Saisonabschluss auf dem Dillenburger Schlossberg

Wilhelmsturm, Villa Grün und Kasematten. Mit Klick aufs Bild geht´s zum ganzen Artikel

Der Dillenburger Museumsverein e.V. lädt für Samstag, den 1. November (Allerheiligen) zum Abschluss der diesjährigen Museumssaison auf den historischen Schlossberg ein.

Im Wilhelmsturm wird die Geschichte des Hauses Oranien-Nassau, und damit des Niederländischen Königshauses, ausführlich auf vier Ebenen präsentiert. Ergänzend dazu ist die Sonderausstellung „150 Jahre Wilhelmsturm – Denkmal, Wahrzeichen, Erinnerungsort“ anlässlich des diesjährigen Jubiläums zu sehen. Vor Ort gilt es dann 114 Stufen zu erklimmen. Oben angekommen, werden die Besucherinnen und Besucher vom Balkon mit einem imposanten Ausblick über Dillenburg belohnt.

Am 1. November lädt der Dillenburger Museumsverein e.V. zum Abschluss der diesjährigen Museumssaison ein. (Foto: Peter Patzwaldt)

Ausstellung “Kubismus”

Im Wirtschaftsgeschichtlichen Museum Villa Grün finden die Gäste auf drei Ebenen einen Zugang zur Vergangenheit und Gegenwart der lokalen Wirtschaft vor. Die Geschichte des Bergbaus im früheren Dillkreis wird „Untertage“ im Untergeschoss des Museums präsentiert. Die Villa Grün beendet die diesjährige Museumssaison mit der Sonderausstellung „Kubismus“. Präsentiert werden Werke von Picasso und Co. sowie kreative Schülerarbeiten rund um den Wilhelmsturm. Das Zentrum mit rund 40 Bildern bildet dabei eine von der Galerie Sundermann (Würzburg) ausgeliehene Ausstellung.

Ausstellung “Oranier-Route”

Mit der Ausstellung „Oranier-Route” befinden sich in der ersten Etage der Villa Grün 23 Informationstafeln. Die Oranier-Route (auch: Oranjeroute) ist eine Ferienstraße, die von Amsterdam (Niederlande) durch Nord- und Mitteldeutschland wieder nach Amsterdam zurückführt. Die Oranier-Route führt durch Städte und Regionen, die dem heutigen niederländischem Königshaus verbunden sind.

Führung durch die Kasematten

Etwas völlig Ungewöhnliches erwartet die Besucherinnen und Besucher bei einer Führung durch die Kasematten. Dabei erfahren interessierte Gäste während einer rund einstündigen Führung viel Wissenswertes zu den unterirdischen Verteidigungsanlagen, die -nach ihren Namensvettern in Luxemburg-Stadt- als die zweitgrößten in Europa gelten. In den Kasematten ist bei acht Grad Celsius auf angepasste Kleidung zu achten und das holprige Geläuf erfordert ein festes Schuhwerk.

Neben einem Museums- und Kasemattenbesuch lädt das weitläufige Schlossberggelände darüber hinaus zu einem informativen Spaziergang ein. An neun markanten Standorten sind zwölf Texttafeln aufgestellt, die zur Geschichte des Schlosses und der Verteidigungsanlagen informieren und anhand derer die Mächtigkeit des früheren Schlosses greifbar wird.

Salutschüsse zur vollen Stunde

Die Projektgruppe „Leben im 18. Jahrhundert“ des Dillenburger Museumsvereins e.V. wird in historischer Uniform die Besucherinnen und Besucher mit Salutschüssen begrüßen: die Kanonen werden von 13.00 bis 17.00 Uhr jeweils zur vollen Stunde befeuert.

Die Projektgruppe „Leben im 18. Jahrhundert“ des Dillenburger Museumsvereins e.V. wird in historischer Uniform die Gäste mit Salutschüssen begrüßen. (Foto: Peter Patzwaldt)


Auch der Schlossbergverein Dillenburg e.V. ist mit von der Partie und unterstützt den Museumsverein tatkräftig. Die ebenfalls in historischer Kleidung kostümierten Damen und Herren verwöhnen die Gäste mit heimischen Spezialitäten und servieren belegte Brote und Brötchen mit selbstgemachten Marmeladen oder herzhafter Hausmacher Wurst. Für die kleinen Gäste werden außerdem süße Überraschungen vorgehalten. Auch eine Tasse Kaffee kommt bei den Gästen erfahrungsgemäß immer sehr gut an – insbesondere nach einer Kasemattenführung. Speisen und Getränke sind für Gäste der Museen und Kasematten kostenfrei, eine Spende ist erwünscht.

Die musealen Anlagen sind von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Kasemattenführungen starten ab 11.00 Uhr stündlich vor dem Wilhelmsturm. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und so steht einem spontanen Besuch der historischen Schlossberganlagen zum diesjährigen Saisonabschluss nichts im Wege.

Der Eintrittspreis für beide Museen beträgt 4 € für Erwachsene und 2 € für Kinder bis 15 Jahre. Die Schlossbergkarte kostet 7 € für Erwachsene und 3,50 € für Kinder bis 15 Jahre. Die Schlossbergkarte berechtigt zum Besuch beider Museen sowie zur Teilnahme an einer spannenden Kasemattenführung. Wer nur an einer Kasemattenführung teilnehmen möchte, zahlt ebenfalls 4 € für Erwachsene und 2 € für Kinder bis 15 Jahre.

