„Die Stadtverordnetenversammlung der Oranienstadt Dillenburg hat in ihrer Sitzung am 09.12.2021 gemäß § 2 (1) BauGB die Aufstellung des Bebauungsplanes „Östlich der Industriestraße“ im Stadtteil Frohnhausen beschlossen.“
Heiraten in der Oranienstadt Dillenburg
Die traditionelle Heiratssaison rund um die Monate Mai, Juni und Juli steht vor der Tür. Mit dem nahenden Frühling und erneut sinkenden Pandemiezahlen trauen sich wieder vermehrt Hochzeitspaare vor die Standesbeamtinnen und Standesbeamten.
Ein romantischer, persönlicher und unvergesslicher Tag
Man kann wieder heiraten, hat die Möglichkeit, zumindest kleinere Feste und Feierlichkeiten zu begehen und irgendwie kommt Stück für Stück eine gewisse Normalität zurück. Viele der rund 420.000 Brautpaare, die sich alljährlich in Deutschland das Jawort geben, stecken schon in der heißen Phase der Vorbereitungen. Und auch für das Schnapszahldatum 22.02.2022 ist so manche Hochzeitsplanung bereits angelaufen. Im Dillenburger Standesamt sind für den nächsten Dienstag drei Eheschließungen angemeldet, was für einen Werktag mitten in der Woche ungewöhnlich ist. Deutschland ist in Sachen “Schnapszahl” im Vergleich zu seinen Nachbarländern führend. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine derartige Begeisterung für den schrägen Standesamtstermin. So wird in Spanien und Portugal eher im Juli und August geheiratet, während die Italiener das Frühjahr bevorzugen, wie die dortigen Standesämter bestätigten – denn, so die nüchterne Feststellung, diese Zeit stehe für Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Auch Franzosen lassen sich von der Schnapszahl nicht aus der Ruhe bringen.
Attraktiver Ort für den Bund fürs Leben
Für alle, die ihren Partner fürs Leben gefunden haben, bietet sich die Oranienstadt Dillenburg als ein attraktiver Ort zum Heiraten an. Rund 100 Eheschließungen finden hier in einem durchschnittlichen (pandemielosen) Jahr statt. Die Anziehungskraft Dillenburgs zeigt sich deutlich an der Anzahl der Heiratswilligen, die nicht in Dillenburg wohnen: alleine 30 Paare kamen nicht aus Dillenburg. Außergewöhnlich ist auch ein besonderes Angebot unseres Standesamtes, bietet dieses doch nach Absprache einmal im Monat Samstagstrauungen an. Für Paare, die für ihre standesamtliche Trauung ein besonderes oder historisches Ambiente wünschen, stellt die Oranienstadt bis zu sechs Trauzimmer zur Verfügung.
Die Räumlichkeiten
Die Kapazitäten für die Hochzeitsgesellschaften sind derzeit wegen der Pandemie noch begrenzt und können beim Standesamt individuell erfragt werden.
Wilhelmsturm auf dem Schlossberg (Zusatzgebühr 100 Euro)
Den Trauraum in 3. Stock erreicht man ausschließlich über 114 Stufen und acht Windungen einer engen Wendeltreppe. Der angrenzende Balkon des Trauzimmers ermöglicht einen imposanten Blick auf Dillenburg und Umgebung. Durch die Nutzung als Museum steht der Turm während der Öffnungszeiten auch anderen Besuchenden zur Verfügung. Eine Toilette ist nicht vorhanden. Das Streuen von Reis, Blumen etc. ist im Wilhelmsturm nicht gestattet (gilt auch für die Villa Grün). Eheschließungen sind von Ostern bis zum 01.11. eines Jahres nur an bestimmten Wochentagen möglich. Wegen der fehlenden Toilette können Termine für Eheschließungen im Wilhelmsturm coronabedingt zurzeit noch nicht wieder vereinbart werden.
Villa Grün – Wirtschaftsgeschichtliches Museum (Zusatzgebühr 100 Euro)
Eheschließungen werden in der Villa Grün in einem Saal vorgenommen, der an die Terrasse zum Garten hin angrenzt und damit barrierefrei erreichbar ist. Bei der Villa Grün handelt es sich um ein Wirtschaftsgeschichtliches Museum, das in der Zeit von Ostern bis zum 1. November von zahlreichen Besuchenden aufgesucht wird. Eheschließungen sind auch deswegen nur von Ostern bis 01.11. eines Jahres in der ausstellungsfreien Zeit möglich.
Rathaus der Stadt
Der große Sitzungssaal des Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Rathauses bietet die Möglichkeit einer Eheschließung in historischer Kulisse. Eheschließungen sind ganzjährig möglich.
Landgestüt “Prinzenhaus” (Zusatzgebühr 119 Euro)
Auf dem Gelände des Hessischen Landgestüts, eingebettet in die baulichen Anlagen des Gestüts, befindet sich das Verwaltungsgebäude des Landgestüts (auch als
“Prinzenhaus” bezeichnet). Der barocke Prinzensaal im 1. Stock ist ausschließlich über Treppen erreichbar und kann als Trauzimmer genutzt werden. Termine für Eheschließungen sowie Sektempfänge im Gestütshof oder –garten können coronabedingt zurzeit noch nicht wieder vereinbart werden.
