Parlamentarischer Abend: Auszeichnung für verdiente Bürger

Im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg nahmen Stadtverordnetenvorsteher Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz Ehrungen vor.

Ehrenmitgliedschaft Ortsbeirat Donsbach

Heidrun Keßler war von 1989 bis 2006 und dann wieder seit 2016 ununterbrochen Mitglied des Ortsbeirates Donsbach, insgesamt über 25 Jahre. Geehrt wurde sie für ihre engagierte Mitarbeit im Gremium. Heidrun Keßler hat 2006 die Oranierplakette erhalten und 2007 den Ehrenbrief des Landes Hessen.

Verleihung Oranierplakette

Wolfgang Nickel ist seit dem 4. September 2008 ununterbrochen Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Er sitzt seit dem 02.05.2011 im Haupt- und Finanzausschuss und ist seit dem 14.04.2016 im Ältestenrat und im Aufsichtsrat der Service-Betriebe tätig. Er ist seit 2021 Mitglied im Ausschuss für Bauwesen, Verkehr und Stadtentwicklung, im Ausschuss für Klima, Umwelt, Zukunft und Nachhaltigkeit sowie im Ausschuss für Jugend, Soziales, Sport und Kultur. Geehrt wurde er mit der Oranierplakette für 15 Jahre Mitarbeit in den städtischen Körperschaften. Wolfgang Nickel wurde 2023 schon mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Ehrungen im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg (v.l.n.r.): Bürgermeister Micheal Lotz, Bernd Schwarz (Umweltpreis), Wolfgang Nickel, Professor Dr. Michael Wagner-Kern (beide Oranierplakette), Heidrun Keßler (Ehrenmitgliedschaft Ortsbeirat Donsbach) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel. Foto: Kilian Scharf
Ehrungen im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg (v.l.n.r.): Bürgermeister Micheal Lotz, Bernd Schwarz (Umweltpreis), Wolfgang Nickel, Professor Dr. Michael Wagner-Kern (beide Oranierplakette), Heidrun Keßler (Ehrenmitgliedschaft Ortsbeirat Donsbach) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel. Foto: Kilian Scharf

Professor Dr. Michael Wagner-Kern war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und dem Ältestenrat von 1997 bis 2006. Er war im Ortsbeirat Dillenburg von 2006 bis 2009 und im Ausschuss für Jugend und Soziales von 2001 bis 2006. Er ist seit 2021 in der Kommission Fassadengestaltung, der Kommission Hochwasserschutz und hat einen Sitz im Magistrat. Geehrt wurde er mit der Oranierplakette für 15 Jahre Mitarbeit in den städtischen Körperschaften. Im Jahr 2023 wurde Prof. Dr. Wagner-Kern mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Verleihung Umweltpreis

Der Umweltpreis der Oranienstadt Dillenburg ging an Bernd Schwarz. Er engagiert sich regional vielseitig in Natur- und Umweltschutzbelangen. Als aktiver Imker gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen über Honig- und Wildbienen gerne an die jüngere Generation weiter: Als Experte ist er in Kindergärten und an Schulen willkommen. Weiterhin setzt er sich für den Erhalt artenreicher, historischer Streuobstwiesen ein und steht sowohl für Obstbaumschnitte als auch für Veredelungen von Obstbäumen zur Verfügung. Gewürdigt werden auch ehrenamtliche Aktivitäten im Vogel-, Reptilien- und Fledermausschutz. Vorgeschlagen wurde Bernd Schwarz vom Vogelschutzverein Oberscheld.

Verleihung Kulturehrenplakette

Der Breitscheider Armin Müller war 30 Jahre Oberstudienrat an der Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg und unterrichtete dort die Fächer Religion und Musik. Die herausragenden und erfolgreichen Leistungen, weit über das berufliche Maß hinaus, in der musikalischen, allgemein-bildenden und ethischen Erziehung und Weiterbildung seiner  Schülerinnen und Schüler sind bekannt und werden hoch geschätzt. In seiner Freizeit leistet Armin Müller erfolgreich Chorarbeit und führte unter anderem fünf Musicals mit großem Erfolg in Dillenburg auf. Mit den Musical-Produktionen „West Side Story“ (2000), „Amadeus“ (2003) und „Colour of Love“ (2006) sowie „Feuer über Dillenburg“ (2009) und „Dörrien“ (2018) bot er einerseits seinen begabten Schülerinnen und Schülern eine Bühne, schuf andererseits aber auch großartige Events, die weit über Dillenburg hinaus Beachtung und Anerkennung fanden.

