Herzlichen Glückwunsch!

Logo der Oranienstadt Dillenburg. Sie gelangen hier zum ganzen Artikel. Beschreibung: Ein orangefarbener stilisierter Wilhelmsturm steht auf einer blauen geschwungenen Linie, die die Dill symbolisieren soll. Rechts daneben stehen in antrazith die Worte "Oranienstadt Dillenburg". Das Wort Dillenburg ist dabei fett geschrieben.

Wir sprechen Gesa Krause unsere herzlichsten Glückwünsche zum 3. Platz bei der Leichtathletik-WM über 3.000 Meter Hindernis aus. Wir sind sehr stolz auf Sie!

Gesa Krause beim 3000m Hindernislauf.
Wir sprechen unsere herzlichsten Glückwünsche zum 3. Platz bei der Leichtathletik-WM über 3.000 Meter Hindernis aus. Wir sind sehr stolz auf Sie! Foto: Silvesterlauf Trier

Das war das Stadtjubiläum 2019

Anlässlich des 675-jährigen Stadtjubliäums hatte Dillenburg eine Vielzahl schöner Veranstaltungen. Sehen Sie hier Impressionen unseres Jubiläums von den Fotografen Christoph Buchmann, Thomas Kaulich, Jonathan Ortmann und Peter Patzwaldt:

Einweihung des multifunktionalen „Pulverichs“

Mehrgenerationenprojekt in der Dorfmitte Nanzenbachs

Nach einem Jahr Bauzeit hat die Oranienstadt Dillenburg heute bei bestem Sonnenschein gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft und vielen weiteren Gästen den neu gestalteten Bolzplatz „Pulverich“ und den angegliederten Spielplatz in der Ortsmitte feierlich eingeweiht. Die achtjährige Dorferneuerungphase in Nanzenbach ist damit offiziell abgeschlossen.

Moderner Bolz- und Spielplatz

Foto: Rolf Schönberger

Der bisherige Bolz- und Spielplatz für 6 bis 12 jährige Kinder entstand in den 70er Jahren  und liegt in direkter Nachbarschaft zur Mehrgenerationenstätte, der Feuerwehr und der Turnhalle in der Ortsmitte. Der gesamte Bereich wird von allen Altersgruppen genutzt und fördert die Kommunikation in der dörflichen Gemeinschaft. Nachdem schon die Umbauten des Gebäudekomplexes vor einigen Monaten fertiggestellt waren, ergänzt nun der neu gestaltete „Pulverich“ das Mehrgenerationenprojekt mit einem multifunktionalen Sport- und Freizeitgelände. Rotasche- und Sandbeläge des Bolz- und Spielplatzes wurden umfassend abgetragen, die veralteten Schutzzäune sind verschwunden. Der geringfügig verkleinerte Bolzplatz hat nun eine Fläche von 20 x 32 Metern. Außerdem präsentiert er sich mit einem modernen Kunststoffbelag und variabler Spielfeldunterteilung, so dass er sich für die Ausübung mehrerer Sportarten wie Fußball, Handball, Hockey, Basketball, Badminton, Volleyball usw. bestens eignet. Die bisherige Flutlichtanlage kommt auch weiterhin zum Einsatz. Schon in den letzten Wochen herrschte hier täglich reger Betrieb: Kinder und Jugendliche nehmen die Anlage mit Begeisterung an und kicken und klettern um die Wette.

Pädagogisch wertvolle Spielgeräte

Eltern und Kinder profitieren gleichermaßen vom neuen Abenteuerspielplatz, denn dieser hat ein grundlegend neues Gesicht erhalten. Nicht nur moderne Befestigungen und Bodenstrukturen wie Kies, Pflaster und Holzhackschnitzel spielen dabei eine Rolle. Für die U3-Jährigen und Ü3-Jährigen entstanden unterschiedliche Spielzonen mit pädagogisch wertvollen Spielgeräten aus einem Materialmix, der die Motorik, Sensorik und Phantasie fördert. Schützende Schattenbereiche dürfen nicht fehlen. Eltern und Begleitpersonen freuen sich über bequeme Ruhe- und Aufsichtsplätze. Auch von der Terrasse des Bistros im Mehrgenerationenhaus aus lassen sich die Kleinen bestens beaufsichtigen. Das Spielgerät für die Kleinkinder konnte wegen Lieferschwierigkeiten des Herstellers noch nicht installiert werden, wird aber zusammen mit dem ebenfalls aus Spendengeldern finanzierten Sonnensegel die Anlage spätestens im Frühjahr optimal abrunden.