Das Kutschenmuseum
Das barrierefreie Kutschenmuseum (Orangerie) befindet sich in nächster Nähe zum Hessischen Landgestüt. Das ebenerdige Trauzimmer steht zurzeit wegen der anhaltenden Sanierung des Gebäudes nicht zur Verfügung.
Trausaal im Standesamt am Bahnhof
Der Trausaal des Standesamtes befindet sich im 1. Stock des Verwaltungsgebäudes und ist noch nicht barrierefrei. Eheschließungen sind ganzjährig möglich. Für die Anmeldung der Eheschließung ist das Standesamt des Wohnortes zuständig. Auch, wer nicht in Dillenburg gemeldet ist, kann den Bund der Ehe hier eingehen. Für Auskünfte und zur Klärung der notwendigen Formalitäten steht das Team vom Standesamt unter den Telefonnummern 02771/896-250, -251 oder -233 oder Mail standesamt@dillenburg.de gerne zur Verfügung. Gerne kümmert sich das Standesamt um eine individuelle Gestaltung und ermöglicht an einigen Trauorten einen Sektempfang
3G für Besuch in Verwaltungsgebäuden
Zum Schutz der Mitarbeitenden vor zusätzlichen Infektionsgefahren und zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger untereinander, können die städtischen Verwaltungsgebäude ab sofort nur noch unter Einhaltung der 3G-Regelung betreten werden. Die neue Zutrittsregelung beinhaltet, dass Besucherinnen und Besucher nur mit Termin und bei Vorlage eines Geimpft- oder Genesenennachweises bzw. eines tagesaktuellen Tests (nicht älter als 24 Stunden) die Einrichtungen aufsuchen können. Der Nachweis für Kinder unter 6 Jahren kann entfallen, ansonsten gilt das Testheft der Schulen. Sollten Bürgerinnen und Bürger keinen Nachweis vorlegen wollen, prüft die Verwaltung, inwiefern eine kontaktlose Leistungserbringung möglich ist. Wir möchten so unsere Serviceleistungen aufrechterhalten. Diese Regelung gilt zunächst bis zum 19. März 2022.
Wilde Patenschaft übernehmen
Ob für sich selbst, oder als kreative Geschenkidee: Eine Patenschaft für einen unserer wilden Wildparkbewohner ist eine tolle Sache!
Dabei wird Ihre Spende ausschließlich für die Pflege und Fütterung Ihres Patentiers verwendet.
Die Patenschaften sind preislich gestaffelt, so dass für jeden Geldbeutel das passende Tier dabei ist.
Und so geht’s
Unter www.wildpark-donsbach.de, aus der Liste das Wunschtier auswählen, Antragsformular ausfüllen und an den Förderverein Wildpark Dillenburg-Donsbach e. V. schicken.
Nach Eingang des Formulars und des entsprechenden Betrages auf unserem Konto erhalten Sie eine steuerlich wirksame Spendenbescheinigung sowie eine Patenschaftsurkunde.
Die Patenschaften laufen jeweils zwölf Monate ab Zahlungseingang und enden automatisch.

Unterschriften für Bürgerbegehren Stadthalle überreicht
Andreas Thamer und Peter Freischlad haben jetzt 2.895 Unterschriften an Bürgermeister Michael Lotz im Dillenburger Rathaus überreicht. Mit dieser Sammlung möchten sie ein Bürgerbegehren gegen den jüngst beschlossenen Abriss der Stadthalle auf den Weg bringen. Vielmehr soll das knapp 50jährige Gebäude nach und nach saniert und wieder in Betrieb genommen werden.
„Wir sind vom Erfolg selbst etwas überrascht“, teilt Andreas Thamer bei der Zusammenkunft im Rathaus mit. Trotz der Feiertage und der knappen Zeit sei es gelungen, diese große Anzahl von Unterschriften zu sammeln. Hinzu kommen noch 490 Stimmen von der Online-Petition, die allerdings nach den gesetzlichen Vorgaben in das Bürgerbegehren nicht einfließen. Die Initiatoren hätten den Eindruck, so Thamer, dass die Stadthalle für viele Menschen eine Herzensangelegenheit sei. Viele Mitstreiter hätten sich der Aktion spontan angeschlossen, Unterschriften von Tür zu Tür gesammelt und Listen in Dillenburger Geschäften ausgelegt. „Wir haben großen Respekt vor der Dillenburger Stadtverordnetenversammlung und wissen, dass sich alle Fraktionen in einem Denkprozess befinden. Deswegen haben wir alle Fraktionsvorsitzenden zu einem gemeinsamen Gespräch Mitte Februar eingeladen“, berichtet Andreas Thamer. „In der Kürze der Zeit war es leider nicht möglich, einen Finanzierungsvorschlag und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zu erstellen“, ergänzt Peter Freischlad zu den gesetzlichen Vorgaben eines Bürgerbegehrens, das in der Hessischen Gemeindeordnung geregelt ist.