Vorgeschlagen wurde Armin Müller von Dr. Michael Hocke.

Ehrungen im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg (v.l.n.r.): Bürgermeister Michael Lotz, Reiner Jüngst (Kulturehrenbrief), Armin Müller (Kulturehrenplakette), Dr. Sylvia Brand (Kulturehrenbrief), Dr. Christoph Münz (Kulturehrenplakette), Peter Balzer (Kulturehrenbrief), Rosemarie Klar, Dieter Will (beide Ehrenamtspreis) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel. Foto: Kilian Scharf
Ehrungen im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg (v.l.n.r.): Bürgermeister Michael Lotz, Reiner Jüngst (Kulturehrenbrief), Armin Müller (Kulturehrenplakette), Dr. Sylvia Brand (Kulturehrenbrief), Dr. Christoph Münz (Kulturehrenplakette), Peter Balzer (Kulturehrenbrief), Rosemarie Klar, Dieter Will (beide Ehrenamtspreis) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel. Foto: Kilian Scharf

Dr. Christoph Münz aus Greifenstein ist seit der Gründungsversammlung des Dillenburger Vereins „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dillenburg e.V.“ im Jahr 1988 Mitglied dieses Vereins, der unter anderem von Charlotte Petersen mitbegründet wurde. Seit nunmehr 36 Jahren arbeitet er ehrenamtlich mit, zunächst ab 1988 als einfaches Mitglied, dann ab 1990 im Vorstand (34 Jahre) und seit 2002 als katholischer Vorsitzender (22 Jahre). Dr. Münz trägt maßgeblich zur Bereicherung der kulturellen Landschaft der Region bei. Er studierte an der Universität Siegen, zunächst Germanistik und katholische Theologie, später Geschichte (1995 Promotion in Geschichte). Seit 1995 ist er freiberuflich als Übersetzer und Autor tätig. Vortragstätigkeiten und zahlreiche Publikationen zur jüdischen Geschichte und Religion sowie zum  christlich-jüdischen Verhältnis kann er sich auf die Fahne schreiben. Seit 1992 arbeitet er ehrenamtlich im Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit, dem Dachverband der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland. Dr. Münz gründete außerdem das „Forum Junger Erwachsener“, der Jugendorganisation des deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Außerdem ist er Mitherausgeber der jährlich erscheinenden Themenhefte des Rates. 2001 gründete Dr. Münz den „COMPASS-Infodienst für christlich-jüdische und deutsch-israelische Tagesthemen im Web“. Das ist ein Informationsportal, das neueste Nachrichten und Hintergrundinformationen zu den Themen Israel/Nahost, „Vergangenheitsbewältigung“, Antisemitismus/Rechtsradikalismus, Interreligiöser Dialog sowie jüdische und christliche Welt recherchiert und aufbereitet und zur Verfügung stellt. Vorgeschlagen wurde Dr. Münz von Christiane Bahl.

Verleihung Kulturehrenbrief

Peter Balzer hat über 40 Jahre lang, von 1982 – 2023, den CVJM-Posaunenchor in Dillenburg geleitet und dirigiert und dies, wie es dem CVJM entspricht, ehrenamtlich. In vielen Gottesdiensten, Konzerten und Freiluftauftritten hat er mit dem Chor nicht nur das kirchliche Leben, sondern auch die Kultur in Dillenburg und Umgebung bereichert. Peter Balzer konnte seinen Dirigentenstab erfolgreich weitergeben und spielt nun mit einem vom Chor gestifteten neuen Flügelhorn die zweite Stimme. Die Goldene Ehrenamtsnadel des CVJM-Westbundes Wuppertal erhielt Herr Balzer  im Sommer 2023 im Zuge seiner Verabschiedung. Vorgeschlagen wurde Peter Balzer vom CVJM Dillenburg und der ev. Kirchengemeinde Dillenburg.