Gut angelegtes Geld

Für die gesamte Umgestaltung des „Pulverichs“ investierte die Oranienstadt rund 525.000 Euro. „Gut angelegtes Geld für die Zukunft der Nanzenbacher“, so Bürgermeister Michael Lotz. Das Land Hessen fördert die Maßnahme mit einem Betrag von 210.000 Euro (70 % der Nettobaukosten). Vizelandrat Roland Esch, der in seiner Bürgermeisterzeit schon zwei Dorferneuerungen durchführte, gratulierte den Nanzenbachern zur neugestalteten Anlage: „Sie können stolz sein auf Ihre Ideen und Ihre Motivation. Nanzenbach gehört zu den letzten Orten im Lahn-Dill-Kreis, bei denen eine Dorferneuerung durchgeführt wurde, die es so als Förderprogramm nicht mehr geben wird“, berichtete Esch.

Foto: Oranienstadt Dillenburg

Ehrenamtliche packten an

Wie schon bei allen anderen Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung haben viele  ehrenamtliche Helfer, auch vom Verein „Nanzenbach! Das Dorf“, beim Pulverich kräftig mit angepackt. Das Abräumen des Platzes, die Deinstallation der alten Spielgeräte und der Zäune und Hilfe bei der Bepflanzung sind nur wenige Beispiele, wie zahlreiche Nanzenbacher die Stadt durch ihre umfangreichen Eigenleistungen unterstützten und damit zu großen Einsparungen beitrugen. Das Dillenburger Stadtoberhaupt zeigte sich sichtlich stolz: „Das ist ein wirkliches Kleinod hier. Das verdanken wir den Menschen im Dorf“. Lotz bedankte sich ebenso herzlich beim Amt für den ländlichen Raum für die hervorragende Begleitung und die Fördermittel von über 700.000 Euro, die teilweise aus EU-Töpfen flossen. Seinen Dank richtete er auch an die politischen Gremien für die richtige Entscheidung, die Mittel für die Dorferneuerung nicht zu kürzen, denn das Resultat könne sich heute mehr als sehen lassen. Büros, Planer, Architekten, Baufirmen und Handwerksbetriebe haben die Oranienstadt während der Dorferneuerung sehr konstruktiv und mit guter Qualität begleitet. „Ich sage allen, die so unfassbar viel Zeit und Engagement hier eingebracht haben, an dieser Stelle herzlichen Dank! Trotz allem guten Willen und Bemühen hätten wir als Verwaltung niemals diese Qualität und diesen Mehrwert für unser Nanzenbach erreichen können, wenn hier nicht so viele Menschen mitgezogen hätten“, sagte Bürgermeister Michael Lotz zum Abschluss des offiziellen Teils. 

Gebührende Feierlichkeiten

Die Einweihung des neuen „Pulverichs“ feierten die Nanzenbacher gebührend mit einem Fußball-Dorfturnier am Samstag. Sechs Mannschaften kickten um die Gesamtsumme der Startgelder als Preisgeld und einen ansehnlichen Pokal. Das Fest findet am Sonntag mit einem Gottesdienst und einem Frühschoppen seinen Abschluss.