Das große Engagement bewertete Bürgermeister Michael Lotz als sehr positiv. Er sei immer ein Befürworter der Stadthalle gewesen und habe in den letzten 20 Jahren immer wieder um dringend nötige Sanierungen gerungen. Schon vor der Schließung vor sechs Jahren habe die Verwaltung zahlreiche Verwaltungsvorlagen mit Lösungsvorschlägen erstellt, die in öffentlichen Sitzungen beraten wurden. Letztlich standen keine Haushaltsmittel für eine millionenschwere Instandsetzung zur Verfügung, die gegenüber einem Neubau unwirtschaftlich gewesen wäre, wie einige Gutachten und Prüfungen ergaben. Deswegen habe man nach Alternativen und Partnern gesucht. In den Gremien ergebnislos besprochen wurden Ideen wie eine interkommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Haiger, ein Hotelinvestment und auch ein Ärztezentrum. Auch, um die 50.000 Euro Unterhaltungskosten pro Jahr für eine leerstehende Stadthalle einzusparen, sei dann letztlich im Dezember der Abrissbeschluss gefasst worden. Aus der Bevölkerung sei in dieser Sache in den letzten Jahren leider wenig Unterstützung oder Resonanz gekommen: „Die Dillenburger Stadthalle hatte bisher leider keine Lobby“, so der Rathauschef und weiter „Umso schöner, wenn sich das jetzt ändert.“
Die Unterschriftensammlung wird nun von der Verwaltung auf die rechtlichen Vorgaben nach der Hessischen Gemeindeordnung hin geprüft und den Gremien ein Beschlussvorschlag über die Zulassung eines Bürgerentscheids vorgelegt.
Radverkehrsbeauftragte nehmen Arbeit auf
Zwei ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte unterstützen nun die Oranienstadt Dillenburg. In ihrer letzten Sitzung hat die Stadtverordnetenversammlung Regina Eckhardt und Ernst-Walter Schramm mit den vielfältigen Aufgaben rund um das Thema Radverkehr bestimmt. Damit stellt sich die Oranienstadt den neuen Anforderungen des Individualverkehrs, der nicht erst seit der Corona-Pandemie stark zugenommen hat.

Oranienstadt setzt neue Akzente in der Nahmobilität
Im Rahmen der Zukunftswerkstatt 2020+ erarbeitete die Verwaltung den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung folgend, verschiedene Konzepte und Strategien. Eine betraf das Themengebiet „Nachhaltigkeit“. Teil dieser Strategie sind die Förderungen des ÖPNV und umweltschonende Verkehrsmittel, auch im Hinblick auf die aktuelle Verkehrswende. Das betrifft auch den Radverkehr. Nicht erst durch die Corona-Pandemie hat das Fahrrad als individuelles Verkehrs- und Freizeitmittel eine Wiedergeburt erlebt. Gerade durch die aufkommende Elektromobilität (E-Bikes, Pedelecs, E-Scooter etc.) hat das Fahrrad viele Personengruppen erreicht, für die das Gefährt aus unterschiedlichsten Gründen bisher in der Region nicht nutzbar war. Der aufkommende Individualverkehr stellt aber auch neue Anforderungen an die bisherige Verkehrsführung. Zur Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrende ist es Kommunen möglich, ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte einzusetzen. Ziel ist dabei, die Infrastruktur der Radverkehrsführung zu verbessern, Probleme aufzuzeigen und Lösungsvorschläge und die politischen Gremien und die Stadtverwaltung heranzutragen. „Wir möchten verstärkt Maßnahmen ergreifen und fördern, um das Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden mit vielen verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bekommen. Die Menschen in unserer Stadt sollen sich auch in dieser Hinsicht wohl fühlen,“ so Bürgermeister Lotz zu dem für die Oranienstadt wichtigen Thema.
Regina Eckhardt
Regina Eckhardt und Ernst-Walter Schramm freuen sich auf ihre künftigen Aufgaben. Die Manderbacherin legt rund 3.000 km im Jahr mit ihrem e-Bike zurück und kennt sich nicht nur in der Dillenburger Gemarkung gut aus. Der Zustand vieler Radwege ist ihr ein Dorn im Auge. „Deswegen dachte ich, ich bewerbe mich um dieses Ehrenamt. Meckern kann jeder. Hier kann ich jetzt auch etwas bewirken“, so die engagierte Radlerin.
Ernst-Walter Schramm
Ernst-Walter Schramm wohnt in Dillenburg und ist ebenfalls sehr oft mit seinem e-Bike unterwegs. Dem pensionierten Polizeibeamten ist die Sicherheit auf Radwegen wichtig, besonders die Beschilderung. „Manchmal sucht man ewig vergeblich nach einem Schild und muss raten, wie der Weg wohl weitergeht,“ beschreibt er verbesserungsfähige Örtlichkeiten.
