Nachdem das Land Hessen durch seine neuen Verordnungen weitere Lockerungsmaßnahmen möglich gemacht hat, öffnen wir wieder bestimmte Bereiche der Gesundheitsanlage Eibach für die Benutzung durch die Öffentlichkeit. Hierzu zählen der Barfußpfad sowie der vor zwei Jahren eröffnete Aktiv-Park mit seinen sechs Outdoor-Trainingsgeräten. Beide Anlagen befinden sich direkt neben dem Wassertretbecken, das für die Öffentlichkeit noch nicht freigegeben werden kann. Barfußpfad und Aktiv-Park dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen genutzt werden. Zum einen gilt die vom Land Hessen verordnete Kontaktsperre. Das bedeutet, dass sich bei einem verabredeten Besuch nur Personen aus maximal zwei Hausständen treffen dürfen. Außerdem sind die allgemeinen Abstandsregeln zu beachten und ein Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten. Damit ist ggfs. die Benutzung eines Trainingsgerätes im Aktiv-Park nicht möglich, wenn bereits das benachbarte Trainingsgerät von einem anderen Nutzer belegt ist. Abstand halten heißt es auch bei der Nutzung des Barfußpfades. Vor und nach der Benutzung der Trainingsgeräte sollten sich die Hände mit selbst mitgebrachtem Desinfektionsmittel desinfiziert werden. Damit soll eine Verbreitung des Corona-Virus verhindert bzw. möglichst schwer gemacht werden. Die Anlagen sind entsprechend beschildert. Das städtische Ressort für Sicherheit und Ordnung wird stichprobenweise Kontrollen durchführen. Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis für diese Regelungen und setzt auf ein verantwortungsvolles Verhalten der Benutzer, damit die Öffnung dauerhaft aufrechterhalten werden kann. Wassertretbecken und Kleingradierwerk können derzeit noch nicht für die Öffentlichkeit freigegeben werden, da diese unter den Bereich „Gesundheitsanlagen/Schwimmbäder“ fallen und für eine Wiedereröffnung derzeit noch die rechtlichen Vorgaben des Landes fehlen.
Auch der Sportplatz in der Kernstadt steht für die Einzelnutzung von Sportlern wieder zur Verfügung. Ausgenommen sind dabei allerdings die Umkleide- und Sanitäranlagen. Außerdem ist Mannschaftssport zurzeit noch nicht möglich, da dafür noch gesonderte Hygienekonzepte erarbeitet werden müssen.
Foto: Dominik Ketz
Aktiv-Park in Eibach eröffnet
An der Eibacher Gesundheitsanlage ist der erste „Aktiv-Park“ in Dillenburg eröffnet worden. Auf einer neu angelegten Fläche direkt neben Wassertretbecken und Barfußpfad ergänzen nun sechs neue Trainingsgeräte für den Outdoor-Bereich das ausgezeichnete und in der Region einzigartige Konzept einer Gesundheitsanlage für alle Altersklassen. Der Heimatverein Eibach e.V., unterstützt vom Arbeits- und Freundeskreis, hat das Projekt gemeinsam mit der Oranienstadt Dillenburg kostenneutral umgesetzt und pflegt die Anlage ehrenamtlich.
Eine Idee ist geboren
Vor rund fünf Jahren entstand bei den Mitgliedern des Arbeits- und Freundeskreis Kleingradierwerk Eibach auf Anregung von Frau Ingrid Bernhammer die Idee zu einem Aktiv-Park. Nach ersten Vor-Ort-Abstimmungen zur Erweiterung der Fläche mit dem städtischen Bauressort nahm das aufwändige Projekt konkretere Züge an. Da der Freundeskreis Eibach als nicht eingetragener Verein formal keine Förderung aus den EU-Mitteln LEADER+ über den Landrat des Lahn-Dill-Kreises beantragen kann, unterstützt der Heimatverein Eibach e. V. die Initiative als Kooperationspartner, während die Oranienstadt Dillenburg als Projektträger auftritt. Somit konnte der Aktiv-Park im Regionalen Entwicklungskonzept aufgenommen werden. Neben der umfangreichen Antragstellung mussten verschiedene Genehmigungs- und Antragsverfahren durchlaufen werden, die seitens der städtischen Tourismusabteilung veranlasst wurden. Unterstützt wurde die Verwaltung von Frau Marion Klein vom Regionalmanagement Region Lahn-Dill-Bergland e.V. und der Abteilung für den ländlichen Raum (Dorf- und Regionalentwicklung) beim Lahn-Dill-Kreis. Im Dezember 2017 konnte der Erste Kreisbeigeordnete Heinz Schreiber dem Heimatverein Eibach e.V. den entsprechenden Zuwendungsbescheid überreichen.
