10. Bürgerfrühstück in Dillenburg

Eine lange Frühstückstafel in der Dillenburger Innenstadt an der Leute sitzen und Frühstücken. Foto: Oranienstadt Dillenburg. Das Bild dient auch als Navigationselement und führt zum vollständigen Artikel

REWE Petz, der Förderkreis Dillenburg e. V. und die Oranienstadt Dillenburg laden am Samstag, 24. Mai 2025 herzlich in die Dillenburger Innenstadt ein. An einer großen Tafel an der Ecke der Haupt- und Marktstraße können Besucherinnen und Besucher in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr Platz nehmen und gemeinsam mit Familie, Nachbarn, Freunden und Bekannten frühstücken.

Gemeinsam Frühstücken

Die Dillenburger können sich am Samstag, den 24. Mai zum gemeinsamen Frühstück treffen. REWE Petz, der Förderkreis Dillenburg und die Oranienstadt Dillenburg bereiten alles Notwendige dafür vor.

Dank des Engagements von REWE Petz und einem ehrenamtlichen Helferteam kann das diesjährige Frühstück wieder kostenfrei angeboten werden. Ohne diese wertvolle Unterstützung wäre die Umsetzung des 10. Bürgerfrühstücks nahezu unmöglich.

Eine lange Frühstückstafel in der Dillenburger Innenstadt an der Leute sitzen und Frühstücken. Foto: Oranienstadt Dillenburg. Das Bild dient auch als Navigationselement und führt zum vollständigen Artikel
Gemeinsames Frühstück in der Dillenburger Innenstadt. Foto: Oranienstadt Dillenburg

Alles was es für ein leckeres Frühstück braucht

An der Ecke der Haupt- und Marktstraße wird eine große Ausgabestation eingerichtet, an der die Essensausgabe erfolgt. Hier werden frische Brötchen, Brot, Kaffee, Milch, Kakao und Orangensaft sowie Beläge und Aufstriche (Butter, Wurst, Käse, Marmelade und Schokobelag) ausgegeben. Sekt wird ebenfalls angeboten, wobei man für diesen „Luxus“ allerdings einen 1 € zahlen muss.

Musikalische Unterhaltung mit Michael Habicht

Michael Habicht an der Gitarre
Michael Habicht sorgt mit Rock-,  Beatstücken und Oldies für Stimmung

Für eine musikalische Unterhaltung ist ebenfalls durch den Musiker Michael Habicht bestens gesorgt.  Alle Vorbereitungen sind getroffen, nur noch das Wetter ist dem Zufall überlassen. Wir hoffen, dass Sie das diesjährige Bürgerfrühstück bei schönem Wetter und in bester Gemeinschaft genießen können. Keine Einschränkungen gibt es für den traditionellen Wochenmarkt, der wie gewohnt auf dem Wilhelmsplatz stattfindet.

Feldlager auf dem Schlossberg

Darsteller in Soldatenuniform des 18. Jahrhunderts. Foto: Michael Lotz

Eine ganz besondere Veranstaltung erwartet die Gäste am Himmelfahrtswochenende vom 29.05. bis 01.06.2025: Denn der Schlossberg verwandelt sich in ein Feldlager des 18. Jahrhunderts.

Geschichte zum Anfassen

Rund 150 Darsteller aus ganz Deutschland entführen die Besucher in authentischer Kleidung in das ereignisreiche Jahr 1760 in dem Dillenburg zunächst belagert wurde und was in der Schlosszerstörung mündete.

Zwei Personen in Kleidung des 18. Jahrhunderts in einem Zelt sitzend
Foto: Peter Patzwaldt

Händler, Handwerker und Regimente

Ein altes Kästchen mit Schubladen
Händler und Handwerker zeigen Waren und Können. Foto: Peter Patzwaldt

Händler, Handwerker und verschiedene militärische Regimente können hier bestaunt werden. An der Villa Grün findet sich eine Tafel, an der die darstellenden Gruppen jeweils aufschreiben, wann es wo etwas Besonderes für die Besucher zu sehen gibt. Ob Frauenaufstand, Militärische Musterungen oder Darstellungen des Handwerks bleibt dabei den jeweiligen Gruppen überlassen, die aber auch gerne die Besucher mit einbeziehen.

