktion des Sportvereins „Im Zeichen der Lilie“ u.a. mit einem tollen Sportevent für engagierte Jugendliche und einer Kick-Off Aktion zum Start der Jugendsammelwoche.

Bouffier übernimmt Schirmherrschaft

Zum Erfolg des Projekts will auch im Jubiläumsjahr Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier beitragen, der die Schirmherrschaft für die Jugendsammelwoche übernommen hat. „Was Gemeinschaft bedeutet, kann man nirgendwo so gut wie in Vereinen, Verbänden und Initiativen erfahren. Deshalb ist es wichtig, dem Ehrenamt eine Zukunft zu geben – eine Zukunft, die von den Jugendlichen mitgestaltet wird, die heute schon ehrenamtlich tätig sind.“ erklärte Bouffier in seinem Grußwort zur Jugendsammelwoche. Er habe daher die Schirmherrschaft sehr gerne übernommen und freue sich, wenn neben das freiwillige Engagement der Jugendlichen auch ein freiwilliger finanzieller Beitrag treten würde.

75.000 Engagierte in der Jugendarbeit

Rund 75.000 Menschen engagieren sich in Hessen in Jugendverbänden mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung anzubieten. Eine verlässliche Finanzierung ist der Grundstein zur Erreichung dieses Ziels. Gerade in Zeiten knapper, öffentlicher Kassen sind auch Projekte der Kinder- und Jugendarbeit immer wieder vom Rotstift bedroht. Bei der Jugendsammelwoche sorgen die jungen Aktiven daher auch für die Zukunft ihrer Angebote.

Jugendliche Sammler können sich ausweisen

„Wenn also vom 5. bis zum 15. April  die Jugendfeuerwehr, die Pfadfinder oder eine Gruppe eines anderen Jugendverbands bei Ihnen klingelt, können Sie für Nachhaltigkeit vor Ort sorgen.“ Mario Machalett lädt hierzu alle Bürgerinnen und Bürger zur Unterstützung ein.

Die Jugendlichen, die in dieser Zeit sammeln, können sich durch amtliche, abgestempelte Sammelausweise und amtliche Sammellisten ausweisen.

 

 

 

Den Historischen Weg per App entdecken

Wo sieht man die Reste der alten Stadtmauer? Wer ist in der Stadtkirche begraben? Wieso heißt das Prinzenhaus „Prinzenhaus“? Diese und andere Fragen beantwortet jetzt die neue App „entdecke Dillenburg“ des Dillenburger Museumsvereins e. V., die den historischen Weg durch Dillenburg modern und als Audio-Guide vorstellt und die mit Unterstützung der Oranienstadt Dillenburg zustande kam.

Per App entdecken

Ein paar schnelle Klicks im Smartphone machen langes Planen für Besucher und Einheimische zunehmend überflüssig. City-Apps für das Handy sind generell auf dem Vormarsch. Apps sind zu einem wichtigen Kanal geworden, den Nutzer auf individuelle und unkomplizierte Art anzusprechen. Deswegen hatte Peter Patzwaldt vom Dillenburger Museumsverein e. V. schon vor einiger Zeit die Idee zu „entdeckeDillenburg“. Der rührige Verein unterhält schon seit Jahren die Dillenburger Schlossberganlagen und bringt mit viel Engagement immer wieder neue Ideen ein und setzt diese zielstrebig um. Hintergrund für die Entwicklung der App: Den bekannten Historischen Weg durch Dillenburg einer neuen Zielgruppe erschließen. „Es geht auch um die jüngeren, historisch interessierten Besucher der Stadt, die es heutzutage es nicht mehr gewohnt sind, ihre Tour mit einem Heft oder einem Prospekt in der Hand zu machen.“ Und so verraten die professionellen Sprecher des Audioguides der App Highlights und Geschichtsträchtiges zu 18 bedeutenden Stationen in der Oranienstadt. „entdecke Dillenburg“ beinhaltet die Möglichkeit, sich per GPS die nächstgelegene Station des Historischen Weges automatisch anzeigen zu lassen. Läuft der Urlauber an einem bestimmten Bauwerk vorbei, bekommt er automatisch die passenden Infos aufs Ohr. Das Smartphone rückt dabei in den Hintergrund und lenkt nicht ab. Ein weiterer großer Vorteil: Die Anwendung funktioniert auch ohne Internetverbindung und ist damit jederzeit verfügbar. „Was kann ich wo angucken, wie komme ich da hin und wo bekomme ich danach ein Bier?“ – mit inbegriffen ist auch eine Liste der Dillenburger Gastronomie, und bietet damit die komfortable Möglichkeit, den Stadtbummel mit einem kalten Bier, einem Kaffee oder einem Imbiss gemütlich ausklingen zu lassen, ohne lange nach einer Einkehr suchen zu müssen.

Wertvolle Ergänzung

Steffen Keiner als Leiter der städtischen Tourismusabteilung hat das Projekt gerne unterstützt. Bereits vor einiger Zeit veranlasste er eine komplette Erneuerung der Beschilderung der einzelnen Stationen, die Aktualisierung der Texte und die Gestaltung der Tafeln mit einem ansprechenden Design. Außerdem entstand unter städtischer Federführung ein handlicher Pocket-Guide, den der Tourist unkompliziert bei seinem Rundgang verwenden kann und der als Grundlage für den Audio-Guide dient. Die Kosten für die professionellen Sprecher, die die Informationen wahlweise in Deutsch, Englisch und Niederländisch weitergeben, hat ebenfalls die Oranienstadt getragen. Die neue App sieht er als wertvolle Ergänzung: „Der einzelne Tourist ist nicht mehr auf die Reisegruppe angewiesen, sondern kann seine Tour ganz individuell gestalten und ist dabei zeitlich flexibel.“ Der klassische Stadtführer ist bislang aber nicht wegzudenken. Und so stellt  „entdeckeDillenburg“ eine optimale Ergänzung zum bestehenden Angebot der Oranienstadt Dillenburg dar und den Möglichkeiten, Stadtführungen buchen zu können. Ein Audio-Guide eignet sich zum Beispiel bestens bei spontanen Einzelbesuchen. Wie Peter Patzwaldt vom Musemsverein erklärt, sind zwei Erweiterungen der aktuellen App geplant. Rund 20 weitere Stationen im Außengelände des Schlossbergs sollen noch hinzukommen, ebenso wie die Möglichkeit, sich mit diesem Audio-Guide auch durch die Dauerausstellungen in der Villa Grün (Wirtschaftsgeschichtliches Museum) und im Wilhelmsturm (oranien-nassauisches Museum) leiten zu lassen.

Ab sofort im App-Store und Google Play Store

„entdecke Dillenburg“ ist ab sofort kostenlos erhältlich für Apple-Geräte im App-Store und als Android-App im Google Play Store.

 

 

Foto: Screenshot der App