Oranienstadt nimmt 40 ukrainische Flüchtlinge auf
Dillenburg. Im Zuge des geplanten Abbaus der Gemeinschaftsunterkünfte in Wetzlar und Haiger spätestens im Sommer 2023 und der weiter ansteigenden Zahl der vom Land Hessen zugeteilten Flüchtlinge ändert der Lahn-Dill-Kreis seine bisherige Praxis. Ab April 2023 werden den kreisangehörigen Gemeinden nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel Flüchtlinge zugewiesen. Für die Oranienstadt Dillenburg bedeutet dies die Aufnahme von 40 ukrainischen Flüchtlingen. Aufgrund der bisherigen Energiemangellage hat der Verwaltungsstab der Oranienstadt frühzeitig im vergangenen Jahr entsprechende Strategien für die kurzfristig erforderliche Unterbringung größerer Personenanzahlen entwickelt.
Das Konzept zum sogenannten „Betreuungsplatz 50“ regelte bereits die erforderlichen Maßnahmen für individuelle Liegenschaften, Zuständigkeiten, Einrichtung und Ausstattung sowie Organisationen. Außerdem hatte die Stadt in diesem Zusammenhang bereits entsprechende Anschaffungen getätigt wie zum Beispiel mobile Küchen. Für die neue Aufgabe der Flüchtlingsbetreuung zur Verhinderung von Obdachlosigkeit gründete sich sofort ein entsprechender Stab für außergewöhnliche Einsätze, der in den letzten Wochen regelmäßig zusammenkam, um zunächst nach Abwägung aller Aspekte und Vor- und Nachteile eine Entscheidung für eine angemessene Liegenschaft für die kurzfristige Unterbringung von 40 Personen zu treffen.
Im Gebäudekomplex in der Maibachstraße 2a bestehen dazu ausreichende Möglichkeiten. Aufgrund der Aufteilung der Etagen, der einzelnen Zimmer und der bisherigen Nutzung als Wohnung und Praxen sind eine Vielzahl abschließbarer Räumlichkeiten vorhanden, die sich für die Unterbringung von jeweils ein bis drei Personen eignen und auch die nötige Privatsphäre wahren. Auch findet sich bereits eine kleine Anzahl von sanitären Einrichtungen vor, die durch die Aufstellung von Toiletten- und Duschcontainern auf dem Hof des Gebäudes ergänzt werden konnten. Nach einer Grundreinigung richtete die Verwaltung das Gebäude innerhalb kürzester Zeit mit der erforderlichen Ausstattung ein. Aus der Bevölkerung werden daher keine weiteren Sach- oder Möbelspenden mehr benötigt. Eine Vielzahl städtischer Beschäftigter hilft aus und übernimmt in den ersten Tagen – auch über Ostern – Schichten im Gebäude, um als Ansprechpartner/-in für die Flüchtlinge vor Ort zu sein. Außerdem kümmern sich Mitglieder des runden Tisches „Flüchtlinge“ sowie die Diakonie um die soziale Betreuung. Um einen unkontrollierten Zugang zum Gebäude zu verhindern, hat die Stadt einen Sicherheitsdienst eingesetzt. Über möglicherweise weitere Zuweisungen von Flüchtlingen durch den Lahn-Dill-Kreis ab Mai 2023 beraten die städtischen Gremien in einer öffentlichen Sondersitzung aller Ausschüsse und des Ortsbeirats Dillenburg am Mittwoch, 26. April 2023 ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.