Weiterentwicklung des städtischen Radtourennetzes
Die Radverkehrsbeauftragten der Kommunen tauschen sich auch auf Kreisebene zu ihren Aufgaben aus, denn Radwege enden selten an der Gemarkungsgrenze. Zu den künftigen Aufgaben der beiden für Dillenburg ehrenamtlich Tätigen gehört die Weiterentwicklung des städtischen Radroutennetzes, die Planung von neuen Radwegen, die Festlegung von Standorten für Fahrradständer, die Einbindung des Radverkehrs in Klimaschutzkonzepte, die Organisation von Veranstaltungen zum Thema Radverkehr (Infostände etc.), Unterstützung bei der Umsetzung von Änderungen der Radwegebeschilderungen, die Förderung des Radtourismus, die Gestaltung von Konzepten zur Steigerung des Anteils des Radverkehrs, sämtliche andere radverkehrsrelevante Vorgänge, Durchführung von Ortsterminen und Testfahrten mit entsprechenden Vertretern sowie eine regelmäßige Teilnahme an Besprechungen mit der Verwaltung. Bei den den Radverkehr betreffenden Bereichen der Ausschüsse haben sie ein Anhörungs- bzw. Rederecht. Mit Fachbehörden und Verbänden wie dem ADFC findet ein ständiger Austausch mit Fachbehörden und Verbänden statt. Dabei von Vorteil: Beide verfügen über ein gutes Wissen rund um das Radfahren und zudem über eine ausgeprägte Ortskenntnis.
Umfrage ab Januar
Im Bereich „Fahrradfreundlichkeit“ und „Abstellmöglichkeiten“ sahen schon die überwiegende Anzahl der Teilnehmenden der Online-Umfrage im Rahmen der Bürgerbeteiligung zum ISEK (= integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) Verbesserungsbedarf, indem sie Schulnoten zwischen 3 und 4 vergaben. Auch das Planungsbüro Senner sah beim Erstellen der Machbarkeitsstudie im Rahmen der Bewerbung um die Landesgartenschau 2027 Potentiale bei den Radwegeführungen speziell in den Stadtteilen bzw. in den Verbindungen zwischen Stadtteilen und Kernstadt. Die im Januar 2022 startende Umfrage zum Verkehrskonzept der Oranienstadt wird außerdem Grundlagen und Bestände ermitteln, aus denen entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsangebots in Dillenburg entwickelt werden, die den Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht werden. Auch in Bezug auf den Klimaschutz spielt das Thema für die Oranienstadt eine wichtige Rolle. Sie arbeitet schon seit Jahren daran, ihr aktuelles Handlungsfeld bei den Klimaschutz- und Energiesparmaßnahmen stetig zu erweitern.
Bildunterschrift:
Lohnende Investition für die Rettung von Menschen
Neue Feuerwehr-Drehleiter mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
Der Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehren der Oranienstadt Dillenburg ist um ein bedeutendes Hubrettungsfahrzeug erweitert worden. Aufgabe der neuen und vollautomatischen Drehleiter mit Teleskoparm ist hauptsächlich die Rettung von Menschen aus Höhen und Tiefen im Ernstfall. Durch die Drehleiter ist langfristig sichergestellt, dass die Brandschützer im Einsatzfall bei Bedarf auch weiterhin bei hohen Gebäuden den Dachsims oder die Dachspitze problemlos erreichen können. Bürgermeister Michael Lotz, Stadtbrandinspektor Michael Reichel und sein Stellvertreter Johannes Hoppe stellten das moderne Fahrzeug jetzt der Öffentlichkeit vor.
Drehleiter ist die Königin unter den Feuerwehrfahrzeugen
Wie sich die Technik einmal entwickeln würde, hätte wohl niemand gedacht, als 1802 die erste Drehleiter in Paris präsentiert wurde – damals noch angetrieben von reiner Muskelkraft. Doch das gestiegene Anforderungsprofil der Feuerwehr, das heute weit mehr umfasst, als das Löschen von Bränden, setzt eine entsprechende technische Ausrüstung voraus. Nun präsentiert sich das imposante Fahrzeug von seiner besten Seite im Hof des Dillenburger Stützpunktes. Drehleitern werden wegen ihrer markanten Bauform, den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und beeindruckenden Leistungsdaten in Fachkreisen gerne als „Königin“ unter den Feuerwehrfahrzeugen bezeichnet. Die Zahlenkombination “23/12” in der Kurzbezeichnung stellt dar, dass eine genormte Rettungshöhe mit der Drehleiter erreichbar ist: Wenn die vollautomatische Drehleiter 12 Meter vom Gebäude entfernt steht, erreicht man mit dem Korb immer noch eine Höhe von mindestens 23 Metern. Das ist in der Regel das siebte Obergeschoss. Tatsächlich ist die Leiter 30 Meter lang. Ein Knick im obersten Leiterteil ermöglicht es, den Korb nach unten abzusenken, ohne dass sich der ganze Leiterpark bewegt. Dadurch können zum Beispiel Dachfenster erreicht werden, die oberhalb einer Dachgaube liegen. Der Rettungskorb hält eine Zuladung von 500 Kilo aus. Ein Höchstmaß an Technik kommt in der neuen Drehleiter zum Einsatz. So wurden alleine vier Computer und vier Kameras mit verbaut. Alles in allem eine lohnende Investition und große Erleichterung für rund 60 ehrenamtlichen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in der Dillenburger Einsatzabteilung, da mit dem neuen Fahrzeug auch die Sicherheit bei Einsätzen erhöht wird. Die Oranienstadt schaffte sie nach einer europaweiten Ausschreibung im Mai dieses Jahres an. In den letzten Monaten wurde sie von den Mitarbeitenden der städtischen Brandschutzabteilung für den ersten Einsatz – auch durch eine entsprechende Beschriftung mit dem Logo der Wehr am Fahrzeug – vorbereitet. Außerdem fanden umfangreiche Einweisungen statt, um die Drehleiter im Ernstfall optimal bedienen und kleinere Instandhaltungsarbeiten selbst wahrnehmen zu können. Seitdem rückte sie schon zu mehreren kleinen Einsätzen sowie zu zwei Wohnhausbränden in Eschenburg aus. Insgesamt umfasst der Fuhrpark der Dillenburger Wehr nun elf Einsatzfahrzeuge.
