Festes Schuhwerk war angesagt, als Michael Ruhl, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, am vergangenen Freitag (28.11.) im Rahmen des Programms „100 Wilde Bäche für Hessen“ die Baustelle an der Dietzhölze in Dillenburg mit Vertretern des Ministeriums, der Hessischen Landgesellschaft mbh sowie dem stellvertretenden Dillenburger Bauamtsleiter Steffen Hiekisch und Stadtrat Hans-Werner Schech besichtigte. Projektingenieur Oliver Spohr (Weber Ingenieure, Homberg/ Efze) gab den Anwesenden Auskunft über den Stand der 2018 begonnen Maßnahmen, die sich aktuell vom Standort der Firma Outokumpu bis zu Gemarkungsgrenze Frohnhausen-Wissenbach erstrecken.

Das Renaturierungsprojekt Dietzhölze geht voran
In seiner Begrüßung wies Stadtrat Hans-Werner Schech auf die Renaturierung der Dietzhölze als ein zentrales Zukunftsprojekt für die Oranienstadt Dillenburg hin. „Gemeinsam mit dem Land Hessen bringen wir die Dietzhölze Schritt für Schritt zurück zu einem ökologisch funktionsfähigen, lebendigen Gewässer – für Natur, Artenvielfalt und eine nachhaltige Stadtentwicklung“, so Schech. Staatssekretär Ruhl fügte hinzu: „Diese Renaturierung zeigt eindrucksvoll, dass es hier um mehr geht, als nur ein Bauprojekt. Es ist ein Gemeinschaftswerk, getragen von der Stadt Dillenburg, unterstützt vom Land Hessen, begleitet von Fachplaner, der Hessischen Landgesellschaft, den Behörden und vielen engagierten Menschen vor Ort. Insgesamt werden 2,4 Millionen Euro in dieses Projekt investiert, wovon 2,1 Millionen Euro auf das Land Hessen fallen.“

Dietzhölze erhält ihren ursprünglichen Zustand zurück
Die 23.5 Kilometer lange Dietzhölze, seit Jahrzehnten durch strukturarme Abschnitte, befestigte Ufer und zahlreiche Wasserhindernisse für Fische und anderer Wasserleben ökologisch beeinträchtig, erhält ihren ursprünglichen Zustand zurück. Die jetzigen Bauarbeiten, die seit November 2024 laufen, erleichtern die Herstellung der linearen Durchgängigkeit: 13 Querbauwerke werden so umgestaltet, dass Fische die Dietzhölze wieder unbeeinträchtigt durchwandern können. Bei der Besichtigung der Bauabschnitte demonstrierte Projektleiter Oliver Spohr wie die vielfältigen Fischbestände entnommen, und wieder ausgesetzt werden in ein Flussbett, dass nach dem Rückbau von Ufer- und Sohlbefestigung sowie den Einbau von Totholz die Gewässerstruktur mehr Breite, mehr Tiefe, mehr Strömungsvielfalt aufweist. So wird ein Bach geschaffen, der wieder Lebensraum für einen große Bandbreite an Arten bietet, wie für heimische Arten wie Eisvogel, Groppe, Bachneunauge oder Sumpfschwertlilie“ so Spohr.

„Die Maßnahmen leisten neben den ökologischen Vorteilen einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. Durch ein breiteres Gewässer kann sich die Dietzhölze künftig in unkritische Bereiche ausbreiten“, betonte Staatssekretär Michael Ruhl.



