Oranienstadt Dillenburg ehrt die Leichtathletin Gesa Felicitas Krause

Das Bild zeigt Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel (links), Gesa Felicitas Krause mit Blumenstrauß und Urkunde (Mitte) und Bürgermeister Michael Lotz (rechts). Das Bild dient auch als Navigationselement und führt zum ganzen Artikel.

Die Oranienstadt Dillenburg hat Gesa Felicitas Krause für ihre langjährigen und herausragenden sportlichen Erfolge auf internationaler und nationaler Ebene geehrt. Außerdem trug sich die Ausnahmeathletin über 3.000 Meter Hindernis in das Goldene Buch der Stadt ein. Die Auszeichnung übernahmen Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz in einem würdigen Festakt in der Villa Grün.

Würdigung für herausragende sportliche Leistungen auf internationaler Ebene

Wurde jetzt von Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel (l.) und Bürgermeister Michael Lotz (r.) geehrt: Dillenburgs Ausnahmeathletin Gesa Felicitas Krause (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

„Wenn der Begriff „eine echte Sportsfrau“ auf jemanden zutrifft, dann auf Gesa Felicitas Krause“, begann Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel die Laudatio auf die Spitzensportlerin, die zu diesem Anlass von ihren Eltern, ihrem Partner und der Tochter begleitet wurde. Schon im Alter von acht Jahren begann Gesa Krause rund um ihr Elternhaus auf der Dillenburger Ilmenkuppe mit Freundinnen und Nachbarskindern Wettrennen zu veranstalten. Freilich noch als Spaß gedacht, so siegte sie doch nahezu immer. Dadurch kam ihr unglaubliches Lauftalent schon früh zum Vorschein. Willi Beschorner vom TV Dillenburg nahm die junge Sportlerin unter seine Fittiche und förderte sie nach Kräften. In ihrer weiteren Entwicklung zeigte sich ihre enorme mentale Stärke, über die sie noch heute verfügt: Ließen sich andere Läuferinnen bei Wettbewerben von äußeren Bedingungen wie zum Beispiel dem Wetter beeinflussen, stand eine Gesa Krause völlig unbeeindruckt, voller Stolz und hoch motiviert auf den Tartanbahnen der Region.

Erste Erfolge und Medaillengewinne

Nach ihrem Abitur 2011 an der Dillenburger Wilhelm-von Oranien-Schule und schon davor stellten sich die ersten Erfolge und Medaillengewinne ein. Bei deutschen Hallenmeisterschaften holte die Athletin insgesamt vier Goldmedaillen, sie war achtmal Deutsche Meisterin. Sie stand auf dem Treppchen ganz oben bei den U-20- und U-23-Europameisterschaften, nahm an vier Europameisterschaften, zwei Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen erfolgreich teil. Die Auflistung aller Erfolge wäre auf keiner Urkunde mehr möglich. Aber: „Ihre größten Erfolge sind sicher die beiden Europameistertitel 2016 und 2018 sowie der Gewinn der Bronzemedaillen bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2019“, so Klaus-Achim Wendel.

Nach der Ehrung durch Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel (r.) und Bürgermeister Michael Lotz (l.) trug sich die Spitzensportlerin Gesa Felicitas Krause ins Goldene Buch der Oranienstadt ein (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Gesicht des Fairplays

Gesa Krause habe es verstanden, bei allen Höhen und Tiefen, die der Leistungssport mit sich bringt, nie den Fokus zu verlieren. Er berichtete in seiner Laudatio über die WM 2017 in London, als sie sich durch den Fehler einer Konkurrentin leicht verletzte, aber verbissen noch bis in Ziel kämpfte. „Die Art und Weise, wie Sie mit solchen Ereignissen umgehen, verdient große Anerkennung. Denn während andere Sportlerinnen und Sportler in einer solchen Situation Schuldzuweisungen an vermeintliche Verursacher aussprechen, bleiben Sie stets sachlich und fair. ‚Das Gesicht des Fairplays‘ – so nennt man Sie deswegen auch völlig berechtigt in der Szene des deutschen Leistungssports“, bewertete Dillenburgs höchster Repräsentant diese wichtige Charaktereigenschaft.