Einsatz in der gesamten Region des nördlichen Dillkreis
Nicht nur die Einwohner der Oranienstadt Dillenburg werden von der ersten Drehleiter dieser Art im nördlichen Dillkreis profitieren: „Die Kommunen an der oberen Dill arbeiten eng zusammen, die Drehleiter kommt auch bei Einsätzen in der gesamten Region zum Einsatz“, so Bürgermeister Michael Lotz. Und weiter: „Bei den gestiegenen Anforderungen ist es unerlässlich, den Wehren die bestmögliche Ausstattung und Ausbildung zu ihrem Schutz zukommen zu lassen“, betonte er auch als Gesamteinsatzleiter und Vorsitzender des Feuerwehrverbandes des Dillkreises.
Das bisherige Hubrettungsfahrzeug war immerhin 24 Jahre alt und verzeichnete fast 30.000 km auf dem Kilometerzähler. Rund 1.450 Betriebsstunden war sie im Einsatz für die örtliche Gemeinschaft und verursachte zuletzt in 2018 Reparaturkosten in Höhe von 50.000 Euro. Für das neue Fahrzeug investierte die Oranienstadt 657.260 Euro. Hinzu kamen Kosten in Höhe von rund 26.500 Euro Kosten für die feuerwehrtechnische Beladung und Beschriftung. Für weitere, optionale Ausstattung steuerte der Förderverein der Feuerwehr Dillenburg 6.700 Euro bei. Aus hessischen Fördermitteln flossen 254.250 Euro.

Die Kameraden und Kameradinnen freuen sich über zwei weitere Fahrzeuge, die sie seit diesem Jahr nutzen können: Der Fuhrpark der Donsbacher Wehr wurde im März durch ein mittleres Löschfahrzeug ergänzt (Anschaffungspreis 160.095 Euro, Landeszuwendung 37.450 Euro). Im nächsten Jahr erhalten auch die Eibacher Kameraden und Kameradinnen ein solches Fahrzeug. Außerdem schaffte der Lahn-Dill-Kreis für rund 460.000 Euro einen GW-G Gerätewagen (Gefahrgut) für seinen G-ABC-Zug an, für dessen feuerwehrtechnische Beladung die Oranienstadt 20.600 Euro beisteuerte.
Zukunftswald – Gemeinsam Wald gestalten
Als Gemeinschaftsprojekt mit HessenForst und der Unterstützung der Bevölkerung sowie regionalen Organisationen, Vereinen und Unternehmen wird die Oranienstadt eine kalamitätsbedingte Freifläche im Stadtwald in Frohnhausen neu aufforsten. Der Zukunftswald soll mit „Klimagewinnern“ begründet werden, also Baumarten die risikoarm und widerstandsfähig sind. Dabei werden sowohl heimische als auch fremdländische Baumarten ausgewählt.
Aktiv zur Erhaltung des Stadtwaldes beitragen
Das Projekt soll Privatpersonen, Vereinen, Bildungseinrichtungen und weiteren Interessierten die Möglichkeit bieten, sich in den nächsten sieben bis zehn Jahren aktiv an der Erhaltung des Stadtwaldes zu beteiligen. Das kann in Form von tatkräftiger Unterstützung bei der Räumung von Flächen oder bei Pflanzaktionen der Fall sein, aber auch durch Spenden und Sponsorengeldern. Die Oranienstadt möchte die emotionale Bindung zum Wald aufbauen und festigen. Eine erste Pflanzaktion auf einer Fläche in Frohnhausen, die an der ehemaligen Depotstraße nördlich des Badeweihers liegt, ist für Frühjahr 2022 geplant. Der Bereich ist gut erreichbar und kann nach gelungener Aufforstung langfristig als Bürgerwald für Lehr- und Aktionsveranstaltungen genutzt werden. Als Lern- und Erlebnisort kann die Projektfläche außerdem von verschiedenen Organisationen genutzt werden.
Jetzt Baumpakete erwerben
Die Oranienstadt bietet ab sofort Unterstützern die Möglichkeit, sogenannte Baumpakete zu erwerben. Dabei handelt es sich um eine Flächenpauschale von 5 Euro für den Quadratmeter. Hier enthalten sind die tatsächlich entstehenden Kosten einer fachgerechten Pflanzung bis ein junger Wald herangewachsen und „aus dem Gröbsten“ heraus ist. Für jede finanzielle Unterstützung kann ein „Zukunftswald-Zertifikat“ als Anerkennung ausgestellt werden. Interessierte finden alle Infos und Ansprechpartner hier.

Oranienstadt Dillenburg für Eis und Schnee gewappnet
Die Dillenburger Stadtwerke sind für Eis und Schnee gewappnet: In den Silos auf dem Bauhof lagern 150 Tonnen Salz, die vier großen Winterfahrzeuge und die vier Kleinfahrzeuge und Traktoren sind mit Pflügen ausgerüstet und die 38 Kisten an den Steigungsstrecken mit abstumpfendem Splitt oder Sand gefüllt.
