Parlamentarischer Abend: Auszeichnung für verdiente Bürger

Im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg nahmen Stadtverordnetenvorsteher Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz Ehrungen vor.

Ehrenmitgliedschaft Ortsbeirat Donsbach

Heidrun Keßler war von 1989 bis 2006 und dann wieder seit 2016 ununterbrochen Mitglied des Ortsbeirates Donsbach, insgesamt über 25 Jahre. Geehrt wurde sie für ihre engagierte Mitarbeit im Gremium. Heidrun Keßler hat 2006 die Oranierplakette erhalten und 2007 den Ehrenbrief des Landes Hessen.

Verleihung Oranierplakette

Wolfgang Nickel ist seit dem 4. September 2008 ununterbrochen Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Er sitzt seit dem 02.05.2011 im Haupt- und Finanzausschuss und ist seit dem 14.04.2016 im Ältestenrat und im Aufsichtsrat der Service-Betriebe tätig. Er ist seit 2021 Mitglied im Ausschuss für Bauwesen, Verkehr und Stadtentwicklung, im Ausschuss für Klima, Umwelt, Zukunft und Nachhaltigkeit sowie im Ausschuss für Jugend, Soziales, Sport und Kultur. Geehrt wurde er mit der Oranierplakette für 15 Jahre Mitarbeit in den städtischen Körperschaften. Wolfgang Nickel wurde 2023 schon mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Ehrungen im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg (v.l.n.r.): Bürgermeister Micheal Lotz, Bernd Schwarz (Umweltpreis), Wolfgang Nickel, Professor Dr. Michael Wagner-Kern (beide Oranierplakette), Heidrun Keßler (Ehrenmitgliedschaft Ortsbeirat Donsbach) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel. Foto: Kilian Scharf
Ehrungen im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg (v.l.n.r.): Bürgermeister Micheal Lotz, Bernd Schwarz (Umweltpreis), Wolfgang Nickel, Professor Dr. Michael Wagner-Kern (beide Oranierplakette), Heidrun Keßler (Ehrenmitgliedschaft Ortsbeirat Donsbach) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel. Foto: Kilian Scharf

Professor Dr. Michael Wagner-Kern war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und dem Ältestenrat von 1997 bis 2006. Er war im Ortsbeirat Dillenburg von 2006 bis 2009 und im Ausschuss für Jugend und Soziales von 2001 bis 2006. Er ist seit 2021 in der Kommission Fassadengestaltung, der Kommission Hochwasserschutz und hat einen Sitz im Magistrat. Geehrt wurde er mit der Oranierplakette für 15 Jahre Mitarbeit in den städtischen Körperschaften. Im Jahr 2023 wurde Prof. Dr. Wagner-Kern mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Verleihung Umweltpreis

Der Umweltpreis der Oranienstadt Dillenburg ging an Bernd Schwarz. Er engagiert sich regional vielseitig in Natur- und Umweltschutzbelangen. Als aktiver Imker gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen über Honig- und Wildbienen gerne an die jüngere Generation weiter: Als Experte ist er in Kindergärten und an Schulen willkommen. Weiterhin setzt er sich für den Erhalt artenreicher, historischer Streuobstwiesen ein und steht sowohl für Obstbaumschnitte als auch für Veredelungen von Obstbäumen zur Verfügung. Gewürdigt werden auch ehrenamtliche Aktivitäten im Vogel-, Reptilien- und Fledermausschutz. Vorgeschlagen wurde Bernd Schwarz vom Vogelschutzverein Oberscheld.

Verleihung Kulturehrenplakette

Der Breitscheider Armin Müller war 30 Jahre Oberstudienrat an der Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg und unterrichtete dort die Fächer Religion und Musik. Die herausragenden und erfolgreichen Leistungen, weit über das berufliche Maß hinaus, in der musikalischen, allgemein-bildenden und ethischen Erziehung und Weiterbildung seiner  Schülerinnen und Schüler sind bekannt und werden hoch geschätzt. In seiner Freizeit leistet Armin Müller erfolgreich Chorarbeit und führte unter anderem fünf Musicals mit großem Erfolg in Dillenburg auf. Mit den Musical-Produktionen „West Side Story“ (2000), „Amadeus“ (2003) und „Colour of Love“ (2006) sowie „Feuer über Dillenburg“ (2009) und „Dörrien“ (2018) bot er einerseits seinen begabten Schülerinnen und Schülern eine Bühne, schuf andererseits aber auch großartige Events, die weit über Dillenburg hinaus Beachtung und Anerkennung fanden.

Vorgeschlagen wurde Armin Müller von Dr. Michael Hocke.