Dr. Sylvia Brand ist seit der Gründung des Vereins 1996 ehrenamtlich beim Fähnlein zu Dillenburg tätig, zu Beginn als Leiterin der Tanzgruppe. 2002 wurde sie Schriftführerin des Vereins, 2007 Vorsitzende. Dieses Amt hat sie bis heute inne, mit einer zweijährigen Unterbrechung ihrer Tätigkeiten von 2014-2016. Dr. Brand ist seit vielen Jahren Kopf der erfolgreichen Pfingstveranstaltung des Fähnleins auf dem Dillenburger Schlossberg. Sie hat die, mittlerweile über Landesgrenzen hinaus, fulminante Feuershow „Funkenflug und Schattenklang” ins Leben gerufen und entwickelte das Konzept für das seit zwei Jahren stattfindende „Dillenburger Märchenfest”. Sie ist nicht nur Leiterin und Choreographin der Tanzgruppe, sondern auch Regisseurin der Musicalaufführungen. Den Ehrenamtspreis der Oranienstadt Dillenburg erhielt Dr. Sylvia Brand im Jahr 2013. Vorgeschlagen wurde sie vom Fähnlein zu Dillenburg.

Reiner Jüngst war ab 1987 stellvertretender Kassierer des Vereins „MGV Dietzhölzgruß 1863 e.V. Frohnhausen“ und ist seit 1989, ohne Unterbrechung, erster Kassierer des Vereins. Während dieser Zeit führt er die Vereinskasse vorbildlich und steht dem Vorstand bei allen anfallenden Aufgaben mit Rat und Tat zur Seite. Vorgeschlagen wurde Reiner Jüngst vom MGV Dietzhölzgruß 1863 Frohnhausen.

Verleihung Ehrenamtspreis

Rosemarie Klar setzt sich in vielfältiger Weise mit sehr großem Engagement sowie aktiver Mitarbeit seit vielen Jahren in der Vorstandsarbeit des DRK sowie der Landfrauen Oberscheld ein. Bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen der Landfrauen ist sie sehr engagiert und motiviert und übernimmt auch im Hintergrund immer wieder zusätzliche Aufgaben zur Durchführung der Veranstaltungen – und dies schon über viele Jahre hinweg. Rosemarie Klar trat 1982 dem DRK bei und ist seit 1995 Schriftführerin der Organisation.
Bei den Landfrauen begann sie 1980, 1997 rückte sie in den Vorstand, ab 2001 bekleidet sie das Amt der Vorsitzenden und der Schriftführerin. Vorgeschlagen wurde Rosemarie Klar von den Landfrauen Oberscheld.          

Dieter Will ist ein „echter Schelder”, der sehr eng mit seinem Heimatdorf und dessen Bewohnern verbunden ist. Schon sehr früh, durch seinen Vater, der auch ein Gründungsmitglied der Vogelschutzgruppe war, hatte Dieter Will Kontakt mit der Natur; Natur- und Vogelschutz lagen ihm immer am Herzen. Seit vielen Jahren ist er im Vogelschutzverein Niederscheld als „guter Geist” in vielen Bereichen überaus erfolgreich tätig. Egal, ob als Verantwortlicher für mehrere hundert Hegeblöcke (Nistkästen in den einzelnen Schelder Gemarkungen), als großer Freund von Streuobstwiesen oder als Organisator der „Apfelbaumpflanzung alter Apfelsorten“ – Dieter Will ist stets dabei, wenn Helfer gebraucht werden. Sein offizielles Amt im Verein ist zwar nur: Hüttenwart, das heißt, er ist verantwortlich für die Lehr- und Schutzhütte in der Hustenbach. Aber das ist nur ein
Bruchteil seiner Arbeiten. Er organisiert die Vogelstimmenwanderung, leitet Arbeitseinsätze wie das Hecken freischneiden und sorgt dafür, dass der über die Grenzen Niederschelds hinaus bekannte Waldlehrpfad sich in einem einwandfreien Zustand befindet. Und kommen die Highland Cattle aus Mittenaar-Offenbach in den Dillenburger Stadtteil, organisiert er die Beweidung. Darüber hinaus ist er in Sachen Natur- und Umweltschutz aktiv und pflegt den Kontakt zu den Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Vorgeschlagen wurde Dieter Will von der Vogelschutzgruppe 1962 e.V. Niederscheld.