Nicht nur die Kinder freuen sich auf den ersten Anstoß (v. l. n. r.): Bürgermeister Michael Lotz, Erster Kreisbeigeordneter Roland Esch, Ortsvorsteherin Simone Hille-Zauberys und vom Verein „Nanzenbach! Das Dorf! e. V.“ Vorsitzender Stefan Müller, Heiko Müller als Projektleiter „Pulverich“ und Hans-Gerd Bräuer
Nicht nur die Kinder freuen sich auf den ersten Anstoß (v. l. n. r.): Bürgermeister Michael Lotz, Erster Kreisbeigeordneter Roland Esch, Ortsvorsteherin Simone Hille-Zauberys und vom Verein „Nanzenbach! Das Dorf! e. V.“ Vorsitzender Stefan Müller, Heiko Müller als Projektleiter „Pulverich“ und Hans-Gerd Bräuer. Foto: Oranienstadt Dillenburg

2,85 Millionen Euro für die Dorferneuerung

Insgesamt stellte die Oranienstadt Dillenburg rund 2,85 Millionen Euro für die Dorferneuerung in Nanzenbach zur Verfügung. Als erste Maßnahme wurde 2015 die Grünanlage unterhalb der Schule ihrer Bestimmung übergeben. Zwei Jahre später folgte die Umgestaltung der Bushaltestelle in der Dorfmitte. Mit der Einweihung der Mehrgenerationenstätte vor neun Monaten ging das größte Projekt in der aktiven Erneuerungsphase zu Ende. Neben den kommunalen Vorhaben konnten knapp 30 private Projekte mit einer Investitionssumme von einer knappen Million umgesetzt werden. Dafür wurden Zuschüsse in Höhe von 270 000 Euro bewilligt. Aber die Nanzenbacher haben sich natürlich auch außerhalb der Dorferneuerung noch so einiges vorgenommen. „ Wir machen weiter“, so der 1. Vorsitzende des rührigen Vereins „Nanzenbach! Das Dorf! e. V.“, „auch die zweite Bushaltestelle im Dorf muss noch umgestaltet werden.“

 

Bürgermeisterwahl am 20. Oktober

Michael Lotz, Ronny Schmidt, Jan-Marcel Hoffmann

Bei der Dillenburger Bürgermeisterwahl am 20. Oktober 2019 gehen drei Kandidaten ins Rennen. Der Wahlausschuss der Oranienstadt hat in seiner öffentlichen Sitzung am 23. August 2019 über die Zulassung der eingereichten Wahlvorschläge den gesetzlich erforderlichen Beschluss gefasst. Dieses Gremium setzt sich aus sechs Personen zusammen, die von den in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen vorgeschlagen wurden sowie dem Gemeindewahlleiter Markus Weiß als Vorsitzenden. Drei Bewerber stellen sich zur Wahl: Von der CDU Amtsinhaber Bürgermeister Michael Lotz (52 Jahre) aus Dillenburg sowie die beiden Einzelbewerber Ronny Schmidt (Dillenburg-Frohnhausen), Studienrat und  40 Jahre alt sowie Jan-Marcel Hoffmann (Dietzhölztal), Tätowierer und 35 Jahre alt. Gewählt für die nächsten sechs Jahre ist, wer mehr als die Hälfte der gültigen abgegebenen Stimmen erhält. Eine gegebenenfalls notwendige Stichwahl ist für den 3. November 2019 vorgesehen.

Geänderte Verkehrsführung in der Maibachstraße

Verkehrszeichen Achtung

Aufgrund der offensichtlichen Verschlechterung des Verkehrsflusses in der Innenstadt, sowie massiver Beschwerden über die Erreichbarkeit von Anwohner*innen und Geschäftstreibenden wird der bisherige Verkehrsversuch frühzeitig beendet.

Der Verkehrsstrom wird nun in die umgekehrte Fahrtrichtung als Einbahnstraße geführt. Für Radfahrer ist das Befahren auch entgegengesetzt erlaubt. Das Verbot der Einfahrt von der Maibachstraße aus kommend wird ab dem Rondell in 50m angekündigt und tritt ab dem ehem. EDEKA-Parkplatz absolut in Kraft. D.h. Kraftfahrer, die die Stadt über die Wickbrücke befahren können nun wieder sowohl in die Rathausstraße als auch in die Maibachstraße abbiegen. Fahrzeuge, die aus Richtung Untertor in Richtung Innenstadt möchten können noch bis zum Parkplatz des ehemaligen EDEKA fahren, diesen dann aber nur in der vorgeschriebenen Fahrtrichtung nach rechts verlassen.

