Dillenburger Fitness-Wald eröffnet

12 Bewegungsstationen laden zum Mitmachen ein (Foto: Oranienstadt Dillenburg)


Der Dillenburger Fitnesswald ist offiziell eröffnet. Das Gemeinschaftsprojekt der Otfried-Preußler-Schule Dillenburg, der Oranienstadt und HessenForst ist oberhalb der Schule am Forstdenkmal entstanden. Auf einer Länge von 1,2 km entstanden 12 Stationen, an denen Hinweisschilder zu einer sportlichen Betätigung motivieren. Der Fitness-Wald ist ein Angebot für Schüler und Schülerinnen der Otfried-Preußler-Schule, für die Mitarbeitenden der Lebenshilfe Dillenburg e. V. , für alle Waldbesuchenden, aber auch für die Kinder der Waldgruppe der städtischen KiTa “Der kleine Prinz”.

Eröffnung des Fitnesswaldes am 16. Mai 2022
Eröffnung des Fitnesswaldes am 16. Mai 2022


Die unterschiedlichen Bewegungsstationen entstanden entlang der Waldwege zwischen der Schule und der Autobahn. Für die Umsetzung benötigte die Berufsorientierungsklasse von Lehrerin Alexandra Fink zwei Tage, an denen sie mit kräftiger Unterstützung von Revierförsterin Chantal Bornmann und ihrem Team von HessenForst Pfosten aufstellten, Schilder montierten und teilweise Baumstämme als Station vorsahen. Die Oranienstadt übernimmt die Kosten für die Beschilderung und Unterhaltung. Außerdem überprüft das Stadtwerke-Team regelmäßig die Standfestigkeit der Pfosten, Schilder und der aufgestellten Objekte, um die Verkehrssicherungspflicht zu gewährleisten.

Der Fitnesswald entstand an zwei Aktionstagen (Foto: Otfried-Preußler-Schule)
Der Fitnesswald entstand an zwei Aktionstagen rund um Ostern 2022 (Foto: Otfried-Preußler-Schule)

Die gelungene Idee für den neuen „Fitness-Wald“ stammt von Alexandra Fink. Gerade die letzten, pandemiegeprägten Jahre hätten doch vieles an Spaß missen lassen. Kontaktbeschränkungen und die Reduzierung von Freizeitangeboten trafen die Schülerinnen und Schüler hart. Viele Ängste bauten sich auf, die körperlich und seelisch zum Ausdruck kamen. „Wann immer es der Schulalltag zuließ, bewegten wir uns deswegen im Freien“, berichtet Alexandra Fink. „Mal auf dem Schulhof, mal im nahegelegenen Wald absolvierten wir kleine Fitnessübungen, die ohne viel Aufwand in den Schulalltag eingebaut werden konnten.“ Als Medium nutzte die Gruppe Bewegungskarten, die durch die klare Bebilderung ansprechend waren und deswegen auch beim geplanten Fitness-Wald zum Einsatz kommen. „Allen machten die kleinen Bewegungsübungen Spaß und bei manchen ‚Figuren‘ gab es lautes Gelächter“, so die Lehrerin weiter. „Wie toll wäre es, wenn wir einen solche Fitnessstationen in Schulnähe fest einrichten könnten und auch andere Nutzende davon profitieren könnten“, erzählte die Lehrerin bei der Eröffnung von der Entstehung der Idee. Ein Hinweisschild am Anfang und am Ende macht nun die Waldbesuchenden auf die neue Betätigungsmöglichkeit aufmerksam. Insbesondere der Schülerschaft der Otfried-Preußler-Schule und den MitarbeiterInnen der Lebenshilfe Dillenburg werden die Übungen mit Bildern und schriftlichen Anweisungen in *Leichter Sprache* erklärt. Einzelne Stationen wurden mit Bänken oder Baumstämmen ergänzt. Ansonsten ist vorwiegend der eigene Körper als Bewegungselement vorgesehen. Dazu gehören klassische Aufgaben wie Sit-ups oder Liegestütze, aber auch kreative Elemente wie „nach den Sternen greifen“. Alle Übungen bieten individuelle Möglichkeiten, da die Intervalle selbst gesteigert werden können. Wer noch Kondition hat, kann von einer zur nächsten Station zügig walken oder joggen. Alexandra Fink bedankte sich zusammen mit ihren Schülern bei allen Partnern und Partnerinnen, die das Projekt unterstützt haben, mit einem kleinen und süßen Geschenk und wünscht allen Besuchenden sehr viel Spaß beim Ausprobieren der Stationen.