Überreichung Rettungsmedaille Land Hessen

Für ihr mutiges Eingreifen ging die Hessische Rettungsmedaille an drei junge Männer: an die beiden Cousins Benaja Löwen, Alessio Löwen sowie David Eckhardt. In der Nacht zum 5. Januar 2024 haben sie in den frühen Morgenstunden bei einem Wohnungsbrand in Manderbach couragiert gehandelt und zwei Menschen aus Lebensgefahr gerettet. Die drei 18-Jährigen kamen zufällig am Haus vorbei, bemerkten Rauch und zögerten nicht. Sie kletterten auf den Balkon, dämmten den dort entstandenen Brand ein, alarmierten die Feuerwehr und brachten noch eine Bewohnerin nach draußen. Die Schilderungen aus der Nacht legen nahe, dass akute Lebensgefahr sowohl für die Bewohner als auch für deren Retter bestand. Einer der Helfer hat beim selbstlosen Einsatz eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten.

Überreichung der Rettungsmedaille (v.l.n.r.): Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel, Benaja Löwen, Alessio Löwen, David Eckhardt, Bürgermeister Michael Lotz und CDU-Landtagsabgeordneter Jörg-Michael Müller. Foto: Kilian Scharf
Überreichung der Rettungsmedaille (v.l.n.r.): Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel, Benaja Löwen, Alessio Löwen, David Eckhardt, Bürgermeister Michael Lotz und CDU-Landtagsabgeordneter Jörg-Michael Müller. Foto: Kilian Scharf

Die Oranienstadt Dillenburg ist stolz auf die drei jugendlichen Retter. In einer Zeit, in der oft über nachlassende Verantwortungsbereitschaft und nachlassendes Engagement gerade der jungen Generationen geklagt werde, zeige das beherzte Eingreifen des Trios, dass dieses Vorurteil nicht immer zutreffe. Das Verhalten von Benaja, Alessio und David sei beispielhaft gewesen.

Letzte offene Stadtführung des Jahres am 13. Oktober

Zwei Wanderer bzw. Spaziergänger. Im Hintergrund der Wilhelmsturm. Das Bild dient als Navigationselement und führt zum ganzen Artikel

Die Tourist-Information Dillenburg lädt am Sonntag, den 13. Oktober, zur letzten offenen Stadtführung des Jahres 2024 ein. Seit April bietet die Stadt an jedem zweiten Sonntag im Monat eine Führung für Einzelbesuchende, kleine Gruppen und Kurzentschlossene an. Nun endet die Saison mit dieser letzten Tour.

Die Teilnehmer erwartet eine 75-minütige Entdeckungsreise durch die historische Fachwerkstadt. Unsere erfahrenen Stadtführerinnen und Stadtführer vermitteln interessante Fakten und unterhaltsame Anekdoten über Dillenburg und zeigen auch weniger bekannte, aber sehenswerte Ecken der Stadt.

Treffpunkt ist um 11:00 Uhr vor der Tourist-Information am Alten Rathaus, Hauptstraße 19. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahmegebühr beträgt 5,00 Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre nehmen kostenfrei teil.

Zwei Wanderer bzw. Spaziergänger. Im Hintergrund der Wilhelmsturm. Das Bild dient als Navigationselement und führt zum ganzen Artikel
Foto: Dominik Ketz

Oranienstadt Dillenburg ehrt die Leichtathletin Gesa Felicitas Krause

Das Bild zeigt Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel (links), Gesa Felicitas Krause mit Blumenstrauß und Urkunde (Mitte) und Bürgermeister Michael Lotz (rechts). Das Bild dient auch als Navigationselement und führt zum ganzen Artikel.

Die Oranienstadt Dillenburg hat Gesa Felicitas Krause für ihre langjährigen und herausragenden sportlichen Erfolge auf internationaler und nationaler Ebene geehrt. Außerdem trug sich die Ausnahmeathletin über 3.000 Meter Hindernis in das Goldene Buch der Stadt ein. Die Auszeichnung übernahmen Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz in einem würdigen Festakt in der Villa Grün.