Dank an die Bevölkerung für das Verständnis

Danke - Sie gelangen hier zum vollständigen Artikel

Nach der Entschärfung der Fliegerbombe in Niederscheld möchte sich die Oranienstadt Dillenburg herzlich bedanken:

  • bei allen 6.000 Scheldern und Dillenburgern, die am Sonntag die Schutzzone verlassen mussten für die Inkaufnahme der damit verbundenen Unannehmlichkeiten und das Verständnis.
  • Bei allen Menschen und Einrichtungen, die Freunde, Verwandte, Bekannte und Unbekannte bei sich aufgenommen haben.
  • Bei knapp 600 Helfern, die rund um die Uhr im Einsatz waren. Bei den Freiwilligen Feuerwehren Dillenburg, der Polizei, dem DRK, HessenMobil, dem THW, der Deutschen Bahn, der EAM, dem VLDW, dem HessenForst, dem Amt für Brandschutz beim Lahn-Dill-Kreis und dem Kampfmittelräumdienst für die gute Zusammenarbeit und für ihr konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten.
  • Bei der Lebenshilfe Dillenburg e. V. und der Leitung des Hauses Elisabeth für das Verständnis und für die gute Zusammenarbeit.
  • Bei unseren Nachbarstädten Haiger und Herborn, die uns mit Feuerwehrkräften unterstützten.
  • Bei allen Medienvertreterinnen und Medienvertretern, die ausführlich und aktuell informiert haben.
  • Bei allen Menschen, die Verständnis für unsere Maßnahmen hatten, uns an diesem Tag die Daumen gedrückt haben und uns Grüße aus ganz Hessen geschickt haben.
  • Bei allen Verkehrsteilnehmern auf der Straße und auf der Schiene, die von den Sperrungen betroffen waren und ungewollte Umwege, ungewollte Aufenthalte oder andere Nachteile erdulden mussten.
  • Und last but not least bei allen Dillenburgern, die sich nach der Entschärfung bei den Einsatzkräften, Helfern und der Stadtverwaltung bedankt haben. Jedes liebe Wort hat uns wirklich tief bewegt. Dankeschön!

Bombenfund in Niederscheld

Bei Bauarbeiten im Dillenburger Stadtteil Niederscheld ist am Donnerstag, 27.06.19 eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden worden. Es handelt sich um eine Bombe mit zwei mechanischen Zündern und einem Gewicht von 250 kg. Der Kampfmittelräumdienst des Landes Hessen hat einen Evakuierungsradius festgelegt, der für die geplante Entschärfung erforderlich ist (siehe Foto).

Die Entschärfung ist für heute (Sonntag, 30. Juni 2019) geplant. Im Evakuierungsradius leben rund 5.700 Anwohner aus Dillenburg und Niederscheld, die ihre Wohnungen und Häuser bis Sonntag, 8 Uhr verlassen mussten. Anschließend kontrollieren die Einsatzkräfte, ob Wohnungen und Häuser leer sind.

Die Bahnstrecke Köln – Gießen ist ebenfalls betroffen. Der Dillenburger Bahnhof ist gesperrt und dient nicht mehr als Haltepunkt. Züge fahren bis 13 Uhr durch und halten in den Nachbarorten Haiger und Herborn. Ab 13 Uhr wird die Strecke für den Personen- und Güterverkehr komplett gesperrt.

Für die betroffenen Anwohner hat die Oranienstadt Unterkünfte im Stadtteil Oberscheld (Glück-Auf-Halle) sowie in Frohnhausen (Turnhalle der Goldbachschule) eingerichtet.

Bürgertelefon: 02771/896-444
Newsticker: www.feuerwehr-dillenburg.de
Instagram-Story: oranienstadt_dillenburg

Zur Vorbereitung und Durchführung der entsprechenden Maßnahmen sind rund 550 Einsatzkräfte der Oranienstadt (einschließlich der Freiwilligen Feuerwehren), der Polizei und weiterer Hilfskräfte im Einsatz.