Es folgte ein mehrstufiges Ausschreibungsverfahren für die Fitnessgeräte, das Steffen Keiner, Leiter der Tourismusabteilung, für die Oranienstadt durchführte und eine sich anschließende Dialogphase mit mehreren Anbietern. Um herauszufinden, welche Geräte genau in Eibach installiert werden sollten und welche Aspekte dabei besonders wichtig sind, entwickelte er eine entsprechende Bewertungsmatrix und besichtigte zusammen mit Lothar Schumacher, Günter Weber und Wolfgang Dreier mehrere Bewegungsparcours in Engelskirchen, Kreuztal, Buseck, Bad Nauheim und am Hammerweiher. Bei ihren gründlichen Praxistests vor Ort legten sie besonderen Wert auf die Verarbeitung der Geräte, die Stand-, Tritt- und Griffsicherheit, einfache Bedienung, Diebstahlsicherung, geringe Wartungsintervalle, stabile Verankerungen sowie gut lesbare und klare Erläuterungstafeln zu jedem Gerät. Genauso wichtig war, möglichst alle Funktionsbereiche des Körpers durch die Trainingsgeräte ansprechen zu können. Gefördert werden sollte insbesondere die Balance, Koordination, Ausdauer und das allgemeine Wohlbefinden, um ein ausgewogenes Trainingsprogramm anbieten zu können.
Sechs Geräte bieten Grundlage für individuelles Trainingsprogramm
Vor wenigen Wochen konnten die Geräte nun installiert werden. Dafür hatte der Heimatverein und der Freundeskreis Eibach eine Fläche von rund 150 qm vorbereitet, eingefriedet, die Grünflächen eingesät, die Betonfundamente gegossen und nach Aufstellung der Geräte den Bereich mit Hackschnitzeln versehen. Der Bewegungsparcours besteht aus sechs langlebigen, TÜV-geprüften Edelstahl-Geräten der Firma Playfit. An jedem Gerät ist eine Hinweistafel aufgestellt, die die Bedienung erläutert und informiert, welche Funktionsbereiche angesprochen werden. Nutzer aus allen Altersklassen können ab sofort ein sanftes, individuelles Bewegungsprogramm an einem Beintrainer, einem Ganzkörpertrainer, einem Rückentrainer, einem Schultertrainer, einem Massagegerät für Hände, Arme und Beine sowie einem Gleichgewichtstrainer ausprobieren. Verschiedene soziale und sportliche Vereine und Verbände, wie zum Beispiel die Rückenschule Eibach und die Senioren- und Gymnastikgruppe Eibach, haben bereits ihr Interesse angemeldet, ihre Kursprogramme künftig mit dem Bewegungsprogramm am Aktiv-Park ergänzen zu wollen. Die Kosten für die Anschaffung der Geräte belaufen sich auf insgesamt 27.344 Euro brutto und liegen damit um rund 1.500 Euro niedriger, als kalkuliert. Die Förderung aus EU-Mitteln LEADER+ beträgt 16.095 Euro. Den Differenzbetrag übernehmen sieben Sponsoren und private Spender, die die Aktion des Heimatvereins unterstützen, sowie Erlöse aus Veranstaltungen im Dorf, so dass das gesamte Projekt für Stadt und die beiden Gruppierungen kostenneutral umgesetzt werden konnte. Die Förderer sind: DRK Kleiderladen Dillenburg, Isabellenhütte Heusler GmbH & Co. KG, die Sparkassen-Stiftung, Lions Club Dillenburg-Schlossberg, Heringbau GmbH & Co. KG sowie zahlreiche private Spender.
Hintergrund
Der Freundeskreis Eibach umfasst inzwischen rund 40 Helfer. Diese initiieren viele Veranstaltungen im Dorf und kümmern sich mit großer Leidenschaft ehrenamtlich um Pflege und Unterhaltung der gesamten Gesundheitsanlage. Diese bestand bisher aus einem Wassertretbecken, einem Armtauchbecken, einem Fußreflex-Parcours und den entsprechenden Ruhemöglichkeiten. Täglich sind sie hier in der Saison mindestens drei Stunden beschäftigt, sammeln Müll auf und schauen nach dem Rechten. Drei- bis viermal im Jahr kommen aufwändige Arbeitseinsätze hinzu, bei denen die gesamte Anlage auf Vordermann gebracht wird. Besonders am Wassertretbecken und auch am Gradierwerk herrscht in den Monaten zwischen April und September Hochbetrieb, denn das kostenlose Gesundheitsangebot hat große Bedeutung für die gesamte Region. Durch die direkte Anbindung des Aktiv-Parks an die bestehenden Anlagen ist jetzt ein großzügiges Outdoor-Areal entstanden, welches neben der sanften Bewegung unter freiem Himmel auch einen wesentlichen Beitrag zur intergenerativen Kommunikation bietet. Mitglieder von Freundeskreis und Heimatverein werden auch dieses neue Highlight für mindestens zwölf Jahre ehrenamtlich pflegen, reinigen sowie die anfallenden TÜV-Gebühren übernehmen. Das Areal hinter der „Neuen Mühle“ an der Kreisstraße zwischen Eibach und Niederscheld ist darüber hinaus in weitere, gesundheitsfördernde Angebote in und um den Ort herum eingebettet. Dazu zählen die Heilquelle, das Kleingradierwerk, der Gesundheitsweg (Rundwanderweg mit ca. 4,7 km) und der Kuckucksweg (Extratour 11,7 km).