Team der Dillenburger Stadtwerke muss fast 70 Kilometer Straße freihalten
Einsetzender Schneefall sowie Nässe in Verbindung mit extremer Kälte sind die Witterungsbedingungen, die ein schnelles Handeln fordern, um fast 70 Kilometer Straße in der Kernstadt und in den Stadtteilen befahrbar zu machen. Hinzu kommen Gehwege und Bereiche, die nicht mit den Fahrzeugen erreicht werden können. Hier sind die Helfer zu Fuß unterwegs, um Bürgersteige begehbar zu machen. Und manchmal dauert es einige Minuten länger, bis die Strecken frei und sicher sind und alle in den frühen Morgenstunden ohne große Probleme unterwegs sein können. Anwohner und diejenigen, die auf ihr Auto angewiesen sind, sollten daher etwas Geduld mitbringen, bis vor ihrer Haustür die Fahrbahn geräumt wird.

Richtiges Parken erleichtert den Räumdienst
Denn mit einem tonnenschweren Pflug vor dem Lkw über verschneite und vereiste Straßen zu fahren, erfordert einiges an Erfahrung hinter dem Lenkrad. Und für die Männer, die im Einsatz große Verantwortung tragen, ist es eine Erleichterung, wenn Fahrzeuge so geparkt sind, dass eine Räumung ohne große Verzögerung möglich ist. Der Winterdienst der Oranienstadt ist in acht Streubezirke eingeteilt und arbeitet in drei Dringlichkeitsstufen. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen die Flächen auf Brücken, an Steigungen in der Kernstadt und den Stadtteilen, an Kindergärten oder an Bushaltestellen. Danach folgen die anderen Straßenabschnitte, die nach und nach geräumt werden. Ziel ist es, morgens um 7 Uhr erst einmal alle Straßen und Bürgersteige begehbar und befahrbar gemacht zu haben.
“Eisspione” auf Kontrollfahrt
Mit Einsetzen der kalten Jahreszeit sind bei den Stadtwerken die Einsatzpläne geschrieben. Die Rufbereitschaften sind festgelegt, jeder Mitarbeiter kennt bei „Alarmierung“ durch den Einsatzleiter seine Aufgaben. Wann muss der Winterdienst ausrücken? Das legen die Eisspione fest. Wenn der Deutsche Wetterdienst widrige Bedingungen für die Region ankündigt, muss einer der Meister der Stadtwerke früh aus dem Bett und zu einer Kontrollfahrt starten. Schon um 2 Uhr in der Nacht werden dann sogenannte „Referenzpunkte“ angefahren und die Verhältnisse auf den Fahrbahnen getestet. Ein erster Glätte-Test erfolgt in der Kernstadt auf dem Galgenberg. Um sich einen genauen Überblick zu verschaffen, steuert der Eisspion auf seiner Runde weitere festgelegte Punkte in Donsbach (Ruderstal), Manderbach (Fauleborn), Nanzenbach (Batzbachstraße) und Niederscheld (Auf dem Horst) an. Droht Eisglätte, wird anschließend eine Meldekette ausgelöst. Der Einsatzleiter benachrichtigt die Fahrer der Großfahrzeuge, die dann ab 3 Uhr unterwegs sind, eine Stunde später sind die Fußtrupps zur Räumung unterwegs.
Prioritätenliste für den Räumdienst
Welche Straßen werden vorrangig in welchem Stadtteil und der Kernstadt geräumt?
Die Antwort darauf finden Sie in den Prioritätenlisten für den Räumdienst.
Räumpflicht auch für Anwohner
Räum- und Streupflicht – das gilt aber auch für alle Bürgerinnen und Bürger in der Oranienstadt. Hierzu die häufigsten Fragen und die Antworten darauf:
– Wer muss Schnee räumen?
Für die Gehwege hat die Oranienstadt Dillenburg per Satzung die Verantwortung auf die Anlieger übertragen. Bei nur einem Gehweg in der Straße muss der Gehweg im Wechsel mit dem Anlieger auf der gegenüberliegenden Straßenseite geräumt werden (siehe Satzung der Oranienstadt Dillenburg über die Straßenreinigung). Soweit die Oranienstadt Dillenburg selbst Anlieger ist, hat sie auch für die Sicherheit zu sorgen. In Miethäusern können die Vermieter die Räumpflicht auf die Mieter übertragen.
– Wann und wie oft muss geräumt werden?
Von 7 bis 20 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte müssen unverzüglich nach Beendigung des Schneefalls bzw. nach dem Entstehen der Glätte beseitigt werden.
Schneit oder friert es erst nach 20 Uhr, reicht es, wenn am nächsten Morgen geräumt und/oder gestreut wird.
– Wo und wie viel muss geräumt werden?
Die Gehwege müssen von Schnee und Eis freigehalten werden. Dies soll sicherstellen, dass zwei Fußgänger vorsichtig aneinander vorbeigehen können. Sofern in verkehrsberuhigten Bereichen und Fußgängerzonen kein Gehweg vorhanden ist, gilt die Winterdienstpflicht für eine entsprechende Bahn von 1,50 m Breite entlang der Grundstücksgrenze.
