Wildpark und Museumsanlagen wieder geöffnet

Vier neugierige Zwergziegen halten Ausschau nach Besuchern.

Auch im Wildpark Donsbach und auf dem Schlossberg ist die Zeit des „Lockdowns“ vorbei. Sinkende Infektionszahlen und der Wegfall der Bundesnotbremse machen es möglich, die Einrichtungen wieder zu öffnen. Schlossberg- und Wildpark-Team und natürlich auch die Tiere freuen sich auf die Rückkehr der Besuchenden. Sieben Monate waren Park und Museen geschlossen.

Besuche ab dem 01.06.2021 wieder möglich

Bei beiden Einrichtungen ist ab 01.06.2021 ein Besuch nach vorheriger Terminvereinbarung möglich, da die Anzahl der Gäste noch begrenzt ist. Im Wildpark Donsbach können derzeit 100 Tierfreunde pro Timeslot die Anlage aufsuchen, nachdem sie unter der Telefonnummer 0151-26330318 einen Zeitraum von maximal zwei Stunden gebucht haben. Dies ist täglich von 10 bis 18 Uhr möglich. Um die Besucherzahlen im Auge zu behalten, hat die Oranienstadt als einzigen Ein- und Ausgang das Kassenhaus vom Dorfgemeinschaftshaus kommend eingerichtet. Hier erhalten alle Gäste ein kleines, nummeriertes Holzmärkchen, was beim Verlassen der Anlage wieder zurückgegeben und von den Mitarbeitenden regelmäßig desinfiziert wird.

Zugang über die Forsthausstraße für Menschen mit Handicap

Menschen mit Handicap können Parkplätze und Zugang an der Forsthausstraße nutzen, der durch eine Schranke versperrt ist. Nach Kontakt zu den Mitarbeitenden unter der o. g. Rufnummer erhalten sie hier ihre Zugangsmöglichkeit. Andere Besuchende nutzen den Haupteingang. Der obere Zugang in den Park ist durch eine Zaunanlage gesichert und bleibt verschlossen. Ähnlich wie bei anderen Einrichtungen und inzwischen im Alltag der Bürger*innen verankert, gelten auf dem gesamten Gelände die allgemeinen Hygiene-, Verhaltens- und Abstandsregeln. Wo der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht verlässlich eingehalten werden kann, besteht eine Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Dies ist im Kassenbereich, am Streichelgehege und in der Oranierhütte der Fall. Auf diese und weitere Schutzmaßnahmen weist die Oranienstadt durch entsprechende Beschilderungen und Markierungen im Park hin.

Toben auf dem Spielplatz

Toben auf dem Abenteuerspielplatz ist genauso wieder möglich, wie das gesellige Verweilen im Biergarten am Kiosk. Hier sind die vorhandenen Sitzplätze mindestens 1,50 Meter voneinander entfernt. Gäste nutzen für ihren Besuch am Tresen oder bei Nutzung der Sanitäranlagen wieder ihren Mund-Nasen-Schutz. Außerdem gelten die üblichen Abstands- und Hygieneregeln. Zusätzlich ist es verpflichtend erforderlich, einen Sitzplatz einzunehmen und die Kontaktdaten zu hinterlassen, um Infektionsketten nachvollziehen zu können. Generell wird das Tragen einer Maske gerne gesehen, es ist allerdings nicht für die gesamte Anlage verpflichtend. An zentralen Punkten stehen Spender mit Handdesinfektionsmittelbereit.

250 Wild- und Nutztiere auf 21 ha

Für den Parkbesuch und auch für die Nutzung der Gastronomie wird ein tagesaktueller Test empfohlen. Futterführungen und Sonderveranstaltung finden vorerst noch nicht statt. Der Park im Stadtteil Donsbach beherbergt rund 250 Wild- und Nutztiere auf 21 ha. Während der siebenmonatigen Schließung hatten zahlreiche Anhänger*innen per Mail und über die sozialen Netzwerke der Oranienstadt regelmäßig nachgefragt, „wann es denn endlich wieder losgeht“. Wildpark-Team und Tiere stehen gleichermaßen in den Startlöchern und freuen sich auf die Rückkehr der zweibeinigen Gäste.

Villa Grün und Wilhelmsturm mit Termin zu besichtigen

Für einen Besuch in der Villa Grün oder im Wilhelmsturm ist ebenfalls eine telefonische Terminvereinbarung erforderlich. Dies ist möglich unter den Telefonnummern 02771/266165 (Villa Grün) und 02771/800065 (Wilhelmsturm). In der Villa Grün können sich maximal 15 und im Turm höchstens 10 Personen zeitgleich aufhalten. Ein tagesaktueller Test ist keine Voraussetzung für einen Zutritt, wird jedoch empfohlen. Allerdings gilt in beiden Museen die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (FFP2- oder OP-Maske). Wer möchte, kann sich an den Museumskassen über die Luca-App freiwillig registrieren. Der Dillenburger Museumsverein e. V. als Träger der Einrichtungen ist verpflichtet, die Kontaktdaten der Gäste festzuhalten, auch ohne App.