Ein Gang durch das Lager, welches sich über den gesamten Schlossberg erstreckt, ist besonders interessant, denn hier finden Besucher sich im ganz normalen Alltagsleben der Bevölkerung des 18. Jahrhunderts wieder: Es werden Mahlzeiten gemeinschaftlich vorbereitet und anschließend über offenem Feuer gekocht, Wäsche gewaschen, Truppen inspiziert oder althergebrachtes Handwerk zu betrachten.

Programm für Kinder

Auch die kleinen Gäste sollen dabei nicht zu kurz kommen. So werden beispielsweise jede Menge Kinderspiele angeboten.

Die, die es lieber etwas ruhig angehen lassen, kommen im Zelt der Geschichtenerzählerin voll auf ihre Kosten und können sich in die Welt der Märchen und Sagen entführen lassen.

Allerhand für die Ohren

Die Musikgruppe "Capella Orania"
Die Musikgruppe “Capella Orania” wird die Gäste mit traditionellem Liedgut erfreuen.

Wo bei Gefechtsdarstellungen der Gehörschutz durchaus angebracht ist, sollten die Gäste am Donnerstagnachmittag lieber darauf verzichten. Denn dann gibt die Musikgruppe „Capella Orania“ um 15.00 Uhr Lieder des 18. Jahrhunderts, vor der Villa Grün, zum Besten. Auch der Samstag wird für Freunde der Musik interessant, denn die Knappenkapelle Daaden ist zu Gast auf dem Schlossberg und wird gegen 18.30 Uhr ein Platzkonzert an der Villa Grün geben, ehe sie nach einer etwa einstündigen Pause mit einer Abendserenade im Fackelschein aufwarten.

Gefechtsdarstellung in der Wilhelmstraße

Soldaten des 18. Jahrhunderts bei der Darstellung eines Straßengefechts in der Wilhelmstraße
Soldaten des 18. Jahrhunderts bei der Darstellung eines Straßengefechts in der Wilhelmstraße

In Abstimmung mit den Organisatoren der zeitgleich stattfindenden Lifestyle-Messe LebensArt, wird am Samstag, 31.05. um 15.00 Uhr, ein Straßengefecht in der Wilhelmstraße stattfinden. In Dillenburg gibt es also am Himmelfahrtswochenende nicht nur Geschichte, sondern auch Angenehmes und Schönes der Gegenwart zu bestaunen.

Besucher, die nur das Straßengefecht sehen möchten, nutzen bitte den Zugang vom Wilhelmsplatz kommend.

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen

Auf dem Schlossberg werden die Gäste vom Dillenburger Gastronom Valerie Bär bestens versorgt. Wer dann Lust auf ein kühles Getränk bekommen hat, für den ist die Taverne „Zum Kopflosen Hessen“ im Gelass an der Freilichtbühne täglich ab 15.00 Uhr geöffnet.

Hier können bei Kerzenschein und in Gesellschaft von Adel oder Alltagsvolk des 18. Jahrhunderts verschiedene alkoholfreie Getränke und frisch gezapftes Braunbier erworben werden. Bisweilen spielt hier auch der ein oder andere Musikus ein fröhliches Liedchen.

Villa Grün, Wilhelmsturm und Kasematten

Die Museen auf dem Schlossberg sind selbstverständlich während der Veranstaltung zu den bekannten Zeiten geöffnet und eine Führung durch die Kasematten lädt zur Erkundung von Dillenburgs Unterwelt ein.

Lassen Sie sich in eine andere Zeit entführen und genießen Sie die Symbiose von Geschichte auf dem Schlossberg und Moderne bei der LebensArt auf dem Schlossberg

Die Veranstaltungen im Überblick:

An allen Tagen findet Lagerleben, Spiele und Rekrutierungen, sowie Darstellungen der Handwerker statt. Auf einer Tafel an der Villa Grün finden Sie zusätzliche Veranstaltungen, die von den einzelnen Darstellungsgruppen angeschrieben werden.

Do. 29.05.,      15.00 Uhr: Auftritt „Capella Orania“ vor der Villa Grün

Fr. 30.05.,       19.00 Uhr: Begrüßungsapell am Wilhelmsdenkmal
                       20.30 Uhr: Schlossbergbeschießung

Sa 31.05.,       15.00 Uhr: Straßengefecht in der Wilhelmstraße
Sa. 31.05.,      18.30 Uhr: Platzkonzert der Knappenkapelle Daaden vor der Villa Grün
Sa. 31.05.,      gegen 20.30 Uhr: Abendserenade mit der Knappenkapelle Daaden

So 01.06.,       10.00 Uhr: Feldgottesdienst
14.00 Uhr: Schlosserstürmung
15.00 Uhr: Abschlussantreten

29.05. – 31.05., ab 15.00 Uhr ist die Taverne „Zum Kopflosen Hessen“ geöffnet

Jubiläumsmedaille „150 Jahre Wilhelmsturm“

Die Jubiläumsmedaille 150 Jahre Wilhelmsturm

Für Sammler und Liebhaber bringt die Oranienstadt Dillenburg anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Wilhelmsturm“ eine Medaille in zwei verschiedenen Ausführungen heraus. Die Jubiläumsmedaille, bestehend aus Kupfer oder Neusilber, hat einen Durchmesser von 30 mm und ist ab sofort für 10 Euro in der Tourist-Information im Alten Rathaus (Hauptstraße 19) erhältlich, so lange der Vorrat reicht. Auch werden die Medaillen am Jubiläumswochenende vom 27. – 29. Juni am Stand der Oranienstadt Dillenburg im Bereich der Schlossberganlagen zum Kauf angeboten.

Die Jubiläumsmedaille 150 Jahre Wilhelmsturm
Die Jubiläumsmedaille ist in zwei Ausführungen erhältlich.

Förderprogramm “STARKES DORF+” gestartet

Menschen stehen vor einem Gebäude in einer Reihe und halten einen roten Faden über die Köpfe

Die Hessische Staatskanzlei hat das Förderprogramm „STARKES DORF+“ gestartet. Ziel des Programms ist es, Projekte im ländlichen Raum zu unterstützen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und die Lebensqualität vor Ort verbessern. Antragsberechtigt sind insbesondere Vereine, Stiftungen sowie sonstige Initiativen – nicht jedoch Ortsbeiräte.

Menschen stehen vor einem Gebäude in einer Reihe und halten einen roten Faden über die Köpfe
© Hessische Staatskanzlei/ Anja Köhne

Hinweis für Vereine und Initiativen im Dillenburger Stadtgebiet

Gefördert werden Projekte mit einer Fördersumme zwischen 1.000 € und 7.500 €.

Besonders willkommen sind Initiativen, die Treffpunkte schaffen oder beleben, das Miteinander stärken oder bürgerschaftliches Engagement fördern. Die Antragstellung erfolgt digital und ist ab sofort möglich.

Weitere Informationen sowie das Online-Antragsformular finden Sie unter:

👉 www.hessen.de (Stichwort: „STARKES DORF+“)

Kontakt für Rückfragen: starkes.dorf@stk.hessen.de

Wir empfehlen unseren Dillenburger Vereinen und Initiativen, zu prüfen, ob eine Antragstellung für ein geplantes Projekt in Frage kommt.

700 Jahre Nanzenbach

Urkunde aus Pergament

von Simon Dietrich

Am 8. Mai 2025 feiert der Dillenburger Stadtteil Nanzenbach den 700. Jahrestag seiner Ersterwähnung. Damit steht das Dorf mit der reichen Bergbaugeschichte vor einer Premiere. Bislang nämlich wurde in Nanzenbach noch nie ein Ortsjubiläum begangen. Was vor allem daran liegt, dass die betreffende Urkunde aus dem Jahr 1325 bis vor wenigen Jahren im Wiesbadener Staatsarchiv schlummerte, ohne dass ihre Bedeutung für die Nanzenbacher Geschichte erkannt worden wäre.

Die Ersterwähnung vom 8. Mai 1325

Dass das Datum 1325 noch nicht ins allgemeine Bewusstsein eingegangen ist, zeigt sich auch, wenn man versucht, im Internet etwas über die Ersterwähnung von Nanzenbach herauszufinden. Dort stößt man nämlich auf widersprüchliche Angaben. Einige Webseiten nennen zwar die korrekte Zahl 1325, andere verlegen die früheste Nennung jedoch ins Jahr 1255 (was jeglicher Grundlage entbehrt). In älteren Publikationen begegnet zudem noch die Angabe, der Ort sei „urkundlich 1358 erstmalig erwähnt.“ Eine verwirrende Vielfalt an Jahreszahlen, die zeigt: Es herrscht offenbar Unklarheit.

Ersterwähnung sagt wenig über das tatsächliche Alter

Bevor wir uns im Folgenden der Ersterwähnungsurkunde und ihrem Kontext widmen, zunächst eine Klarstellung vorweg: Eine urkundliche Ersterwähnung sagt in der Regel nur wenig darüber aus, wie alt der betreffende Ort wirklich ist. Im Mittelalter wurde wenig geschrieben und von den wenigen Dokumenten ist zudem der weitaus größte Teil über die Jahrhunderte verloren gegangen. Dass es unter diesen Gegebenheiten in erster Linie Zufall ist, wann ein Ortsname das erste Mal in Schriftstücken auftaucht, liegt auf der Hand.

Eisenverhüttung seit dem 13. Jahrhundert

Auch Nanzenbach ist deutlich älter als 1325. Die Siedlung „am Bach des Nanzo“ dürfte ihre Wurzeln im Früh- oder Hochmittelalter haben. Archäologische Funde belegen, dass hier bereits im 13. Jahrhundert Eisen verhüttet wurde. Der Bergbau in Nanzenbach ist vermutlich mindestens ebenso alt.

Erstmals in einem Kaufvertrag erwähnt

Nun aber zu der Urkunde vom 8. Mai 1325, der Nanzenbach seine früheste Nennung verdankt. Bei dem in deutscher Sprache auf Pergament geschriebenen und mit drei Siegeln beglaubigten Dokument handelt es sich formal gesehen um einen Kaufvertrag. Die Brüder Philipp, Johann und Konrad von Bicken überließen dem Grafen Heinrich I. von Nassau-Dillenburg (ca. 1265–1343) darin zu einem ungenannten Preis verschiedene Herrschafts- und Besitzrechte.

Urkunde aus Pergament mit der Ersterwähnung Nanzenbachs
Ersterwähnungsurkunde Nanzenbachs vom 8. Mai 1325: Die Brüder von Bicken verkaufen Herrschafts- und Besitzrechte, darunter auch hörige Nanzenbacher, an Graf Heinrich I. von Nassau-Dillenburg (HHStAW, Best. 170 I, U 160)

Verbindung zur “Dernbacher Fehde”?

Diese Transaktion stand aller Wahrscheinlichkeit nach in Verbindung mit der sogenannten „Dernbacher Fehde“, in deren Verlauf es den Nassauer Grafen gelang, den Einfluss des regionalen Niederadels im Dillgebiet entscheidend zurückzudrängen. Abgesehen von den namensgebenden Herren von Dernbach geriet im Zuge dieser Auseinandersetzung auch das Niederadelsgeschlecht der Herren von Bicken in die Defensive. Angesichts des energischen Vordringens der nassauischen Grafen und des anhaltenden militärischen Drucks entschieden sich die Bickener 1325 offenbar, wertvolle Teile ihres Besitzes gegen Bezahlung an Heinrich I. abzutreten – bevor es dafür möglicherweise zu spät war.

Wichtigster Bestandteil des Kaufvertrags war dementsprechend das Gericht Ewersbach. Hier übten die Bickener seit Langem die Gerichtsherrschaft aus und verfügten auch sonst über zahlreiche Besitztümer. Ebenfalls transferiert wurden die Ewersbacher Mühlen sowie ein Anteil an der Wasserburg Hainchen (bei Netphen, Siegerland). Uns interessiert hier aber vor allem das vierte Kaufobjekt: Die Herren von Bicken verzichteten zugunsten der Nassauer in der Urkunde nämlich außerdem auf „Diethers Kinder und auf die Nanzenbecher.“

Ausschnitt Ersterwähnungsurkunde: „Nanzenbecher“ (HHStAW, Best. 170 I, U 160)

Das mag zunächst rätselhaft klingen. Mit den Rechten, welche die von Bicken an den genannten Personengruppen innehatten, sind allerdings Abhängigkeitsverhältnisse beschrieben, wie sie in der mittelalterlichen Gesellschaftsordnung gang und gäbe waren. Bei den Kindern eines gewissen Diether sowie den Nanzenbachern handelte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um hörige Bauern, die zuerst den Bickenern, fortan aber den Nassauern als Grundherren Frondienste und Abgaben leisten mussten.

Ob mit den „Nanzenbechern“ bestimmte Personen oder sämtliche Bauern des Orts gemeint waren, ist unklar. Zu unpräzise ist hier die Formulierung des Dokuments. In jedem Fall aber belegt ihre Nennung in der Urkunde zweifelsfrei die Existenz des Dorfes Nanzenbach. Wenn Rechte an Bewohnern verkauft werden konnten, muss es das entsprechende Dorf logischerweise bereits gegeben haben.

Keine Rückschlüsse auf das tatsächliche Alter

Zwar erlaubt die Ersterwähnungsurkunde von 1325, wie gesagt, keine Rückschlüsse auf das tatsächliche Alter der Siedlung, doch enthält sie durchaus einige wichtige Hinweise auf die frühe Dorfgeschichte. So hatten die Herren von Bicken hier vor 1325 offenbar bedeutende Besitztümer und Herrschaftsrechte inne. Mit dem Verkauf von 1325 dürfte der Einfluss der Grafen von Nassau sich dann spürbar erweitert haben. Spätestens 1349 scheinen sie die unbestrittenen Nanzenbacher Grundherren gewesen zu sein.

Ganz unbedeutend blieb aber auch die Familie von Bicken nicht, besaß diese doch nachweislich auch Mitte des 14. Jahrhunderts noch einen Hof in Nanzenbach. Ihr „Mann- und Güterbuch“ von 1344 verzeichnet nämlich neben diversen Lehen und Einkünfte auch einen Zins an Geld, Öl, Käse, Gänsen und Hühnern, den sie jährlich „zu Nanzenbach (im Original: Nantzinbach)vom Stulengut“ erhielten. Damit ist dann übrigens auch der Dorfname selbst zum ersten Mal schriftlich erwähnt – also nicht mehr nur indirekt über die Einwohner („Nanzenbecher“).

Häufige Nennung ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts

Ansonsten ist über die spätmittelalterliche Geschichte des Dorfes nur relativ wenig bekannt. Einige Höfe weiterer Niederadelsfamilien finden in Urkunden des 14. und frühen 15. Jahrhunderts Erwähnung. Häufigere Nennungen des Ortes setzen erst ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein. Dann übrigens meistens in Zusammenhang mit dem Eisen- und Kupfererzbergbau im umliegenden Schelderwald. Dieser war seit dem Mittelalter neben der Landwirtschaft der dominierende wirtschaftliche Faktor im Dorf – und blieb es bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.

Ein ausführlicher Aufsatz des Autors zur Ersterwähnung Nanzenbachs erscheint demnächst in der anlässlich des Jubiläums herausgegebenen Dorfchronik.

Zertifizierung der Dillenburger Tourist-Info

Die Dillenburger Tourismus-Information hat jetzt von den Destinationen Lahntal Tourismus Verband e. V. und Westerwald Touristik-Service GbR die TourCert-Zertifizierung erhalten. Damit ist die städtische Einrichtung für eine besonders nachhaltige Tourismus-Strategie ausgezeichnet worden. An der Urkundenverleihung im Alten Rathaus nahmen neben Bürgermeister Michael Lotz und weiteren städtischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Vertreter und Vertreterinnen der Tourismusverbände teil.

Überreichung der Auszeichnung
Freuten sich über die Auszeichnung der Tourist-Information im Dillenburger Alten Rathaus (v. l. n. r.): Oliver Filby (Westerwald Touristik GbR), Bürgermeister Michael Lotz, Giulia Hormel, Annika Erbach und Elena Wechselberger (alle Tourist-Information Dillenburg), Svea von Pein (Lahntal Tourismus Verband e. V.), Julia Hilpisch (Naturpark Lahn-Dill-Bergland e. V.) und der zuständige städtische Ressortleiter Markus Weiß (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Nachhaltiger Tourismus in der Oranienstadt

Im Rahmen der Tourismusstrategie 2024+ verfolgt der Westerwald Touristik-Service das Ziel, alle Tourist-Informationen und touristischen Betriebe im Westerwald zertifizieren zu lassen. Da die Oranienstadt Dillenburg gleichermaßen den Destinationen Westerwald und Lahntal zugeordnet ist, findet hier eine enge Abstimmung für eine gemeinsame Qualitätssteigerung statt. TourCert ist ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem die beteiligten Institutionen und Betriebe sich gemeinsam auf den Weg zu einem nachhaltigeren Wirtschaften begeben. TourCert ist ein angesehenes Zertifizierungssystem, das touristische Unternehmen dabei unterstützt, ihre Geschäftspraktiken ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig auszurichten. Zertifizierte Betriebe verpflichten sich, kontinuierlich an ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu arbeiten und verantwortungsvolle, ressourcenschonende Maßnahmen umzusetzen.

Die jetzt erhaltene TourCert-Zertifizierung erhöht die Attraktivität der Oranienstadt Dillenburg insbesondere für umweltbewusste Reisende und leistet gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz sowie zur Förderung des Gemeinwohls. Zudem stärkt die Zertifizierung die Position Dillenburgs als Teil der Destination Westerwald und Lahntal und unterstützt die nachhaltige touristische Entwicklung der Region.

Entwicklung des Dillenburger Tourismus

In seiner Begrüßung beleuchtete Bürgermeister Michael Lotz kurz die Entwicklung des Dillenburger Tourismus. Einst von hauptsächlich historischen Aspekten geprägt, sei vor allem der Wandertourismus in den letzten 25 Jahren in den Fokus gerückt. Als Wanderdrehkreuz in der Region sei man stolz, Mitgliedskommune am Rothaarsteig und anderen bedeutenden Wegen wie den Westerwaldsteig zu sein. Mit zusätzlichem Personal, der Ansiedlung von Geschäftsstellen, Dienstleistungen für andere Kommunen und dem Anschluss an das Buchungssystem Deskline habe man den Bereich letztlich professionalisieren können. „Mit der TourCert-Zertifizierung setzen wir jetzt noch einmal wichtige Impulse auf einer qualitativ bereits gut aufgestellten Basis im Dillenburger Tourismus“, so das Stadtoberhaupt.  

Zertifizierungsprozess

Der Zertifizierungsprozess umfasste eine umfassende Analyse des aktuellen Status quo, die Definition von Zielen und Maßnahmen sowie regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen. TourCert gewährleistet, dass zertifizierte Betriebe nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch sozial gerechter und wirtschaftlich stabiler agieren. Die Zertifizierung fördert verantwortungsvolles Handeln im Tourismus und steigert die Attraktivität für umweltbewusste Reisende, während gleichzeitig ein positiver Beitrag zum Umweltschutz und zum Gemeinwohl geleistet wird. Oliver Filby von der Westerwald Touristik GbR betonte, wie sehr man sich übe die Erweiterung des Netzwerks freue. „Die Verpflichtung zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess und einem lebendigen Austausch ist wichtig“, so der touristische Projektmanager.

Broschüren bald online

Zu den zu erfüllenden Anforderungen gehören unter anderem die jährliche Durchführung von drei Verbesserungsmaßnahmen. So ist in der Dillenburger Tourist-Info in diesem Jahr noch die Durchführung einer Gästebefragung geplant. Die Umstellung auf Recycling-Papier könnte ein weiteres Thema sein. Außerdem sollen alle touristischen Print-Medien bald auch online im touristischen Bereich unter www.dillenburg.de verfügbar sein.

Gemeinsam mit Oliver Filby überreichten Svea von Pein und Ulrike Petersen vom Lahntal Tourismus Verband e. V. die Zertifizierungsurkunde. „Schön, dass unser Netzwerk ständig wächst. Wir konnten schon über 20 Partnerbetriebe auszeichnen“, freute sich Svea von Pein als zuständige Ansprechpartnerin in den Bereichen Digitalisierung, Netzwerk und Nachhaltigkeit. Auch vom Naturpark Lahn-Dill-Bergland e. V. gab es Lob an die Stadt: „Dillenburg hat jetzt auch im touristischen Nachhaltigkeitsbereich eine Vorbildfunktion für die Region. Ein großes Dankeschön für die erfolgreiche Teilnahme an diesem Prozess!“, betonte Julia Hilpisch als Geschäftsführerin.

Dillenburg auf TourCert

Die Gültigkeit des TourCert Qualified für Partnerbetriebe ist unbegrenzt. Es ist die erste und einzige Auszeichnung dieser Art für die Tourismus-Information. Die Oranienstadt Dillenburg bzw. die Tourist-Information profitiert nun nach erfolgter Zertifizierung zusätzlich von einer erhöhten Aufmerksamkeit durch die Listung und Präsenz auf den offiziellen TourCert-Webseiten und Plattformen, wo sie aktiv als zertifizierter, nachhaltiger Partner beworben wird.
Dies steigert die Sichtbarkeit und sorgt für zusätzliche Werbeeffekte, wodurch potenzielle Gäste und Partner auf das Angebot aufmerksam werden. Das erste Partnertreffen verschiedener TourCert-Betriebe fand bereits im April statt. Der nächste Austausch auf breiter Ebene ist für diesen Herbst geplant.

6. Malwettbewerb für den “Waldaubacher Sagenweg”

Logo 150 Jahre Wilhelmsturm

Der Malwettbewerb des Ortsbeirats Waldaubach und der Oranienstadt Dillenburg richtet sich an alle Kinder bis 14 Jahre, die in ihrer Freizeit gerne malen und sich am Dillenburger Jubiläum „150 Jahre Wilhelmsturm“ beteiligen möchten.

Der Ortsbeirat Waldaubach hat den „Waldaubacher Sagenweg“, einen ganz besonderen Wanderweg für Familien ins Leben gerufen. Auf insgesamt neun Kilometern führt der Sagenweg einmal rund um den beschaulichen Ort Waldaubach. Auf dem Weg können zwölf spannende Sagen aus der Region erwandert werden. Zwischen Rothaarsteig und Westerwaldsteig gelegen, bietet der Waldaubacher Sagenweg wunderschöne Aussichten und moderate Höhenmeter.

Ortsbeirat Waldaubach beteiligt sich am Jubiläum 150 Jahre Wilhelmsturm

Gewinnerbild des 5. Malwettbewerbs
Gewinnerbild des 5. Malwettbewerbs

 Die Oranienstadt Dillenburg feiert in diesem Jahr „150 Jahre Wilhelmsturm“. An diesem Jubiläum möchte sich der Ortsbeirat Waldaubach gerne beteiligen im Zuge dessen den Waldaubacher Sagenweg mit einem weiteren „Sagenbild“ ergänzen.
In diesem Jahr dreht sich alles um die Sage 2 (Bild 6) „Die Geschichte vom Bartenstein“. Das Bild, das aus allen Einsendungen als das Beste gekürt wurde, wird auf eine Platte gedruckt und mit dem Namen des „Künstlers“ oder der „Künstlerin“ auf dem Sagenwanderweg bei Sage 2 befestigt.

Das Bild muss zwingend im Hochformat auf einem DIN-A4-Blatt gemalt werden und natürlich zum Thema der Sage 2 passen.

Ideal wäre ein zweigeteiltes Bild (ähnlich dem dreigeteilten Siegerbild des 5. Malwettbewerbs). In der oberen Hälfte des Bildes soll der Wilhelmsturm und optional auch der Graf zu Dillenburg und/oder der Sänger mit Instrument (Barde) zu sehen sein. In der unteren Hälfte des Bildes ist dann ausreichend Platz für den Barden, angekettet am Bartenstein und optional für den Graf mit Pferd und Vögel des Waldes.

Die Rückseite des Bildes bitte mit dem vollständigen Namen und Alter des Kindes versehen. Zusätzlich bei Abgabe des Bildes bitte die Wohnanschrift, eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer vermerken.

Abgabeschluss ist Montag, der 16. Juni


Die Bilder sollten bis Montag, den 16. Juni 2025 in der Tourist-Information im Alten Rathaus der Oranienstadt Dillenburg abgegeben werden, alternativ können die Bilder auch per E-Mail an stadtmarketing@dillenburg.de gerichtet werden. Die Bewertung der Bilder findet im Rahmen des Festwochenendes „150 Jahre Wilhelmsturm“ vom 27. – 29. Juni 2025 durch die Besucherinnen und Besucher vor Ort statt.

Das gibt´s zu gewinnen:

Für die fünf Erstplatzierten gibt es verschiedene Preise und Gutscheine zu gewinnen, wie z.B.:

  • Eintrittskarten für den Wildpark Donsbach
  • Familieneintrittskarten für das Glockenmuseum Greifenstein
  • Familieneintrittskarten für die Schauhöhle „Herbstlabyrinth“ in Breitscheid

Auch alle anderen Kinder erhalten einen schönen Trostpreis als Dank für die Beteiligung am Malwettbewerb.

Der Ortsbeirat Waldaubach und die Oranienstadt Dillenburg freuen sich auf eine rege Beteiligung vieler künstlerischer Ideen!

Zur Sage:

Die Geschichte vom Barstein (Bartenstein)

In der Nähe von Driedorf liegt der Barstein. Davon erzählt man: In Dillenburg lebte ein gar finsterer Graf, der die Bauern hart drückte. Ein Sänger zog zur Burg. In einem Lied hält er dem horchenden Grafen seine Untaten vor. Ergrimmt springt dieser auf und lässt den Sänger ergreifen und binden. Dann lässt er ihn an den Felsen des Barsteins anschmieden. Zwei Raben bringen dem Armen Speise.

Nach langer Zeit jagt der Graf in dem Wald. er hört einen Gesang in der Einsamkeit. Als er nachforscht, findet er den Sänger. Gerührt befreit er ihn und ist von der Zeit an nie mehr hart und ungerecht gegen seine Untertanen gewesen.

Baumaßnahmen im Stadtgebiet

Spielzeugfiguren, -verkehrszeichen und Maschinen sind auf einer Sandfläche als Baustelle drapiert.

In Dillenburg starten in den nächsten Tagen mehrere Baumaßnahmen

In den kommenden Tagen stehen im Dillenburger Stadtgebiet mehrere größere Baumaßnahmen an. Diese werden größtenteils parallel zueinander durchgeführt, um die Dauer der Beeinträchtigungen für den Verkehr so gering wie möglich zu halten.

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Maßnahmen:

Poststraße:

Im Rahmen von Tiefbauarbeiten am Glasfasernetz ist eine halbseitige Sperrung der Poststraße erforderlich. Betroffen ist die Fahrtrichtung von der Frankfurter Straße/Untertor in Richtung Hindenburgstraße/Hirzenhain. Zusätzlich wird der Bypass am Kreisverkehr des Tunnels in Fahrtrichtung Hirzenhain gesperrt. Die Zufahrt zum Bereich Untertor bleibt uneingeschränkt möglich. Eine Umleitung ist eingerichtet und erfolgt ab der B277 (Jahnknoten) über die U1 (Bahnhofsstraße). Zeitraum: 05.05. – 27.05.2025

Bismarckstraße:

Ebenfalls ab dem 05.05.2025 wird die Bismarckstraße zwischen Hindenburgstraße und dem kleinen Stadthallenparkplatz in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Grund hierfür ist die Instandsetzung der Fahrbahnoberfläche sowie der Erneuerung der Ampelanlage. Zeitraum: 05.05. – 16.05.2025

Bereich L3362/K38 („Hohl“, „Nanzenbacher Weg“, „Eibacher Weg“):

Vom 16.05. bis 30.05.2025 erfolgen Tiefbauarbeiten zur Erweiterung des Glasfasernetzes. Die Arbeiten werden unter halbseitiger Sperrung mit Ampelregelung durchgeführt.

Friedrichstraße:

Im Zeitraum vom 02.05. bis 07.06.2025 finden Kanalerneuerungsarbeiten statt. Hierfür wird die Friedrichstraße zwischen Presberstraße und Konrad-Adenauer-Allee für den Fahrzeugverkehr voll gesperrt.

Weitere Maßnahmen:

Weitere Tiefbauarbeiten erfolgen im Bereich Mittelfeldstraße, Rehgartenstraße, Lohrbachstraße, Adolfstraße, Karlstraße sowie in angrenzenden Straßen. Hier werden Arbeiten am Strom-, Gas-, Wasser- und Telekommunikationsnetz durchgeführt. Größere verkehrliche Beeinträchtigungen sind in diesen Bereichen derzeit nicht zu erwarten. Diese Baumaßnahmen werden in kurzen Abschnitten, jeweils in halbseitiger Sperrung durchgeführt.

Fußgänger sind von den genannten Sperrungen nur in geringem Umfang betroffen und werden jeweils sicher an den Baufeldern vorbeigeführt.