– Wie muss geräumt / gestreut werden?
Räumen heißt den Schnee wegschieben – bitte nicht auf die Fahrbahn, sondern auf das eigene Grundstück (Randbereich) oder den Gehwegrand/Fahrbahnrand. Anschließend muss der geräumte Bereich – wenn nötig – möglichst mit abstumpfenden Mittel, also Sand oder Granulat weitestgehend rutschfest gemacht werden.
– Darf Salz verwendet werden?
Salz darf nur in geringen Mengen zur Beseitigung festgetretener Eis- und Schneerückstände verwendet werden. Weiter sollte es nur bei Eisregen oder überfrierender Nässe sowie an gefährlichen Stellen wie z.B. Treppen, Rampen, Brückenauf- oder -abgängen, starken Gefälle- bzw. Steigungsstrecken oder ähnlichen Gehwegabschnitten verwendet werden, wenn durch den Einsatz von abstumpfenden Mitteln keine hinreichende Sicherheit für die Fußgänger erreicht werden kann.
– Muss auch bei Blitz-Eis und Dauerschnee geräumt werden?
Streupflicht bedeutet nicht, dass bei jeder Schneeflocke sofort die Schneeschippe in die Hand genommen werden muss. Es sollte sich alles im Rahmen des Zumutbaren abspielen. Jeder Verkehrsteilnehmer muss im Winter mit Behinderungen und Glätte rechnen und Vorsicht walten lassen.
– Was tun, wenn man krank oder berufstätig ist oder aus sonstigen Gründen den Winterdienst nicht selbst vornehmen kann?
Wer aus beruflichen, gesundheitlichen oder sonstigen Gründen nicht die Möglichkeit hat, der Räumpflicht nachzukommen, ist dennoch hierzu verpflichtet: Die Gehwege müssen geräumt werden. In diesen Fällen müssen dann andere Personen oder eine private Firma mit der Übernahme des Winterdienstes beauftragt werden.
Eintrag im Tagebuch
Der vergangene Winter hatte es in sich. Große Mengen an Salz mussten auf Straßen und Gehwegen gestreut werden. Unsere Tagebuchaufzeichnungen zeigen, dass die kalte und eisige Jahreszeit ihrem Namen durchaus Ehre machen kann. Schnee und Glätte ließen den Räumtrupps im Winter 2020/21 nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Der Verbrauch an Streusalz stieg in dieser Saison auf 350 Tonnen, und um die Bürgersteige und die Fußgängerzone vom Eis zu befreien, benötigte der Winterdienst zusätzlich 1350 25-Kilo-Säcke als Streugut.
Zukunftswald als Gemeinschaftsprojekt
Unter dem Motto „Gemeinsam den Wald gestalten“ wollen die Oranienstadt Dillenburg und HessenForst zusammen mit Privatpersonen, Vereinen, Bildungseinrichtungen und weiteren Interessierten dem Klimawandel entgegentreten. Auf einer städtischen Aufforstungsfläche im Stadtteil Frohnhausen erhalten die Beteiligten die Möglichkeit, sich langfristig für ihren Wald einzusetzen. Finanziert wird das Langzeitprojekt, das durch eine breite Mehrheit der städtischen Gremien getragen wird, durch die Vermarktung sogenannter „Zukunftswald-Zertifikate“ an Spender und Sponsoren. Forstamtsleiter Jochen Arnold, Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz und Herborns Bürgermeisterin Katja Gronau stellten das Projekt jetzt im Forstamt Herborn vor.

Stellten jetzt das Projekt „Zukunftswald“ im Forstamt Herborn vor (v. l. n. r.): Dillenburgs Revierförster Erwin Wollny, Dillenburgs Revierförsterin Chantal Bornmann, Revierförsterin Anne Reichert, Bürgermeister Michael Lotz, Forstamtsleiter Jochen Arnold und Herborns Bürgermeisterin Katja Gronau
Der Klimawandel verändert auch den Wald., Dürre, Sturm und Borkenkäfer führen vielerorts zu flächigem Waldsterben. Insbesondere die drei vergangenen regenarmen Jahre haben auch im Stadtwald Dillenburg zu vielen irreparablen Schäden an Bäumen geführt. Die Auswirkungen von Trockenheit und Hitze in Kombination mit Schädlingen und Pilzen sind für jeden ersichtlich. Große Kahlflächen findet man dort, wo bis vor wenigen Jahren noch dichte Fichtenwälder standen. Beim „Zukunftswald“ kann sich jeder tatkräftig bei der Wiederbewaldung des Stadtwaldes, zum Beispiel durch eine Pflanzaktion für eine Aufforstung, einbringen. „Auch aufgrund der vielen Nachfragen aus der Bevölkerung haben wir dieses Projekt ins Leben gerufen. Viele möchten wissen, was sie konkret gegen den absterbenden Wald, der unser aller Lebensgrundlage ist, tun können“, so Forstamtsleiter Jochen Arnold. Und weiter: „Er hat eine wichtige Schutz-, aber auch Nutzfunktion, ist für die Wasserbildung und Luftreinheit zuständig und bietet alle Möglichkeiten für die Biodiversität.“ 15 bis 20 Prozent des Waldes sind heute schon nachhaltig geschädigt. „Allein auf Dillenburger Gemarkung handelt es sich um rund 200 Hektar“, teilte Jochen Arnold mit. Als größter Waldbesitzer der Region besteht die Dillenburger Gemarkung aus über 50 % Wald. Bei diesem regionalen Projekt über die Stadtgrenzen hinaus ist zurzeit auch die Stadt Herborn mit im Boot, die ein Gebiet in Uckersdorf für die Aufforstung bereitstellt.
