Im Kapellchen auf dem Schlossberg heiraten

Ansicht es "Kapellchen" als Trauzimmer

Seit dem 1. April können sich Paare auch im sogenannten „Kapellchen“ auf dem Schlossberg trauen lassen. Das Gewölbe ist Teil der ehemaligen Festungsanlage und bietet Platz für 30 Personen. Insgesamt bietet das Dillenburger Standesamt nun sieben Trauorte zur Auswahl an.

Seit Juni 2002 sind auf dem Gelände der Schlossberganlagen Räumlichkeiten als Trauzimmer zugelassen. Hierzu besteht zwischen der Oranienstadt und dem Dillenburger Museumsverein e. V. ein Rahmenvertrag. In der Vergangenheit äußerten verschiedene Trauwillige immer wieder ihr Interesse, auch das schön gestaltete Ambiente des Kapellchens nutzen zu können. Nach einem entsprechenden Beschluss der städtischen Gremien und einer positiven Beratung im Vorstand des Museumsvereins gab auch die Fachaufsicht des Lahn-Dill-Kreises nun grünes Licht. Und so konnten jetzt Bürgermeister Michael Lotz und Peter Patzwaldt als 1. Vorsitzender des Vereins die ergänzende Vereinbarung zur Überlassung des Gewölberaums als Trauort unterschreiben. 

Durch einen separaten Eingang mit rustikalem Holztor erreicht die Hochzeitsgesellschaft über wenige Treppenstufen abwärts ein Gewölbe, das zu dem Bollwerk „Jägergemach“ gehört. Auch wenn es unmittelbaren Zugang zu den Kasematten hat, liegt es doch etwas abseits des geführten Rundgangs durch die unterirdischen Verteidigungsanlagen und ist nicht Teil einer Kasemattenführung. Von hier aus konnten die Tore der Großen Durchfahrt, die 30 Meter unter der Erde liegen, gesichert werden. Wegen seiner besonderen Bauweise, die mit den Spitzbogen der Schießscharten und der Gewölbedecke an ein Kirchenschiff erinnert, wird es „Kapellchen“ genannt. Mit großem Aufwand hat der Dillenburger Museumsverein e. V. mit Unterstützung der Oranienstadt den Raum in den letzten Jahren nutzbar gemacht und für Veranstaltungen hergerichtet. Der Verein führt hier ab sofort jeweils Freitagabends verschiedene kulturelle Veranstaltungen, musikalische Darbietungen und Lesungen durch.

Das Kapellchen hat eine Grundfläche von ca. 35 m² mit zwei Ein-/Ausgängen, die ins Freie führen, und bietet Platz mit vorhandener Bestuhlung für 30 Personen. Der Gewölberaum enthält eine effektvolle Beleuchtung der Wände und Decken sowie der Ein-/Ausgänge. Das Gewölbe ist nicht barrierefrei und nicht beheizt, was bei sommerlichen Außentemperaturen aber nicht stört. Toilettenanlagen und Parkmöglichkeiten stehen an der benachbarten Villa Grün zur Verfügung. Oberhalb des Kapellchens befindet sich ein Plateau, dass die Nutzenden z.B. für einen kleinen Sektempfang nutzen und dabei u.a. den wunderschönen Blick auf unsere Stadt genießen können. Wie bei allen Trauzimmern, die sich nicht im Eigentum der Stadt befinden, fällt eine Nutzungsgebühr an, die beim Kapellchen 100 Euro beträgt und an den Museumsverein zu entrichten ist.

Bei den über 100 Eheschließungen pro Jahr liegt die Villa Grün für den schönsten Tag im Leben ganz vorne. Rund zwei Drittel aller Hochzeiten finden auf dem Dillenburger Schlossberg statt. Für das Ja-Wort eignen sich aber auch die weiteren Trauorte, die das Dillenburger Standesamt anbietet: das Balkonzimmer im Wilhelmsturm (oberstes Stockwerk), der Sitzungssaal im Rathaus, der Trausaal im Stadthaus und der Prinzensaal des Hessischen Landgestütes. Ob auch die Orangerie des Hessischen Landgestüts im Hofgarten auch nach abgeschlossener Sanierung weiter als Trauzimmer zur Verfügung steht, steht derzeit noch nicht fest.

Alles zum Heiraten in Dillenburg finden Sie hier: Heiraten in Dillenburg

Infos und Kontakt: Standesamt Dillenburg, Bahnhofsplatz 1, 35683 Dillenburg, Mail standesamt@dillenburg.de

Ansicht es "Kapellchen" als Trauzimmer
Das Kapellchen dient nun als Trauort und als neue Eventlocation, in der ab sofort immer freitags Veranstaltungen des Museumsvereins stattfinden
Unterzeichnung der Überlassung durch Bürgermeister Lotz, Erster Stadtrat Anders und Vorstand des Museumsverein Peter Patzwaldt
Unterzeichneten den ergänzten Überlassungsvertrag für das Kapellchen als Trauort (v. l. n. r.): Erster Stadtrat Gerhard Anders, Museumsvereinsvorsitzender Peter Patzwaldt und Bürgermeister Michael Lotz