Geschichte Oranien-Nassaus

Im Wilhelmsturm informiert die Dauerausstellung derzeit auf zwei Ebenen mit Text-, Foto- und Filmbeiträgen zur Geschichte Oranien-Nassaus mit dem Schwerpunkt niederländisches Königshaus. Die dritte und vierte Etage bleiben coronabedingt für den Besucherverkehr geschlossen. Auch die unterirdischen Verteidigungsanlagen – die Kasematten – können besichtigt werden, wenn genug Teilnehmende pro Tag zusammenkommen. Das Schlossberg-Team bittet auch hier um Voranmeldung unter der Telefonnummer des Wilhelmsturms 02771/800065. Die sonst regelmäßig stattfindende Kasemattenführung um 15 Uhr findet im Moment nur am Wochenende statt. In der Villa Grün lockt derzeit eine attraktive Sonderausstellung: Der Dillenburger Naturfotograf Volkmar Nix stellt großformatige Farbfotos zum Thema „Insekten“ aus. Bei den oft nur wenige Millimeter kleinen Schmetterlingen, Bienen, Wespen oder Käfern werden durch die vielfache Vergrößerung feinste Details sichtbar. Nach den Insektenexponaten trifft der Gast auf Pflanzen, wie diese von der Dillenburger Malerin Anne Freischlad gesehen werden. Beeindruckend ist die Zahl der Farbtöne, mit denen sie ihre Werke zu gestalten weiß. In allen drei Museen ist der Mindestabstand von 1,50 m zu anderen Besuchenden einzuhalten.

Besuchersaison für Wilhelmsturm eröffnet

Der Wilhelmsturm Foto: Peter Patzwaldt

Mit Beginn der hessischen Sommerferien startete der Wilhelmsturm, das Wahrzeichen der Oranienstadt Dillenburg, coronabedingt verspätet in die Museumssaison. Der Besuch des oranien-nassauischen Museums ist allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Wie auch bei anderen Einrichtungen derzeit hat die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln oberste Priorität. Aufgrund der beengten Räumlichkeiten dürfen sich zeitgleich maximal zehn Besucher im Turm aufhalten. Um den Begegnungsverkehr von Besuchern auf der engen Innentreppe so gering wie möglich zu halten, ist das zweite und dritte Obergeschoss gesperrt. Die abwechslungsreichen Ausstellungen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss bieten jedoch für Gäste ausreichend Gelegenheit, sich über die spannende oranien-nassauische Geschichte zu informieren. Nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten in den vergangenen Jahren wird das Hauptthema der Ausstellung im Wilhelmsturm, die Geschichte Nassaus und Oraniens, in optisch und phonetisch gefälliger Form präsentiert. Der Stammbaum des niederländischen Königshauses in Schrift, Bild und historischen Daten ist einer der Ausstellungsschwerpunkte im Erdgeschoss. Auf der gleichen Ebene wird den Besuchern das Leben und politische Wirken (mit “Wilhelmus von Nassauen, bin ich von deutschem Blut” beginnt die niederländische Nationalhymne) Wilhelms von Oranien, 1533 auf dem Dillenburger Schloss geboren, in Bild und Ton vermittelt. Wer die 42 Treppenstufen ins erste Obergeschoss zurücklegt, den erwartet ein virtueller Filmrundgang “So war’s im Schloss” (bis zur Zerstörung 1760). Als ein Stimmungsbild kann auch das Kasemattenmodell im gleichen Raum dienen, falls Besucher einen Kasemattenrundgang gebucht haben. Diesem Untertage-Rundgang ist ein vorheriger Blick vom Außenrundgang des ersten Obergeschosses über Dillenburg in alle Richtungen, einem beliebten Fotografen-Standort, zu empfehlen.

Der Wilhelmsturmbesuch lässt sich optimal abrunden mit einer Führung durch die Kasematten, Westeuropas zweitgrößte unterirdische Verteidigungsanlagen, und einem Besuch des Wirtschaftsgeschichtlichen Museums in der Villa Grün. Kasemattenführungen (Dauer ca. 60 Minuten) finden samstags und sonntags um 15 Uhr statt, beginnend am Wilhelmsturm. Die Besucherzahl ist pro Führung auf fünfzehn Gäste begrenzt, so dass eine telefonische Anmeldung (02771/800065 dienstags bis sonntags von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr) empfohlen wird. Teilnehmer sollten entsprechende Kleidung für eine Temperatur von 8 Grad Celsius sowie festes Schuhwerk tragen.

Die Dauerausstellung im Wirtschaftsgeschichtlichen Museum in der Villa Grün zeigt unter anderem Exponate aus dem früheren Schwerpunkt der Dillkreis-Wirtschaft, der Heiz- und Kochgeräteproduktion und dem Eisenerzbergbau. Als Gegenstück stellen aktuell produzierende Firmen aus dem heimischen Raum ihre Produkte vor. Die Dauerausstellung wird umrahmt von Sonderausstellungen zu wechselnden Themen. Bis zum 26. Juli sind Werke unter dem Titel “Bauhaus – Faszination Form und Farbe” ausgestellt, ab dem 6. August präsentiert der Foto-Aktionskünstler Frank Kunert seine Werke unter dem Titel “Lifestyle”.

Mit der Öffnung des Museums Villa Grün am 16. Mai geht ein bundesweiter Werbeeffekt für das Museum und damit auch für die Stadt Dillenburg einher, den wohl nur die Geocacher in dieser durchschlagenden Form erwartet haben. Einheimische Aktive dieser neuen Form von “Schatzsuche” bzw. Freizeitgestaltung richteten im Museum Villa Grün Suchpunkte ein. Ob aus Bottrop, Berlin, Bonn oder gar Dresden, “ein so schönes Museum in so einem kleinen Städtchen”, so die sächsischen Gäste, vermuten nur wenige Besucher. Nach wenigen Stunden waren nach der Museumsöffnung alle 2020er Geocaching-Termine ausgebucht.

Die Villa Grün ist dienstags bis sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Die Kombikarte für Villa Grün und Wilhelmsturm kostet für Erwachsene 4 Euro, für Kinder (6 bis 15 Jahre) 2 Euro und der Preis der Familienkarte beläuft sich auf 11 Euro. Für die Schlossbergkarte (Museen und Kasematten) zahlen Erwachsene 7 Euro, Kinder (6 bis 15 Jahre) 3,50 Euro und Familien 18,50 Euro.