Bürgermeister Michael Lotz erklärte, dass die Oranienstadt dieses Projekt sehr gerne unterstützt habe: „Es ist wichtig, dass sich junge Menschen mit den Themen ‚Wald‘ und ‚Gesundheit‘ auseinandersetzen. Der Wald ist mehr denn je ein zerbrechliches Gut und es gilt, ihn wieder mehr wertzuschätzen. Die Fitnessstationen motivieren zu mehr Bewegung im Alltag und der Aufenthalt im Wald schenkt Ruhe und Gelassenheit als Ausgleich. Besonders schön ist auch, dass die Kinder unserer Waldgruppe der KiTa ‚Der kleine Prinz‘ Nachbarn sind und so schon von der neuen Einrichtung profitieren können. Schulleiterin Elisabeth Cloos brachte ebenfalls ihre Überzeugung des hohen schulischen und sportlichen Mehrwerts zum Ausdruck: „Schon vor der heutigen Eröffnung habe ich immer wieder Leute gesehen, die begeistert die Stationen ausprobieren und sich über die neue Anregung sehr freuen. Unser herzlichster Dank gilt vor allem der Klasse von Frau Fink und allen Kooperationspartnern, die dieses Projekt möglich machten“. Nach den kleinen Begrüßungsreden schnitten die Anwesenden das Eröffnungsband durch und übergaben den Parcours offiziell der Öffentlichkeit. Gemeinsam mit den Kindern der Waldgruppe testeten alle Gäste dann einzelnen Stationen aus und stellten fest, dass gemeinsame Bewegung noch mehr Freude bereitet, wie alleine.

Die Berufsorientierungsklasse rund um Lehrerin Alexandra Fink (Foto: Otfried-Preußler-Schule)
Die Berufsorientierungsklasse rund um Lehrerin Alexandra Fink und das Team von HessenForst (Foto: Otfried-Preußler-Schule)



Aktiv-Park in Eibach eröffnet

Eröffnung des Aktiv-Parks

An der Eibacher Gesundheitsanlage ist der erste „Aktiv-Park“ in Dillenburg eröffnet worden. Auf einer neu angelegten Fläche direkt neben Wassertretbecken und Barfußpfad ergänzen nun sechs neue Trainingsgeräte für den Outdoor-Bereich das ausgezeichnete und in der Region einzigartige Konzept einer Gesundheitsanlage für alle Altersklassen. Der Heimatverein Eibach e.V., unterstützt vom Arbeits- und Freundeskreis, hat das Projekt gemeinsam mit der Oranienstadt Dillenburg kostenneutral umgesetzt und pflegt die Anlage ehrenamtlich.

Eröffnung des Aktiv-Parks
Bürgermeister Michael Lotz, Ingo Bender und Lothar Schumacher vom Freundeskreis, Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel und Ortsvorsteher Matthais Wege bei der Eröffnung des Aktivparks

Eine Idee ist geboren

Vor rund fünf Jahren entstand bei den Mitgliedern des Arbeits- und Freundeskreis Kleingradierwerk Eibach auf Anregung von Frau Ingrid Bernhammer die Idee zu einem Aktiv-Park. Nach ersten Vor-Ort-Abstimmungen zur Erweiterung der Fläche mit dem städtischen Bauressort nahm das aufwändige Projekt konkretere Züge an. Da der Freundeskreis Eibach als nicht eingetragener Verein formal keine Förderung aus den  EU-Mitteln LEADER+ über den Landrat des Lahn-Dill-Kreises beantragen kann, unterstützt der Heimatverein Eibach e. V. die Initiative als Kooperationspartner, während die Oranienstadt Dillenburg als Projektträger auftritt. Somit konnte der Aktiv-Park im Regionalen Entwicklungskonzept aufgenommen werden. Neben der umfangreichen Antragstellung mussten verschiedene Genehmigungs- und Antragsverfahren durchlaufen werden, die seitens der städtischen Tourismusabteilung veranlasst wurden. Unterstützt wurde die Verwaltung von Frau Marion Klein vom  Regionalmanagement Region Lahn-Dill-Bergland e.V. und der Abteilung für den ländlichen Raum (Dorf- und Regionalentwicklung) beim Lahn-Dill-Kreis. Im Dezember 2017 konnte der Erste Kreisbeigeordnete Heinz Schreiber dem Heimatverein Eibach e.V. den entsprechenden Zuwendungsbescheid überreichen.

Es folgte ein mehrstufiges Ausschreibungsverfahren für die Fitnessgeräte, das Steffen Keiner, Leiter der Tourismusabteilung, für die Oranienstadt durchführte und eine sich anschließende Dialogphase mit mehreren Anbietern. Um herauszufinden, welche Geräte genau in Eibach installiert werden sollten und welche Aspekte dabei besonders wichtig sind, entwickelte er eine entsprechende Bewertungsmatrix und besichtigte zusammen mit Lothar Schumacher, Günter Weber und Wolfgang Dreier mehrere Bewegungsparcours in Engelskirchen, Kreuztal, Buseck, Bad Nauheim und am Hammerweiher. Bei ihren gründlichen Praxistests vor Ort legten sie besonderen Wert auf die Verarbeitung der Geräte, die Stand-, Tritt- und Griffsicherheit, einfache Bedienung, Diebstahlsicherung, geringe Wartungsintervalle, stabile Verankerungen sowie gut lesbare und klare Erläuterungstafeln zu jedem Gerät. Genauso wichtig war, möglichst alle Funktionsbereiche des Körpers durch die Trainingsgeräte ansprechen zu können. Gefördert werden sollte insbesondere die Balance, Koordination, Ausdauer und das allgemeine Wohlbefinden, um ein ausgewogenes Trainingsprogramm anbieten zu können.