Würdigung für herausragende sportliche Leistungen auf internationaler Ebene

Wurde jetzt von Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel (l.) und Bürgermeister Michael Lotz (r.) geehrt: Dillenburgs Ausnahmeathletin Gesa Felicitas Krause (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

„Wenn der Begriff „eine echte Sportsfrau“ auf jemanden zutrifft, dann auf Gesa Felicitas Krause“, begann Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel die Laudatio auf die Spitzensportlerin, die zu diesem Anlass von ihren Eltern, ihrem Partner und der Tochter begleitet wurde. Schon im Alter von acht Jahren begann Gesa Krause rund um ihr Elternhaus auf der Dillenburger Ilmenkuppe mit Freundinnen und Nachbarskindern Wettrennen zu veranstalten. Freilich noch als Spaß gedacht, so siegte sie doch nahezu immer. Dadurch kam ihr unglaubliches Lauftalent schon früh zum Vorschein. Willi Beschorner vom TV Dillenburg nahm die junge Sportlerin unter seine Fittiche und förderte sie nach Kräften. In ihrer weiteren Entwicklung zeigte sich ihre enorme mentale Stärke, über die sie noch heute verfügt: Ließen sich andere Läuferinnen bei Wettbewerben von äußeren Bedingungen wie zum Beispiel dem Wetter beeinflussen, stand eine Gesa Krause völlig unbeeindruckt, voller Stolz und hoch motiviert auf den Tartanbahnen der Region.

Erste Erfolge und Medaillengewinne

Nach ihrem Abitur 2011 an der Dillenburger Wilhelm-von Oranien-Schule und schon davor stellten sich die ersten Erfolge und Medaillengewinne ein. Bei deutschen Hallenmeisterschaften holte die Athletin insgesamt vier Goldmedaillen, sie war achtmal Deutsche Meisterin. Sie stand auf dem Treppchen ganz oben bei den U-20- und U-23-Europameisterschaften, nahm an vier Europameisterschaften, zwei Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen erfolgreich teil. Die Auflistung aller Erfolge wäre auf keiner Urkunde mehr möglich. Aber: „Ihre größten Erfolge sind sicher die beiden Europameistertitel 2016 und 2018 sowie der Gewinn der Bronzemedaillen bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2019“, so Klaus-Achim Wendel.

Nach der Ehrung durch Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel (r.) und Bürgermeister Michael Lotz (l.) trug sich die Spitzensportlerin Gesa Felicitas Krause ins Goldene Buch der Oranienstadt ein (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Gesicht des Fairplays

Gesa Krause habe es verstanden, bei allen Höhen und Tiefen, die der Leistungssport mit sich bringt, nie den Fokus zu verlieren. Er berichtete in seiner Laudatio über die WM 2017 in London, als sie sich durch den Fehler einer Konkurrentin leicht verletzte, aber verbissen noch bis in Ziel kämpfte. „Die Art und Weise, wie Sie mit solchen Ereignissen umgehen, verdient große Anerkennung. Denn während andere Sportlerinnen und Sportler in einer solchen Situation Schuldzuweisungen an vermeintliche Verursacher aussprechen, bleiben Sie stets sachlich und fair. ‚Das Gesicht des Fairplays‘ – so nennt man Sie deswegen auch völlig berechtigt in der Szene des deutschen Leistungssports“, bewertete Dillenburgs höchster Repräsentant diese wichtige Charaktereigenschaft.

Schnell zurück in der Weltspitze

Gesa Felicitas Krause wurde ein gutes Jahr nach der Geburt von Tochter Lola im Juni 2024 Vize-Europameisterin und erreichte durch ihren unvorstellbaren Ehrgeiz nur ein gutes Jahr später zum vierten Mal ein olympisches Finale, und zwar im August 2024 in Paris. Damit ging die aktuelle Wettkampfsaison allerdings nicht zu Ende. Beim Internationalen Stadionfest in Berlin lief sie Weltrekord über 2.000 Meter, beim Trier-Flutlichtmeeting eine neue Bestzeit über 800 Meter und nur eine Woche später meisterte sie die 3.000 Meter Hindernis in der besten Zeit ihres ohnehin schon so erfolgreichen Jahres. Dazu Klaus-Achim Wendel: „Dass Sie nach ihrer Schwangerschaft so schnell den Weg zurück in die Weltspitze gefunden haben, ist eine sensationelle Leistung. Liebe Frau Krause, Sie sind ein Vorbild, nicht nur für andere junge Mütter im Spitzensport. Sie können stolz auf sich sein.“

Botschafterin und Vorbild

Sie sei nicht nur ehrgeizige Rekordlerin, sondern auch Vorbild, nicht nur für die Jugend, sondern für ihren Verein und alle Sportbegeisterten. Als absolute Sympathieträgerin der Deutschen Leichtathletik, namhafte Persönlichkeit und berühmte Tochter Dillenburgs sei sie aber auch eine wichtige Botschafterin der Oranienstadt. Der Laudator berichtete, wie sehr gerade die Dillenburgerinnen und Dillenburger bei jedem internationalen Wettkampf mitfiebern, besonders auf Social Media.