Vollsperrung der Brücke Vogelstange

Eine Absperrbake; Das Bild dient auch als Navigationselement und führt zum ganzen Artikel Quelle: Pixabay

Die Brücke der Gemeindestraße “Vogelstange”, die bei Dillenburg über die Autobahn 45 quert, muss saniert werden. Hessen Mobil erneuert daher an der Brücke den Belag und die Abdichtung, die Fahrbahnübergänge, die Brückenkappen und die Brückengeländer. Zudem wird der Beton sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite der Brücke instandgesetzt. Die Sanierungskosten in Höhe von rund 700.000 Euro trägt die Bundesrepublik Deutschland als Baulastträger der A 45.

Während der Bauarbeiten muss die Dillenburger Gemeindestraße “Vogelstange” voll gesperrt werden. Diese Sperrung wird am kommenden Dienstag, 18. Juni, eingerichtet und gilt voraussichtlich bis Mitte Oktober dieses Jahres. Der Verkehr für die “Vogelstange” wird über den Kutschenweg, den Donsbacher Weg (K 39) und den Rennweg umgeleitet.

Während des Auf- und Abbaus der Baugerüste an der Brücke kommt es auf der A 45 im Baustellenbereich zu einzelnen nächtlichen Sperrungen. Die genauen Sperrzeiten hierfür werden wir in einer separaten Pressemitteilung ankündigen.

Mehr über Hessen Mobil finden Sie unter www.mobil.hessen.de und www.verkehrsservice.hessen.de

ANMERKUNG DER ORANIENSTADT DILLENBURG:

Nach Bekanntgabe der geplanten Maßnahme hat die Oranienstadt HessenMobil gebeten, diese in den Herbst zu verschieben, da ab dann weniger Feierlichkeiten in der Grillhütte stattfinden und somit weniger Gäste beeinträchtigt würden. Leider hat HessenMobil dieser Bitte im Hinblick auf die Notwendigkeit der Sanierung im Zuge der Sanierung der Marbachtalbrücke und der Witterung nicht entsprochen. Außerdem hat die Oranienstadt darum gebeten, eine Notüberführung für Fußgänger offen zu lassen bzw. zu installieren, da der Bereich rund um das Tal Tempe von vielen Spaziergängern aus dem Mittelfeld aufgesucht wird. Dazu wurde von HessenMobil mitgeteilt, dass ein gesicherter Fußgängernotweg aufgrund des Umfangs der Maßnahme nicht möglich sei.

Kunstausstellung in den Kasematten

Unter dem Motto „Bollwerk – Zeitgenössische Kunst in den Dillenburger Kasematten“ bietet der Dillenburger Museumsverein e. V. und der Oberhessische Künstlerbund (OKB) vom 16. Juni 2019 bis einschließlich 1. September 2019 auf dem Dillenburger Schloßberg eine außergewöhnliche Attraktion. Erstmals wird in den Kasematten, den Verteidigungsanlagen des ehemaligen Schlosses, eine Kunstausstellung präsentiert.

Mitglieder des OKB und internationale Künstlerinnen und Künstler werden mit Werken unter dem Schwerpunkt „Zeitgenössische Kunst“ dieses Debüt gestalten.

Führungen durch die Ausstellung werden ab dem 16. Juni 2019 bis zum 1. September 2019 an Samstagen und Sonntagen jeweils um 14 Uhr angeboten. Die Führungen beginnen vor der Villa Grün.

Die Führung durch die Kunstausstellung kostet 4 € für Erwachsene und 2 € für Kinder (bis 15 Jahre).

Arbeiten von Laura J. Padgett, Frankfurt und Wennemar Rustige, Gießen, in den Kasematten
Foto: Dieter Hoffmeister

Verleihung der Charlotte-Petersen-Medaille

Ehrung von Gerhard Zimmermann durch die Oranienstadt Dillenburg

Gerhard Zimmermann aus Bad Soden am Taunus ist der diesjährige Preisträger der Charlotte-Petersen-Medaille. Der Dekan im Ruhestand erhielt die hohe Auszeichnung der Oranienstadt Dillenburg aus den Händen von Bürgermeister Michael Lotz im ehemaligen Wohnhaus von Charlotte Petersen in Dillenburg, das heute Treffpunkt der Adventgemeinde ist. An der öffentlichen Preisverleihung nahmen Vertreter aus der Dillenburger Politik, von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dillenburg e.V., sowie von der Evangelischen Kirchengemeinde und Katholischen Kirchengemeinde teil. Ein Preisträger der Vorjahre, Eckhard Scheld, war ebenfalls bei der Zeremonie anwesend.