Sechs Geräte bieten Grundlage für individuelles Trainingsprogramm

Vor wenigen Wochen konnten die Geräte nun installiert werden. Dafür hatte der Heimatverein und der Freundeskreis Eibach eine Fläche von rund 150 qm vorbereitet, eingefriedet, die Grünflächen eingesät, die Betonfundamente gegossen und nach Aufstellung der Geräte den Bereich mit Hackschnitzeln versehen. Der Bewegungsparcours besteht aus sechs langlebigen, TÜV-geprüften Edelstahl-Geräten der Firma Playfit. An jedem Gerät ist eine Hinweistafel aufgestellt, die die Bedienung erläutert und informiert, welche Funktionsbereiche angesprochen werden. Nutzer aus allen Altersklassen können ab sofort ein sanftes, individuelles Bewegungsprogramm an einem Beintrainer, einem Ganzkörpertrainer, einem Rückentrainer, einem Schultertrainer, einem Massagegerät für Hände, Arme und Beine sowie einem Gleichgewichtstrainer ausprobieren. Verschiedene soziale und sportliche Vereine und Verbände, wie zum Beispiel die Rückenschule Eibach und die Senioren- und Gymnastikgruppe Eibach, haben bereits ihr Interesse angemeldet, ihre Kursprogramme künftig mit dem Bewegungsprogramm am Aktiv-Park ergänzen zu wollen. Die Kosten für die Anschaffung der Geräte belaufen sich auf insgesamt 27.344 Euro brutto und liegen damit um rund 1.500 Euro niedriger, als kalkuliert. Die Förderung aus EU-Mitteln LEADER+ beträgt 16.095 Euro. Den Differenzbetrag übernehmen sieben Sponsoren und private Spender, die die Aktion des Heimatvereins unterstützen, sowie Erlöse aus Veranstaltungen im Dorf, so dass das gesamte Projekt für Stadt und die beiden Gruppierungen kostenneutral umgesetzt werden konnte. Die Förderer sind: DRK Kleiderladen Dillenburg, Isabellenhütte Heusler GmbH & Co. KG, die Sparkassen-Stiftung, Lions Club Dillenburg-Schlossberg, Heringbau GmbH & Co. KG sowie zahlreiche private Spender.

Praxistest
Bürgermeister Michael Lotz und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel beim Praxistest

Hintergrund

Der Freundeskreis Eibach umfasst inzwischen rund 40 Helfer. Diese initiieren viele Veranstaltungen im Dorf und kümmern sich mit großer Leidenschaft ehrenamtlich um Pflege und Unterhaltung der gesamten Gesundheitsanlage. Diese bestand bisher aus einem Wassertretbecken, einem Armtauchbecken, einem Fußreflex-Parcours und den entsprechenden Ruhemöglichkeiten. Täglich sind sie hier in der Saison mindestens drei Stunden beschäftigt, sammeln Müll auf und schauen nach dem Rechten. Drei- bis viermal im Jahr kommen aufwändige Arbeitseinsätze hinzu, bei denen die gesamte Anlage auf Vordermann gebracht wird. Besonders am Wassertretbecken und auch am Gradierwerk herrscht in den Monaten zwischen April und September Hochbetrieb, denn das kostenlose Gesundheitsangebot hat große Bedeutung für die gesamte Region. Durch die direkte Anbindung des Aktiv-Parks an die bestehenden Anlagen ist jetzt ein großzügiges Outdoor-Areal entstanden, welches neben der sanften Bewegung unter freiem Himmel auch einen wesentlichen Beitrag zur intergenerativen Kommunikation bietet. Mitglieder von Freundeskreis und Heimatverein werden auch dieses neue Highlight für mindestens zwölf Jahre ehrenamtlich pflegen, reinigen sowie die anfallenden TÜV-Gebühren übernehmen. Das Areal hinter der „Neuen Mühle“ an der Kreisstraße zwischen Eibach und Niederscheld ist darüber hinaus in weitere, gesundheitsfördernde Angebote in und um den Ort herum eingebettet. Dazu zählen die Heilquelle, das Kleingradierwerk, der Gesundheitsweg (Rundwanderweg mit ca. 4,7 km) und der Kuckucksweg (Extratour 11,7 km).