Ehrungen im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg (v.l.n.r.): Bürgermeister Michael Lotz, Reiner Jüngst (Kulturehrenbrief), Armin Müller (Kulturehrenplakette), Dr. Sylvia Brand (Kulturehrenbrief), Dr. Christoph Münz (Kulturehrenplakette), Peter Balzer (Kulturehrenbrief), Rosemarie Klar, Dieter Will (beide Ehrenamtspreis) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel. Foto: Kilian Scharf
Ehrungen im Rahmen des Parlamentarischen Abends der Oranienstadt Dillenburg (v.l.n.r.): Bürgermeister Michael Lotz, Reiner Jüngst (Kulturehrenbrief), Armin Müller (Kulturehrenplakette), Dr. Sylvia Brand (Kulturehrenbrief), Dr. Christoph Münz (Kulturehrenplakette), Peter Balzer (Kulturehrenbrief), Rosemarie Klar, Dieter Will (beide Ehrenamtspreis) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel. Foto: Kilian Scharf

Dr. Christoph Münz aus Greifenstein ist seit der Gründungsversammlung des Dillenburger Vereins „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dillenburg e.V.“ im Jahr 1988 Mitglied dieses Vereins, der unter anderem von Charlotte Petersen mitbegründet wurde. Seit nunmehr 36 Jahren arbeitet er ehrenamtlich mit, zunächst ab 1988 als einfaches Mitglied, dann ab 1990 im Vorstand (34 Jahre) und seit 2002 als katholischer Vorsitzender (22 Jahre). Dr. Münz trägt maßgeblich zur Bereicherung der kulturellen Landschaft der Region bei. Er studierte an der Universität Siegen, zunächst Germanistik und katholische Theologie, später Geschichte (1995 Promotion in Geschichte). Seit 1995 ist er freiberuflich als Übersetzer und Autor tätig. Vortragstätigkeiten und zahlreiche Publikationen zur jüdischen Geschichte und Religion sowie zum  christlich-jüdischen Verhältnis kann er sich auf die Fahne schreiben. Seit 1992 arbeitet er ehrenamtlich im Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit, dem Dachverband der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland. Dr. Münz gründete außerdem das „Forum Junger Erwachsener“, der Jugendorganisation des deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Außerdem ist er Mitherausgeber der jährlich erscheinenden Themenhefte des Rates. 2001 gründete Dr. Münz den „COMPASS-Infodienst für christlich-jüdische und deutsch-israelische Tagesthemen im Web“. Das ist ein Informationsportal, das neueste Nachrichten und Hintergrundinformationen zu den Themen Israel/Nahost, „Vergangenheitsbewältigung“, Antisemitismus/Rechtsradikalismus, Interreligiöser Dialog sowie jüdische und christliche Welt recherchiert und aufbereitet und zur Verfügung stellt. Vorgeschlagen wurde Dr. Münz von Christiane Bahl.

Verleihung Kulturehrenbrief

Peter Balzer hat über 40 Jahre lang, von 1982 – 2023, den CVJM-Posaunenchor in Dillenburg geleitet und dirigiert und dies, wie es dem CVJM entspricht, ehrenamtlich. In vielen Gottesdiensten, Konzerten und Freiluftauftritten hat er mit dem Chor nicht nur das kirchliche Leben, sondern auch die Kultur in Dillenburg und Umgebung bereichert. Peter Balzer konnte seinen Dirigentenstab erfolgreich weitergeben und spielt nun mit einem vom Chor gestifteten neuen Flügelhorn die zweite Stimme. Die Goldene Ehrenamtsnadel des CVJM-Westbundes Wuppertal erhielt Herr Balzer  im Sommer 2023 im Zuge seiner Verabschiedung. Vorgeschlagen wurde Peter Balzer vom CVJM Dillenburg und der ev. Kirchengemeinde Dillenburg.

Dr. Sylvia Brand ist seit der Gründung des Vereins 1996 ehrenamtlich beim Fähnlein zu Dillenburg tätig, zu Beginn als Leiterin der Tanzgruppe. 2002 wurde sie Schriftführerin des Vereins, 2007 Vorsitzende. Dieses Amt hat sie bis heute inne, mit einer zweijährigen Unterbrechung ihrer Tätigkeiten von 2014-2016. Dr. Brand ist seit vielen Jahren Kopf der erfolgreichen Pfingstveranstaltung des Fähnleins auf dem Dillenburger Schlossberg. Sie hat die, mittlerweile über Landesgrenzen hinaus, fulminante Feuershow „Funkenflug und Schattenklang” ins Leben gerufen und entwickelte das Konzept für das seit zwei Jahren stattfindende „Dillenburger Märchenfest”. Sie ist nicht nur Leiterin und Choreographin der Tanzgruppe, sondern auch Regisseurin der Musicalaufführungen. Den Ehrenamtspreis der Oranienstadt Dillenburg erhielt Dr. Sylvia Brand im Jahr 2013. Vorgeschlagen wurde sie vom Fähnlein zu Dillenburg.