Schnell zurück in der Weltspitze

Gesa Felicitas Krause wurde ein gutes Jahr nach der Geburt von Tochter Lola im Juni 2024 Vize-Europameisterin und erreichte durch ihren unvorstellbaren Ehrgeiz nur ein gutes Jahr später zum vierten Mal ein olympisches Finale, und zwar im August 2024 in Paris. Damit ging die aktuelle Wettkampfsaison allerdings nicht zu Ende. Beim Internationalen Stadionfest in Berlin lief sie Weltrekord über 2.000 Meter, beim Trier-Flutlichtmeeting eine neue Bestzeit über 800 Meter und nur eine Woche später meisterte sie die 3.000 Meter Hindernis in der besten Zeit ihres ohnehin schon so erfolgreichen Jahres. Dazu Klaus-Achim Wendel: „Dass Sie nach ihrer Schwangerschaft so schnell den Weg zurück in die Weltspitze gefunden haben, ist eine sensationelle Leistung. Liebe Frau Krause, Sie sind ein Vorbild, nicht nur für andere junge Mütter im Spitzensport. Sie können stolz auf sich sein.“

Botschafterin und Vorbild

Sie sei nicht nur ehrgeizige Rekordlerin, sondern auch Vorbild, nicht nur für die Jugend, sondern für ihren Verein und alle Sportbegeisterten. Als absolute Sympathieträgerin der Deutschen Leichtathletik, namhafte Persönlichkeit und berühmte Tochter Dillenburgs sei sie aber auch eine wichtige Botschafterin der Oranienstadt. Der Laudator berichtete, wie sehr gerade die Dillenburgerinnen und Dillenburger bei jedem internationalen Wettkampf mitfiebern, besonders auf Social Media.

“Sie lebt Ihren Traum”

Die 32-jährige Sportsoldatin musste in ihrer Karriere auf vieles verzichten, empfand dies aber niemals so: „Gesa sagt, sie lebt ihren Traum“, so ihr Vater Jürgen Maier. Und weiter: „Sie lebt das Leben, das sie erfüllt und das sie sich schon als Kind tief im Inneren gewünscht hat.“ Ohne die bedingungslose und intensive Unterstützung ihrer Familie, die immer ein offenes Ohr für sie hatte, wäre diese Karriere sicher nicht möglich gewesen. Nicht vergessen werden darf ihr Trainer Wolfgang Heinig, der sie seit dem 16. Lebensjahr begleitet und der urlaubsbedingt nicht an der Ehrung teilnehmen konnte. Gesa Felicitas Krause tritt inzwischen für den Verein „Silvesterlauf Trier“ an, wohnt aber gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer anderthalbjährigen Tochter im eigenen Haus in Manderbach. Beide begleiteten sie bei der Ehrung in der Villa Grün, ebenso wie die Eltern Inge Krause und Jürgen Maier.

Eintrag im Goldenen Buch

Während die kleine Lola durch ihr freundliches und offenes Wesen bei den Gästen für permanent strahlende Gesichter sorgte, überreichten Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz der Hauptperson des Tages eine entsprechende Ehrungsurkunde und einen großen Präsentkorb. Anschließend trug sie sich in Anwesenheit zahlreicher Gäste, vor allem aus der Dillenburger Kommunalpolitik, in das Goldene Buch der Oranienstadt ein. Mit den Worten „Diese Anerkennung heute soll eine weitere Motivation für Sie sein, genauso weiter zu machen. Wir hoffen, dass Sie dem Spitzensport noch lange erhalten bleiben, dass Sie auch in den nächsten Jahren noch ehrgeizige Ziele finden, die Sie erfüllen und erreichen können und Sie dabei immer unverletzt bleiben“, schloss Klaus-Achim Wendel den Festakt in der Villa Grün.

Eintrag im Goldenen Buch der Oranienstadt Dillenburg (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

“Die Wiege des Erfolgs”

Sichtlich gerührt von der Würdigung zeigte sich Gesa Krause nach der Überreichung der Urkunde und des Geschenkes. In ihrer absolut sympathischen und bodenständigen Art fand sie sehr persönliche Worte, die sie an die Gäste und Repräsentanten der Stadt richtete: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich heute hier sein darf und bedanke mich ganz herzlich für diese schöne Anerkennung. Dillenburg ist die Wiege meines Erfolgs. Durch die Unterstützung des TV Dillenburg konnte ich meine Karriere erst starten, dafür werde ich immer dankbar sein. Ich habe schon so viele Orte auf der Welt gesehen, aber Dillenburg wird immer meine Heimat bleiben. Hier fühle ich mich zu Hause, hier kann ich abschalten. Es erfüllt mich mit Stolz, Dillenburg meine Heimat nennen zu können. Das Jahr 2024 war ein ganz besonders herausforderndes Jahr. Ich habe mir ein Ziel gesetzt, das ich realisieren konnte. Am Ende stehe immer ich hier vorne, erhalte Ehrungen für Erfolge, die ich aber ohne meine Familie niemals hätte erreichen können. Deswegen an dieser Stelle noch mal ganz vielen Dank an meinen Partner Robert und meine Eltern.“