„Für Verdienste um die Verständigung zwischen den Menschen“

„Für Verdienste um die Verständigung zwischen den Menschen“ – diese Inschrift trägt die Charlotte-Petersen-Medaille, die seit dem Jahr 2001 alle zwei Jahre an Personen verliehen wird, die sich im Sinne der Namensgeberin besonders engagiert haben. Wie Michael Lotz berichtete, hatte Charlotte Petersen, eine der größten Persönlichkeiten Dillenburgs, zusammen mit Hilda Heinemann, der Frau des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann, im Jahre 1959 das Hilfswerk Wapniarka gegründet. Die Dillenburger Journalistin sei unermüdlich dafür tätig gewesen, Spenden für die Überlebenden dieses Konzentrationslagers aufzutreiben. „Zur Erinnerung an Frau Petersen und in Würdigung ihres Lebenswerkes stimmte die Stadt Dillenburg auf Anregung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dillenburg, deren Gründungsmitglied sie war, der Stiftung einer Charlotte-Petersen-Medaille zu“, so das Stadtoberhaupt. Die Ehrung soll möglichst am Geburtstag von Charlotte Petersen, dem 11. Juni, erfolgen. 1994 verstarb die Ehrenbürgerin Dillenburgs im Alter von 90 Jahren.

In diesem Jahr entschieden sich die städtischen Gremien für die Verleihung der Charlotte-Petersen-Medaille an den Dekan im Ruhestand Gerhard Zimmermann, der von Christoph Dasbach aus Wilnsdorf vorgeschlagen wurde. Die Laudatio hielt der Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische-Zusammenarbeit e. V. Dillenburg, Dr. Christoph Münz. Gerhard Zimmermann war von 1960 Gemeindepfarrer in Rennerod/Westerwald und von 1978 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Dekan des Evangelischen Dekanats Bad Marienberg. Mit Charlotte Petersen verband ihn seit 1958 ein beruflicher Kontakt. Er ist Autor und Mitherausgeber zahlreicher Bücher und Zeitschriftenbeiträge. Heute lebt der 89jährige in Bad Soden am Taunus.

Laudator beschrieb Zimmermann treffend

Dr. Christoph Münz berichtete in seiner Laudatio über das Kennenlernen von Charlotte Petersen 1986, als er als Haigerer ein Chorkonzert in Dillenburg besucht habe. Schon damals habe ihn die Journalistin der Dill-Post beeindruckt. Umso mehr habe er sich gefreut, als er sie 1988 als neues Vorstandsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V. habe begrüßen dürfen.

“Groß, aufrichtig und von beeindruckend klarem Geist”

Sie bleibe ihm immer als „groß, aufrichtig und von beeindruckend klarem Geist in Erinnerung“. Über die Initiierung einer Charlotte-Petersen-Medaille der Oranienstadt Dillenburg im Jahr 2001 – also sieben Jahre nach ihrem Tod – habe er sich sehr gefreut. Vor fünf Jahren habe dann Gerhard Zimmermann mit ihm Kontakt aufgenommen, der sich unbedingt mit ihm habe treffen wollen. Der Grund: Zimmermann beabsichtigte, über Charlotte Petersen ein Buch zu schreiben. Ehrlicherweise sei er zunächst skeptisch gewesen: „Als Historiker und Germanist, der noch dazu selbst als Übersetzer und Journalist sein täglich Brot verdiente, standen mir die Herausforderungen deutlich vor Augen, die eine biografische Arbeit immer mit sich bringen“, so Münz. Aber schon das Lesen der ersten, in flüssiger und klarer Sprache geschriebenen Manuskriptseiten habe ihn schnell überzeugt.