Reiner Jüngst war ab 1987 stellvertretender Kassierer des Vereins „MGV Dietzhölzgruß 1863 e.V. Frohnhausen“ und ist seit 1989, ohne Unterbrechung, erster Kassierer des Vereins. Während dieser Zeit führt er die Vereinskasse vorbildlich und steht dem Vorstand bei allen anfallenden Aufgaben mit Rat und Tat zur Seite. Vorgeschlagen wurde Reiner Jüngst vom MGV Dietzhölzgruß 1863 Frohnhausen.

Verleihung Ehrenamtspreis

Rosemarie Klar setzt sich in vielfältiger Weise mit sehr großem Engagement sowie aktiver Mitarbeit seit vielen Jahren in der Vorstandsarbeit des DRK sowie der Landfrauen Oberscheld ein. Bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen der Landfrauen ist sie sehr engagiert und motiviert und übernimmt auch im Hintergrund immer wieder zusätzliche Aufgaben zur Durchführung der Veranstaltungen – und dies schon über viele Jahre hinweg. Rosemarie Klar trat 1982 dem DRK bei und ist seit 1995 Schriftführerin der Organisation.
Bei den Landfrauen begann sie 1980, 1997 rückte sie in den Vorstand, ab 2001 bekleidet sie das Amt der Vorsitzenden und der Schriftführerin. Vorgeschlagen wurde Rosemarie Klar von den Landfrauen Oberscheld.          

Dieter Will ist ein „echter Schelder”, der sehr eng mit seinem Heimatdorf und dessen Bewohnern verbunden ist. Schon sehr früh, durch seinen Vater, der auch ein Gründungsmitglied der Vogelschutzgruppe war, hatte Dieter Will Kontakt mit der Natur; Natur- und Vogelschutz lagen ihm immer am Herzen. Seit vielen Jahren ist er im Vogelschutzverein Niederscheld als „guter Geist” in vielen Bereichen überaus erfolgreich tätig. Egal, ob als Verantwortlicher für mehrere hundert Hegeblöcke (Nistkästen in den einzelnen Schelder Gemarkungen), als großer Freund von Streuobstwiesen oder als Organisator der „Apfelbaumpflanzung alter Apfelsorten“ – Dieter Will ist stets dabei, wenn Helfer gebraucht werden. Sein offizielles Amt im Verein ist zwar nur: Hüttenwart, das heißt, er ist verantwortlich für die Lehr- und Schutzhütte in der Hustenbach. Aber das ist nur ein
Bruchteil seiner Arbeiten. Er organisiert die Vogelstimmenwanderung, leitet Arbeitseinsätze wie das Hecken freischneiden und sorgt dafür, dass der über die Grenzen Niederschelds hinaus bekannte Waldlehrpfad sich in einem einwandfreien Zustand befindet. Und kommen die Highland Cattle aus Mittenaar-Offenbach in den Dillenburger Stadtteil, organisiert er die Beweidung. Darüber hinaus ist er in Sachen Natur- und Umweltschutz aktiv und pflegt den Kontakt zu den Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Vorgeschlagen wurde Dieter Will von der Vogelschutzgruppe 1962 e.V. Niederscheld.

Überreichung Rettungsmedaille Land Hessen

Für ihr mutiges Eingreifen ging die Hessische Rettungsmedaille an drei junge Männer: an die beiden Cousins Benaja Löwen, Alessio Löwen sowie David Eckhardt. In der Nacht zum 5. Januar 2024 haben sie in den frühen Morgenstunden bei einem Wohnungsbrand in Manderbach couragiert gehandelt und zwei Menschen aus Lebensgefahr gerettet. Die drei 18-Jährigen kamen zufällig am Haus vorbei, bemerkten Rauch und zögerten nicht. Sie kletterten auf den Balkon, dämmten den dort entstandenen Brand ein, alarmierten die Feuerwehr und brachten noch eine Bewohnerin nach draußen. Die Schilderungen aus der Nacht legen nahe, dass akute Lebensgefahr sowohl für die Bewohner als auch für deren Retter bestand. Einer der Helfer hat beim selbstlosen Einsatz eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten.

Überreichung der Rettungsmedaille (v.l.n.r.): Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel, Benaja Löwen, Alessio Löwen, David Eckhardt, Bürgermeister Michael Lotz und CDU-Landtagsabgeordneter Jörg-Michael Müller. Foto: Kilian Scharf
Überreichung der Rettungsmedaille (v.l.n.r.): Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel, Benaja Löwen, Alessio Löwen, David Eckhardt, Bürgermeister Michael Lotz und CDU-Landtagsabgeordneter Jörg-Michael Müller. Foto: Kilian Scharf

Die Oranienstadt Dillenburg ist stolz auf die drei jugendlichen Retter. In einer Zeit, in der oft über nachlassende Verantwortungsbereitschaft und nachlassendes Engagement gerade der jungen Generationen geklagt werde, zeige das beherzte Eingreifen des Trios, dass dieses Vorurteil nicht immer zutreffe. Das Verhalten von Benaja, Alessio und David sei beispielhaft gewesen.