“Sie lebt Ihren Traum”

Die 32-jährige Sportsoldatin musste in ihrer Karriere auf vieles verzichten, empfand dies aber niemals so: „Gesa sagt, sie lebt ihren Traum“, so ihr Vater Jürgen Maier. Und weiter: „Sie lebt das Leben, das sie erfüllt und das sie sich schon als Kind tief im Inneren gewünscht hat.“ Ohne die bedingungslose und intensive Unterstützung ihrer Familie, die immer ein offenes Ohr für sie hatte, wäre diese Karriere sicher nicht möglich gewesen. Nicht vergessen werden darf ihr Trainer Wolfgang Heinig, der sie seit dem 16. Lebensjahr begleitet und der urlaubsbedingt nicht an der Ehrung teilnehmen konnte. Gesa Felicitas Krause tritt inzwischen für den Verein „Silvesterlauf Trier“ an, wohnt aber gemeinsam mit ihrem Partner und ihrer anderthalbjährigen Tochter im eigenen Haus in Manderbach. Beide begleiteten sie bei der Ehrung in der Villa Grün, ebenso wie die Eltern Inge Krause und Jürgen Maier.

Eintrag im Goldenen Buch

Während die kleine Lola durch ihr freundliches und offenes Wesen bei den Gästen für permanent strahlende Gesichter sorgte, überreichten Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz der Hauptperson des Tages eine entsprechende Ehrungsurkunde und einen großen Präsentkorb. Anschließend trug sie sich in Anwesenheit zahlreicher Gäste, vor allem aus der Dillenburger Kommunalpolitik, in das Goldene Buch der Oranienstadt ein. Mit den Worten „Diese Anerkennung heute soll eine weitere Motivation für Sie sein, genauso weiter zu machen. Wir hoffen, dass Sie dem Spitzensport noch lange erhalten bleiben, dass Sie auch in den nächsten Jahren noch ehrgeizige Ziele finden, die Sie erfüllen und erreichen können und Sie dabei immer unverletzt bleiben“, schloss Klaus-Achim Wendel den Festakt in der Villa Grün.

Eintrag im Goldenen Buch der Oranienstadt Dillenburg (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

“Die Wiege des Erfolgs”

Sichtlich gerührt von der Würdigung zeigte sich Gesa Krause nach der Überreichung der Urkunde und des Geschenkes. In ihrer absolut sympathischen und bodenständigen Art fand sie sehr persönliche Worte, die sie an die Gäste und Repräsentanten der Stadt richtete: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich heute hier sein darf und bedanke mich ganz herzlich für diese schöne Anerkennung. Dillenburg ist die Wiege meines Erfolgs. Durch die Unterstützung des TV Dillenburg konnte ich meine Karriere erst starten, dafür werde ich immer dankbar sein. Ich habe schon so viele Orte auf der Welt gesehen, aber Dillenburg wird immer meine Heimat bleiben. Hier fühle ich mich zu Hause, hier kann ich abschalten. Es erfüllt mich mit Stolz, Dillenburg meine Heimat nennen zu können. Das Jahr 2024 war ein ganz besonders herausforderndes Jahr. Ich habe mir ein Ziel gesetzt, das ich realisieren konnte. Am Ende stehe immer ich hier vorne, erhalte Ehrungen für Erfolge, die ich aber ohne meine Familie niemals hätte erreichen können. Deswegen an dieser Stelle noch mal ganz vielen Dank an meinen Partner Robert und meine Eltern.“

Das Video vom Festakt in der Villa Grün finden Sie auf unserem YouTube-Kanal: https://youtu.be/ILP1-6qWWq0?feature=shared

Bitte beachten Sie, dass die im Link hinterlegte Seite den Datenschutzrichtlinien von YouTube unterliegt.