Das Video vom Festakt in der Villa Grün finden Sie auf unserem YouTube-Kanal: https://youtu.be/ILP1-6qWWq0?feature=shared

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Gedenkjahr 300 Jahre Stadtbrand

Logo zum Thema 300 Jahre Dillenburger Stadtbrand Mai 1723

Ausstellung „Kindsmord, Feuer und Kollekten“ in der Villa Grün

Dillenburg. Unter dem Titel „Kindsmord, Feuer und Kollekten – 300 Jahre Dillenburger Stadtbrand vom 14. Mai 1723“ eröffnen Oranienstadt Dillenburg und Dillenburger Museumsverein e.V. genau 300 Jahre nach dem tragischen Ereignis eine Sonderausstellung in der Villa Grün. Zuvor findet an diesem Sonntag ein ökumenischer Gedenkgottesdienst statt, zu dem die Bevölkerung herzlich eingeladen ist.

Der 14. Mai 2023 steht ganz im Zeichen der Erinnerung an die Katastrophe. Den Auftakt macht um 11 Uhr ein ökumenischer Gedenkgottesdienst der Dillenburger Kirchen (mit Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva, Ann-Sophie Petry und Pastor Dr. Lothar Beaupain) unter freiem Himmel im Garten der Villa Grün auf dem Schlossberg. Direkt im Anschluss eröffnen Bürgermeister Michael Lotz und Stadthistoriker Simon Dietrich die Sonderausstellung. In der Nacht vom 14. auf den 15. Mai 1723 hatte eine verheerende Feuersbrunst innerhalb weniger Stunden drei Viertel der Stadt zerstört und einen Großteil der rund 1.500 Einwohnerinnen und Einwohner obdachlos gemacht. Die vom Dillenburger Stadthistoriker Simon Dietrich konzipierte Ausstellung fragt nach Ursache, Deutungen und Bewältigung der Katastrophe und präsentiert neueste Forschungsergebnisse. Dabei geht es um Brandschutz und Löschwesen ebenso wie um Aberglaube, Spendensammlungen und Kindsmord. Auch zur Person der angeblichen Brandstifterin liegen nun erstmals genauere Informationen vor. Anschauungsmaterial bietet dabei eine Reihe interessanter Exponate aus der Region. Akribisch recherchierte Dietrich dazu unter anderem im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, im Archiv der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau in Darmstadt sowie in den Stadtarchiven Herborn und natürlich Dillenburg. Vom Museum Hohe Schule in Herborn und vom Theologischen Seminar in Herborn konnte der Experte unter anderem bedeutende Leihgaben für die Ausstellung gewinnen. Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, die Sonderausstellung zu besuchen. Der Eintritt in die Villa Grün und in den Wilhelmsturm ist an diesem Tag frei. Für das leibliche Wohl während der Veranstaltung ist an diesem Tag gesorgt.

Kleine Gäste können sich am Wasserspielplatz oder an den hier aufgebauten Hüpfburgen erfreuen. Außerdem bietet die Stadt Kinderschminken an. Als weiteres Highlight findet für die jungen Gäste eine kindgerecht aufbereitete Kasemattenführung für Kinder ab 6 Jahren statt. Los geht es um 14.30 Uhr. Eine Anmeldung in der Villa Grün ist im Vorfeld an die Führung vor Ort erforderlich. Die Kosten belaufen sich auf 2 Euro pro Kind. Um 13.30 Uhr sowie um 15 Uhr bietet Stadthistoriker Simon Dietrich außerdem Sonderführungen durch die Ausstellung an. Eine separate Anmeldung ist nicht erforderlich. Die direkte Zufahrt zum Schlossberg ist nicht gegeben. Besuchenden stehen Parkflächen an den angrenzenden Tennisplätzen und im umliegenden Wohngebiet zur Verfügung.

Im Verlauf des Gedenkjahres finden weitere Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel Führungen auf den Spuren des Stadtbrands. Den ersten Teil veranstaltet die Oranienstadt Dillenburg mit Unterstützung der Stadt Herborn am Samstag, 13. Mai um 14 Uhr (Treffpunkt Historisches Rathaus Herborn) unter dem Titel „Auf den Spuren der angeblichen Brandstifterin in Herborn“. Am zweiten Teil der Führung können Interessierte am Samstag, 20. Mai um 11 Uhr (Treffpunkt Altes Rathaus Dillenburg) unter dem Titel „Auf den Spuren des Feuers in Dillenburg“ teilnehmen. Zusätzlich ist eine spektakuläre Illumination in der Altstadt im Sommer geplant, zu der die Stadt in Kürze weitere Details bekannt gibt.

Simon Dietrich, Historiker der Oranienstadt Dillenburg, zeigt das Plakat der Ausstellung und einen historischen Löscheimer
Stadthistoriker Simon Dietrich hat die Ausstellung zum Gedenken an den Stadtbrand vor 300 Jahren in der Villa Grün konzipiert und präsentiert das Logo der Schau sowie einen Löscheimer aus Leder aus dem 18. Jahrhundert, der auch in Dillenburg beim Löschen von Bränden verwendet wurde und der bei der Ausstellung ebenfalls zu sehen sein wird (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Wildpark und Museumsanlagen wieder geöffnet

Vier neugierige Zwergziegen halten Ausschau nach Besuchern.

Auch im Wildpark Donsbach und auf dem Schlossberg ist die Zeit des „Lockdowns“ vorbei. Sinkende Infektionszahlen und der Wegfall der Bundesnotbremse machen es möglich, die Einrichtungen wieder zu öffnen. Schlossberg- und Wildpark-Team und natürlich auch die Tiere freuen sich auf die Rückkehr der Besuchenden. Sieben Monate waren Park und Museen geschlossen.

Besuche ab dem 01.06.2021 wieder möglich

Bei beiden Einrichtungen ist ab 01.06.2021 ein Besuch nach vorheriger Terminvereinbarung möglich, da die Anzahl der Gäste noch begrenzt ist. Im Wildpark Donsbach können derzeit 100 Tierfreunde pro Timeslot die Anlage aufsuchen, nachdem sie unter der Telefonnummer 0151-26330318 einen Zeitraum von maximal zwei Stunden gebucht haben. Dies ist täglich von 10 bis 18 Uhr möglich. Um die Besucherzahlen im Auge zu behalten, hat die Oranienstadt als einzigen Ein- und Ausgang das Kassenhaus vom Dorfgemeinschaftshaus kommend eingerichtet. Hier erhalten alle Gäste ein kleines, nummeriertes Holzmärkchen, was beim Verlassen der Anlage wieder zurückgegeben und von den Mitarbeitenden regelmäßig desinfiziert wird.

Zugang über die Forsthausstraße für Menschen mit Handicap

Menschen mit Handicap können Parkplätze und Zugang an der Forsthausstraße nutzen, der durch eine Schranke versperrt ist. Nach Kontakt zu den Mitarbeitenden unter der o. g. Rufnummer erhalten sie hier ihre Zugangsmöglichkeit. Andere Besuchende nutzen den Haupteingang. Der obere Zugang in den Park ist durch eine Zaunanlage gesichert und bleibt verschlossen. Ähnlich wie bei anderen Einrichtungen und inzwischen im Alltag der Bürger*innen verankert, gelten auf dem gesamten Gelände die allgemeinen Hygiene-, Verhaltens- und Abstandsregeln. Wo der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht verlässlich eingehalten werden kann, besteht eine Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Dies ist im Kassenbereich, am Streichelgehege und in der Oranierhütte der Fall. Auf diese und weitere Schutzmaßnahmen weist die Oranienstadt durch entsprechende Beschilderungen und Markierungen im Park hin.

Toben auf dem Spielplatz

Toben auf dem Abenteuerspielplatz ist genauso wieder möglich, wie das gesellige Verweilen im Biergarten am Kiosk. Hier sind die vorhandenen Sitzplätze mindestens 1,50 Meter voneinander entfernt. Gäste nutzen für ihren Besuch am Tresen oder bei Nutzung der Sanitäranlagen wieder ihren Mund-Nasen-Schutz. Außerdem gelten die üblichen Abstands- und Hygieneregeln. Zusätzlich ist es verpflichtend erforderlich, einen Sitzplatz einzunehmen und die Kontaktdaten zu hinterlassen, um Infektionsketten nachvollziehen zu können. Generell wird das Tragen einer Maske gerne gesehen, es ist allerdings nicht für die gesamte Anlage verpflichtend. An zentralen Punkten stehen Spender mit Handdesinfektionsmittelbereit.

250 Wild- und Nutztiere auf 21 ha

Für den Parkbesuch und auch für die Nutzung der Gastronomie wird ein tagesaktueller Test empfohlen. Futterführungen und Sonderveranstaltung finden vorerst noch nicht statt. Der Park im Stadtteil Donsbach beherbergt rund 250 Wild- und Nutztiere auf 21 ha. Während der siebenmonatigen Schließung hatten zahlreiche Anhänger*innen per Mail und über die sozialen Netzwerke der Oranienstadt regelmäßig nachgefragt, „wann es denn endlich wieder losgeht“. Wildpark-Team und Tiere stehen gleichermaßen in den Startlöchern und freuen sich auf die Rückkehr der zweibeinigen Gäste.

Villa Grün und Wilhelmsturm mit Termin zu besichtigen

Für einen Besuch in der Villa Grün oder im Wilhelmsturm ist ebenfalls eine telefonische Terminvereinbarung erforderlich. Dies ist möglich unter den Telefonnummern 02771/266165 (Villa Grün) und 02771/800065 (Wilhelmsturm). In der Villa Grün können sich maximal 15 und im Turm höchstens 10 Personen zeitgleich aufhalten. Ein tagesaktueller Test ist keine Voraussetzung für einen Zutritt, wird jedoch empfohlen. Allerdings gilt in beiden Museen die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (FFP2- oder OP-Maske). Wer möchte, kann sich an den Museumskassen über die Luca-App freiwillig registrieren. Der Dillenburger Museumsverein e. V. als Träger der Einrichtungen ist verpflichtet, die Kontaktdaten der Gäste festzuhalten, auch ohne App.

Geschichte Oranien-Nassaus

Im Wilhelmsturm informiert die Dauerausstellung derzeit auf zwei Ebenen mit Text-, Foto- und Filmbeiträgen zur Geschichte Oranien-Nassaus mit dem Schwerpunkt niederländisches Königshaus. Die dritte und vierte Etage bleiben coronabedingt für den Besucherverkehr geschlossen. Auch die unterirdischen Verteidigungsanlagen – die Kasematten – können besichtigt werden, wenn genug Teilnehmende pro Tag zusammenkommen. Das Schlossberg-Team bittet auch hier um Voranmeldung unter der Telefonnummer des Wilhelmsturms 02771/800065. Die sonst regelmäßig stattfindende Kasemattenführung um 15 Uhr findet im Moment nur am Wochenende statt. In der Villa Grün lockt derzeit eine attraktive Sonderausstellung: Der Dillenburger Naturfotograf Volkmar Nix stellt großformatige Farbfotos zum Thema „Insekten“ aus. Bei den oft nur wenige Millimeter kleinen Schmetterlingen, Bienen, Wespen oder Käfern werden durch die vielfache Vergrößerung feinste Details sichtbar. Nach den Insektenexponaten trifft der Gast auf Pflanzen, wie diese von der Dillenburger Malerin Anne Freischlad gesehen werden. Beeindruckend ist die Zahl der Farbtöne, mit denen sie ihre Werke zu gestalten weiß. In allen drei Museen ist der Mindestabstand von 1,50 m zu anderen Besuchenden einzuhalten.

Ausstellung von Frank Kuhnert in der Villa Grün

Sonderausstellung des Künstlers Frank Kunert in der Villa Grün in Dillenburg Foto: Suada Curovic

Zum zweiten Mal nach 2012 präsentiert Frank Kunert bis zum 1. November 2020 im Museum Villa Grün seine Werke.

Der gelernte Fotograf aus Boppart modelliert die Wirklichkeit im Liliputformat, überzeichnet grotesk dieselbe, z. B. ins Nichts führende Brücken oder man sucht vergebens das Ende einer Treppenliftfahrt, und animiert damit den Betrachter sowohl zum intensiven Hinsehen als auch zum Nachdenken. Die Ausstellung “Lifestyle” ist täglich von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr geöffnet.