Weitere Informationen zum Museumsverein und seiner Arbeit sind einsehbar unter www.museumsverein-dillenburg.de

Saisonabschluss der Museumsanlagen

Das Wahrzeichen Dillenburgs wurde in den Jahren 1872 – 1875 auf dem ehemaligen oberen Schlosshof mit deutsch-niederländischer Unterstützung errichtet.

Heute endet auf dem Schlossberg die Besuchersaison 2018. Bedingt durch den Feiertag in den angrenzenden Bundesländern rechnet das Team rund um Daniel Groth wieder mit zahlreichen Besuchern. Mit großzügigen Gesten locken die Hausherren seit Jahren die Besucher in Scharen auf den Schlossberg: Herzhaftes vom Bäcker und Metzger und dazu Süßes aus der Confiserie, beides von heimischen Herstellern und beides zum Nulltarif im Wilhelmsturm von fleißigen Helferinnen und Helfern angeboten.

Kasemattenführungen

Geplant sind Kasemattenführungen in regelmäßigen Abständen. Eine Führung dauert etwa eine Stunde. Die Museen Wilhelmsturm und Villa Grün können ohne Führung erkundet werden. Durch die unermüdliche Arbeit des Dillenburger Museumsvereins kommen von Jahr zu Jahr mehr Besucher auf den Schlossberg und zeigen sich begeistert von dem Angebot, welches mit den Kasematten, seinen in Deutschland nur in Dillenburg zu findenden unterirdischen Verteidigungsanlagen, einen großen touristischen Anziehungspunkt bietet.

Ausstellung “Industrie heute”

Auf über 100 qm kann der Besucher im Erdgeschoss der Villa Grün die neue Dauerausstellung „Industrie heute“ bewundern. Die Bonner Gesellschaft ConCultura hat mit bewährter Sachkunde und in akribischer Detailplanung im Auftrag der Oranienstadt Dillenburg die zahlreichen Ausstellungsobjekte von acht Firmen und der Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill ansprechend in Szene gesetzt und präsentiert so Geschichte, Produktionsvielfalt und Bedeutung der Firmen der Region. Die beteiligten Unternehmen möchten besonders darüber informieren, in welchen Berufen sie ausbilden. Die gesamte Bandbreite aller Berufe wird in der Region dabei abgedeckt.

Dauerausstellung im Untergeschoss

Im Untergeschoss präsentiert sich auf 200 qm die Dauerausstellung „Rohstoffe und Bergbau der Region“, die mit dem Schwerpunkt Eisenerzförderung anschaulich das Fundament der Industriegeschichte der Region dokumentiert. Der Besucher begibt sich gleichsam symbolisch „unter Tage“, wenn er vom Erdgeschoss die Treppe in die Kellerräume nach unten hinabsteigt. Die Sonderausstellung „Schloss und Festung Dillenburg zur Zeit Catharina Helena Dörriens“ anlässlich des 300. Geburtstages der Botanikerin und Erzieherin ist an diesem Tag im Erdgeschoss zum letzten Mal zu besichtigen. Wilhelmsturm, Villa Grün und Kasematten sind heute durchgehend von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Für 4 Euro/Erwachsene (Kinder 2 Euro) können der Wilhelmsturm und die Villa Grün besucht werden, ebenfalls 4 Euro/Erwachsene (Kinder 2 Euro) kostet eine Führung durch die Kasematten. Das Paket „Wilhelmsturm, Villa Grün, Kasematten“ wird für 7 Euro/Erwachsene (Kinder 3,50 Euro) angeboten.

Marktgeschehen in der Innenstadt

In der Innenstadt wird der Hubertusmarkt von 10 bis 18 Uhr fortgesetzt. Hier präsentieren rund 80 lokale, regionale und überregionale Händler unterschiedlichste Waren. Textilien wie Oberbekleidung, Lederwaren, Tischdecken, Strümpfe, Unterwäsche, Gardinen und Bettwäsche an. Haushaltswaren wie Reinigungsmittel, Kochtöpfe, Staubsauger, Stahlwaren, Bürsten und auch Schmuck dürfen nicht fehlen. Auf dem Hubertusmarkt kann zudem nach Herzenslust geschlemmt werden: Zwischen den Verkaufsständen werden an verschiedenen Stationen kulinarische Köstlichkeiten angeboten. Fisch- und Currywurstspezialitäten mit hausgemachten Soßen, Gyros frisch vom Spieß, Suppen und Eintöpfe, Grillschinken, Grillwürste sowie Spezialitäten aus der Riesenpfanne werden kredenzt. Auch die Naschkatzen kommen nicht zu kurz: Mandeln, Crêpes, Waffeln, Nüsse und Zuckerwatte runden das vielfältige Angebot ab. Neben dem Pfeilwerfen für die kleinen und großen Besucher dreht sich auch ein Kinderkarussell. Volle Aufmerksamkeit ist dem Kettensägenkünstler Georg Maurus, genannt “Crazy Georg”, aus Greifenstein ab 15 Uhr auf dem Wilhelmsplatz optisch und akustisch sicher. Er demonstriert, dass eine Motorsäge weitaus mehr kann als die Produktion von Brennholz.