Aufforstungsfläche in Dillenburg-Frohnhausen
Auf Dillenburger Gemarkung stellen die Oranienstadt und HessenForst eine entsprechende Fläche an der gut erreichbaren und stark frequentierten Depotstraße in Frohnhausen zur Verfügung. Diese hat zunächst eine Größe von rund einem Hektar, kann aber später noch erweitert werden. Sie kann auch nach gelungener Aufforstung langfristig als Bürgerwald für Lehr- und Aktionsveranstaltungen genutzt werden soll. Zudem bietet das Projekt didaktische und methodische Voraussetzungen für die Gestaltung thematischer Führungen, Seminarveranstaltungen oder Fortbildungen. Als Lern- und Erlebnisort kann die Projektfläche von verschiedenen Organisationen genutzt werden. Außerdem kann der Bereich ein weiterer Mosaikstein für das touristische Angebot sein. Die Initiatoren sind sich sicher: Eine solche Gemeinschaftsaktion „stärkt die Verbundenheit zum Stadtwald und das Klima- und Umweltbewusstsein“. Der Zukunftswald wird außerdem zeigen, wie sich die unterschiedlichen Funktionen des Waldes nachhaltig auf kleinem Raum vereinen lassen. Entstehen soll ein klimastabiler Mischwald mit Baumarten, die zu den „Klimagewinnern“ gehören. Bürgermeister Michael Lotz betonte: „Uns ist sehr wichtig, in der Bevölkerung mehr Bewusstsein zu schaffen für dieses sensible Thema, das uns alle angeht. Durch den Zukunftswald kann das gelingen. Schon Kinder sollten in der KiTa und in den Schulen hier eingebunden werden.“ Auch als „Hartigstadt“ liegt es für Dillenburg sozusagen auf der Hand, sich bei der Aktion einzubringen. Oberforstrat Georg Ludwig Hartig (1797 – 1806) gründete in Dillenburg die erste deutsche Forstschule, an der angehende Forstbeamte aus dem In- und Ausland ausgebildet wurden. Besondere Verdienste erwarb er sich um die planmäßige Aufforstung des Waldes, an dem damals großer Raubbau betrieben wurde. Vielerorts waren die Wälder kaum noch in der Lage, den Holzbedarf der rasch wachsenden Bevölkerung und der stark zunehmenden Industrie zu decken. Unter Hartig wurden in kurzer Zeit die völlig übernutzten Wälder wiederaufgebaut und ihnen ihre heutige Leistungsfähigkeit gegeben. Eine Aussage Hartigs, die heute aktueller ist denn je, lautet: „Jede weise Forstdirektion muss die Waldungen zwar so hoch wie möglich, jedoch so zu benutzen suchen, dass die Nachkommenschaft ebenso viel Vorteile daraus ziehen kann, als sich die jetzt lebende Generation zueignet.“
Spender und Sponsoren können unterstützen
Für die Wiederaufforstung von einem Hektar Wald entstehen Kosten in Höhe von 30.000 Euro bis 50.000 Euro. Darin enthalten ist der Aufwand für die Anschaffung der Pflanzen, der entsprechenden Schutzzäune und der anschließenden Pflege. Unterstützt werden können die Maßnahmen durch Fördergelder des Landes Hessen. Ein wichtiges Investment – bedenkt man doch die weitaus größeren Schäden, die im Wald durch den Klimawandel entstanden sind und in den nächsten Jahren noch entstehen werden.
Für die erste Pflanzaktion in Frohnhausen im Frühjahr 2022 sind bereits rund 2.000 Pflanzen bestellt, darunter Eichen, Hainbuchen, Weißtannen, Buchen (Baum des Jahres 2022), Libanon Zedern, Baumhaseln, Winterlinden, Walnuss und Wildkirschen als Waldrandgestaltung – alles Baumarten, die mit der zu erwartenden Klimaerwärmung besser zurechtkommen. Mitwirken können die Beteiligten auch durch Unterstützung bei Auswahl und Installation einer späteren Infrastruktur, wie z.B. Ruhebänke und Infotafeln. Finanziert wird das Projekt durch Spenden und Sponsoring, die aus den Erlösen der „Zukunftswald-Zertifikate“ zusammenkommen. Spenden für das Projekt können auf alle Konten der Oranienstadt Dillenburg unter dem Verwendungszweck „Spende Zukunftswald“ eingezahlt werden. Neben einer Spendenquittung winkt den Unterstützern ein persönliches Zertifikat als Nachweis. Weitere Infos erhalten Interessierte per Mail an forst@dillenburg.de und unter https://www.dillenburg.de/klima-und-energie/zukunftswald-dillenburg/