Besuchersaison für Wilhelmsturm eröffnet

Der Wilhelmsturm Foto: Peter Patzwaldt

Mit Beginn der hessischen Sommerferien startete der Wilhelmsturm, das Wahrzeichen der Oranienstadt Dillenburg, coronabedingt verspätet in die Museumssaison. Der Besuch des oranien-nassauischen Museums ist allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Wie auch bei anderen Einrichtungen derzeit hat die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln oberste Priorität. Aufgrund der beengten Räumlichkeiten dürfen sich zeitgleich maximal zehn Besucher im Turm aufhalten. Um den Begegnungsverkehr von Besuchern auf der engen Innentreppe so gering wie möglich zu halten, ist das zweite und dritte Obergeschoss gesperrt. Die abwechslungsreichen Ausstellungen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss bieten jedoch für Gäste ausreichend Gelegenheit, sich über die spannende oranien-nassauische Geschichte zu informieren. Nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten in den vergangenen Jahren wird das Hauptthema der Ausstellung im Wilhelmsturm, die Geschichte Nassaus und Oraniens, in optisch und phonetisch gefälliger Form präsentiert. Der Stammbaum des niederländischen Königshauses in Schrift, Bild und historischen Daten ist einer der Ausstellungsschwerpunkte im Erdgeschoss. Auf der gleichen Ebene wird den Besuchern das Leben und politische Wirken (mit “Wilhelmus von Nassauen, bin ich von deutschem Blut” beginnt die niederländische Nationalhymne) Wilhelms von Oranien, 1533 auf dem Dillenburger Schloss geboren, in Bild und Ton vermittelt. Wer die 42 Treppenstufen ins erste Obergeschoss zurücklegt, den erwartet ein virtueller Filmrundgang “So war’s im Schloss” (bis zur Zerstörung 1760). Als ein Stimmungsbild kann auch das Kasemattenmodell im gleichen Raum dienen, falls Besucher einen Kasemattenrundgang gebucht haben. Diesem Untertage-Rundgang ist ein vorheriger Blick vom Außenrundgang des ersten Obergeschosses über Dillenburg in alle Richtungen, einem beliebten Fotografen-Standort, zu empfehlen.

Der Wilhelmsturmbesuch lässt sich optimal abrunden mit einer Führung durch die Kasematten, Westeuropas zweitgrößte unterirdische Verteidigungsanlagen, und einem Besuch des Wirtschaftsgeschichtlichen Museums in der Villa Grün. Kasemattenführungen (Dauer ca. 60 Minuten) finden samstags und sonntags um 15 Uhr statt, beginnend am Wilhelmsturm. Die Besucherzahl ist pro Führung auf fünfzehn Gäste begrenzt, so dass eine telefonische Anmeldung (02771/800065 dienstags bis sonntags von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr) empfohlen wird. Teilnehmer sollten entsprechende Kleidung für eine Temperatur von 8 Grad Celsius sowie festes Schuhwerk tragen.

Die Dauerausstellung im Wirtschaftsgeschichtlichen Museum in der Villa Grün zeigt unter anderem Exponate aus dem früheren Schwerpunkt der Dillkreis-Wirtschaft, der Heiz- und Kochgeräteproduktion und dem Eisenerzbergbau. Als Gegenstück stellen aktuell produzierende Firmen aus dem heimischen Raum ihre Produkte vor. Die Dauerausstellung wird umrahmt von Sonderausstellungen zu wechselnden Themen. Bis zum 26. Juli sind Werke unter dem Titel “Bauhaus – Faszination Form und Farbe” ausgestellt, ab dem 6. August präsentiert der Foto-Aktionskünstler Frank Kunert seine Werke unter dem Titel “Lifestyle”.

Mit der Öffnung des Museums Villa Grün am 16. Mai geht ein bundesweiter Werbeeffekt für das Museum und damit auch für die Stadt Dillenburg einher, den wohl nur die Geocacher in dieser durchschlagenden Form erwartet haben. Einheimische Aktive dieser neuen Form von “Schatzsuche” bzw. Freizeitgestaltung richteten im Museum Villa Grün Suchpunkte ein. Ob aus Bottrop, Berlin, Bonn oder gar Dresden, “ein so schönes Museum in so einem kleinen Städtchen”, so die sächsischen Gäste, vermuten nur wenige Besucher. Nach wenigen Stunden waren nach der Museumsöffnung alle 2020er Geocaching-Termine ausgebucht.

Die Villa Grün ist dienstags bis sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Die Kombikarte für Villa Grün und Wilhelmsturm kostet für Erwachsene 4 Euro, für Kinder (6 bis 15 Jahre) 2 Euro und der Preis der Familienkarte beläuft sich auf 11 Euro. Für die Schlossbergkarte (Museen und Kasematten) zahlen Erwachsene 7 Euro, Kinder (6 bis 15 Jahre) 3,50 Euro und Familien 18,50 Euro.