Auch das Zusammentreffen sei ihm deutlich in Erinnerung geblieben: „Ich lernte eine Persönlichkeit kennen, die völlig uneitel, gänzlich von sich selbst absehend, einzig von der Person Charlotte Petersens zutiefst bewegt war, eine Persönlichkeit, die es als ihre Mission begriff, dem Leben und Werk von Charlotte Petersen ein bleibendes Denkmal zu setzen.“ Mehr als gerne habe er das Buchprojekt begleitet und unterstützt, das letztlich den Titel „Die größte Bettlerin des Jahrhunderts – Charlotte Petersen und ihr Kampf für die Überlebenden des KZ Wapniarka“ erhielt. Lektoriert und editiert wurde es vom Dillenburger Albrecht Thielmann, in dessen Verlag das Werk in 2014 erschien und in einer feierlichen Stunde im Sitzungssaal des Rathauses der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Cover der Biografie von Gerhard-Zimmermann
Cover der Biografie von Gerhard-Zimmermann

Dr. Christoph Münz betonte abschließend, „dass jeder, der Charlotte Petersen anhand ihrer Biografie kennenlernt, leicht einsehe, dass die Vergangenheit kein ‚Vogelschiss‘ sei, sondern eine bleibende Herausforderung, mit der es sich auseinanderzusetzen gelte, dass die Versöhnung zwischen Christen und Juden nach fast zweitausendjähriger christlicher Judenfeindschaft und 70 Jahre nach dem Holocaust immer noch am Anfang stehe und dass ohne den Einsatz für die Verständigung zwischen den Religionen insgesamt nur der Weg in die Barbarei bleibt. Für all dies steht Charlotte Petersen, das sind ihre Botschaften, das macht ihr Vorbild aus, was mit der Biografie von Gerhard Zimmermann zu einem bleibenden und jederzeit zugänglichen Vermächtnis geworden ist“. 

Facettenreiches Buch über engagierte Bürgerin

In seinem Buch schildert der Autor von prägenden Erlebnissen Charlotte Petersens in Dillenburg, von ihrem Kontakt zu dem jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber, ihrer journalistischen Arbeit für die Dill-Post sowie ihrem Engagement als Gründungsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Dillenburg. Ein Exkurs von Albrecht Thielmann in das Dillenburg von 1933 zeigt zudem anhand aussagekräftiger Fotos die nationalistische Aufbruchsstimmung in Dillenburg, mit der Charlotte Petersen als junge Frau und bekennende Christin einst konfrontiert war. Ergänzt wird das Werk durch beeindruckende, anekdotische Erinnerungen an Charlotte Petersen von ihren ehemaligen Journalisten-Kollegen der Dill-Post. Auf diese Weise gelingt es dem facettenreichen Buch, das Profil einer engagierten Bürgerin und Tochter aus gutem Hause zu zeichnen, die mit viel Zivilcourage ein Stück Verantwortung gegenüber der deutschen Geschichte auf sich nahm und die durch ihre journalistische Arbeit und ihr ehrenamtliches Engagement zu einem prägenden Teil der Dillenburger Stadtgeschichte geworden ist.

Demokratische Strukturen im Fluss

Aus den Händen von Bürgermeister Michael Lotz erhielt Gerhard Zimmermann beim offiziellen Festakt dann die Charlotte-Petersen-Medaille 2019. Das Stadtoberhaupt hatte schon in seiner Begrüßungsrede darauf aufmerksam gemacht, dass die Bedeutung der Medaille aktuell so wichtig sei, wie selten zuvor. Viele demokratische Strukturen seien derzeit im Fluss und rechtsextremistische Kräfte am Werk: „Deswegen sind wir alle aufgefordert, diesen Kräften entgegenzuwirken“. Der Geehrte bedankte sich sehr herzlich für die hohe Auszeichnung. Eine kurze Buchlesung durch ihn schloss den Festakt ab. Zimmermann: „Ich bin sehr glücklich, dass ich heute, an Charlotte Petersens 115. Geburtstag, hier sein darf und weitergeben kann, wie sehr sie sich für bedürftige Menschen eingesetzt hat“. Musikalisch wertig umrahmt wurde die Veranstaltung durch den Musiklehrer der Wilhelm-von-Oranien-Schule Ulrich Kögel am Flügel mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert.