Die Oranienstadt Dillenburg hat Gesa Felicitas Krause für ihre langjährigen und herausragenden sportlichen Erfolge auf internationaler und nationaler Ebene geehrt. Außerdem trug sich die Ausnahmeathletin über 3.000 Meter Hindernis in das Goldene Buch der Stadt ein. Die Auszeichnung übernahmen Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz in einem würdigen Festakt in der Villa Grün.
Würdigung für herausragende sportliche Leistungen auf internationaler Ebene
„Wenn der Begriff „eine echte Sportsfrau“ auf jemanden zutrifft, dann auf Gesa Felicitas Krause“, begann Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel die Laudatio auf die Spitzensportlerin, die zu diesem Anlass von ihren Eltern, ihrem Partner und der Tochter begleitet wurde. Schon im Alter von acht Jahren begann Gesa Krause rund um ihr Elternhaus auf der Dillenburger Ilmenkuppe mit Freundinnen und Nachbarskindern Wettrennen zu veranstalten. Freilich noch als Spaß gedacht, so siegte sie doch nahezu immer. Dadurch kam ihr unglaubliches Lauftalent schon früh zum Vorschein. Willi Beschorner vom TV Dillenburg nahm die junge Sportlerin unter seine Fittiche und förderte sie nach Kräften. In ihrer weiteren Entwicklung zeigte sich ihre enorme mentale Stärke, über die sie noch heute verfügt: Ließen sich andere Läuferinnen bei Wettbewerben von äußeren Bedingungen wie zum Beispiel dem Wetter beeinflussen, stand eine Gesa Krause völlig unbeeindruckt, voller Stolz und hoch motiviert auf den Tartanbahnen der Region.
Erste Erfolge und Medaillengewinne
Nach ihrem Abitur 2011 an der Dillenburger Wilhelm-von Oranien-Schule und schon davor stellten sich die ersten Erfolge und Medaillengewinne ein. Bei deutschen Hallenmeisterschaften holte die Athletin insgesamt vier Goldmedaillen, sie war achtmal Deutsche Meisterin. Sie stand auf dem Treppchen ganz oben bei den U-20- und U-23-Europameisterschaften, nahm an vier Europameisterschaften, zwei Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen erfolgreich teil. Die Auflistung aller Erfolge wäre auf keiner Urkunde mehr möglich. Aber: „Ihre größten Erfolge sind sicher die beiden Europameistertitel 2016 und 2018 sowie der Gewinn der Bronzemedaillen bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2019“, so Klaus-Achim Wendel.
Gesicht des Fairplays
Gesa Krause habe es verstanden, bei allen Höhen und Tiefen, die der Leistungssport mit sich bringt, nie den Fokus zu verlieren. Er berichtete in seiner Laudatio über die WM 2017 in London, als sie sich durch den Fehler einer Konkurrentin leicht verletzte, aber verbissen noch bis in Ziel kämpfte. „Die Art und Weise, wie Sie mit solchen Ereignissen umgehen, verdient große Anerkennung. Denn während andere Sportlerinnen und Sportler in einer solchen Situation Schuldzuweisungen an vermeintliche Verursacher aussprechen, bleiben Sie stets sachlich und fair. ‚Das Gesicht des Fairplays‘ – so nennt man Sie deswegen auch völlig berechtigt in der Szene des deutschen Leistungssports“, bewertete Dillenburgs höchster Repräsentant diese wichtige Charaktereigenschaft.
Schnell zurück in der Weltspitze
Gesa Felicitas Krause wurde ein gutes Jahr nach der Geburt von Tochter Lola im Juni 2024 Vize-Europameisterin und erreichte durch ihren unvorstellbaren Ehrgeiz nur ein gutes Jahr später zum vierten Mal ein olympisches Finale, und zwar im August 2024 in Paris. Damit ging die aktuelle Wettkampfsaison allerdings nicht zu Ende. Beim Internationalen Stadionfest in Berlin lief sie Weltrekord über 2.000 Meter, beim Trier-Flutlichtmeeting eine neue Bestzeit über 800 Meter und nur eine Woche später meisterte sie die 3.000 Meter Hindernis in der besten Zeit ihres ohnehin schon so erfolgreichen Jahres. Dazu Klaus-Achim Wendel: „Dass Sie nach ihrer Schwangerschaft so schnell den Weg zurück in die Weltspitze gefunden haben, ist eine sensationelle Leistung. Liebe Frau Krause, Sie sind ein Vorbild, nicht nur für andere junge Mütter im Spitzensport. Sie können stolz auf sich sein.“
Botschafterin und Vorbild
Sie sei nicht nur ehrgeizige Rekordlerin, sondern auch Vorbild, nicht nur für die Jugend, sondern für ihren Verein und alle Sportbegeisterten. Als absolute Sympathieträgerin der Deutschen Leichtathletik, namhafte Persönlichkeit und berühmte Tochter Dillenburgs sei sie aber auch eine wichtige Botschafterin der Oranienstadt. Der Laudator berichtete, wie sehr gerade die Dillenburgerinnen und Dillenburger bei jedem internationalen Wettkampf mitfiebern, besonders auf Social Media.
“Sie lebt Ihren Traum”
Die 32-jährige Sportsoldatin musste in ihrer Karriere auf vieles verzichten, empfand dies aber niemals so: „Gesa sagt, sie lebt ihren Traum“, so ihr Vater Jürgen Maier. Und weiter: „Sie lebt das Leben, das sie erfüllt und das sie sich schon als Kind tief im Inneren gewünscht hat.“ Ohne die bedingungslose und intensive Unterstützung ihrer Familie, die immer ein offenes Ohr für sie hatte, wäre diese Karriere sicher nicht möglich gewesen. Nicht vergessen werden darf ihr Trainer Wolfgang Heinig, der sie seit dem 16. Lebensjahr begleitet und der urlaubsbedingt nicht an der Ehrung teilnehmen konnte. Gesa Felicitas Krause tritt inzwischen für den Verein „Silvesterlauf Trier“ an, wohnt aber gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer anderthalbjährigen Tochter im eigenen Haus in Manderbach. Beide begleiteten sie bei der Ehrung in der Villa Grün, ebenso wie die Eltern Inge Krause und Jürgen Maier.
Eintrag im Goldenen Buch
Während die kleine Lola durch ihr freundliches und offenes Wesen bei den Gästen für permanent strahlende Gesichter sorgte, überreichten Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz der Hauptperson des Tages eine entsprechende Ehrungsurkunde und einen großen Präsentkorb. Anschließend trug sie sich in Anwesenheit zahlreicher Gäste, vor allem aus der Dillenburger Kommunalpolitik, in das Goldene Buch der Oranienstadt ein. Mit den Worten „Diese Anerkennung heute soll eine weitere Motivation für Sie sein, genauso weiter zu machen. Wir hoffen, dass Sie dem Spitzensport noch lange erhalten bleiben, dass Sie auch in den nächsten Jahren noch ehrgeizige Ziele finden, die Sie erfüllen und erreichen können und Sie dabei immer unverletzt bleiben“, schloss Klaus-Achim Wendel den Festakt in der Villa Grün.
“Die Wiege des Erfolgs”
Sichtlich gerührt von der Würdigung zeigte sich Gesa Krause nach der Überreichung der Urkunde und des Geschenkes. In ihrer absolut sympathischen und bodenständigen Art fand sie sehr persönliche Worte, die sie an die Gäste und Repräsentanten der Stadt richtete: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich heute hier sein darf und bedanke mich ganz herzlich für diese schöne Anerkennung. Dillenburg ist die Wiege meines Erfolgs. Durch die Unterstützung des TV Dillenburg konnte ich meine Karriere erst starten, dafür werde ich immer dankbar sein. Ich habe schon so viele Orte auf der Welt gesehen, aber Dillenburg wird immer meine Heimat bleiben. Hier fühle ich mich zu Hause, hier kann ich abschalten. Es erfüllt mich mit Stolz, Dillenburg meine Heimat nennen zu können. Das Jahr 2024 war ein ganz besonders herausforderndes Jahr. Ich habe mir ein Ziel gesetzt, das ich realisieren konnte. Am Ende stehe immer ich hier vorne, erhalte Ehrungen für Erfolge, die ich aber ohne meine Familie niemals hätte erreichen können. Deswegen an dieser Stelle noch mal ganz vielen Dank an meinen Partner Robert und meine Eltern.“
Das Video vom Festakt in der Villa Grün finden Sie auf unserem YouTube-Kanal: https://youtu.be/ILP1-6qWWq0?feature=shared
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