Dillenburger Fitness-Wald eröffnet

12 Bewegungsstationen laden zum Mitmachen ein (Foto: Oranienstadt Dillenburg)


Der Dillenburger Fitnesswald ist offiziell eröffnet. Das Gemeinschaftsprojekt der Otfried-Preußler-Schule Dillenburg, der Oranienstadt und HessenForst ist oberhalb der Schule am Forstdenkmal entstanden. Auf einer Länge von 1,2 km entstanden 12 Stationen, an denen Hinweisschilder zu einer sportlichen Betätigung motivieren. Der Fitness-Wald ist ein Angebot für Schüler und Schülerinnen der Otfried-Preußler-Schule, für die Mitarbeitenden der Lebenshilfe Dillenburg e. V. , für alle Waldbesuchenden, aber auch für die Kinder der Waldgruppe der städtischen KiTa “Der kleine Prinz”.

Eröffnung des Fitnesswaldes am 16. Mai 2022
Eröffnung des Fitnesswaldes am 16. Mai 2022


Die unterschiedlichen Bewegungsstationen entstanden entlang der Waldwege zwischen der Schule und der Autobahn. Für die Umsetzung benötigte die Berufsorientierungsklasse von Lehrerin Alexandra Fink zwei Tage, an denen sie mit kräftiger Unterstützung von Revierförsterin Chantal Bornmann und ihrem Team von HessenForst Pfosten aufstellten, Schilder montierten und teilweise Baumstämme als Station vorsahen. Die Oranienstadt übernimmt die Kosten für die Beschilderung und Unterhaltung. Außerdem überprüft das Stadtwerke-Team regelmäßig die Standfestigkeit der Pfosten, Schilder und der aufgestellten Objekte, um die Verkehrssicherungspflicht zu gewährleisten.

Der Fitnesswald entstand an zwei Aktionstagen (Foto: Otfried-Preußler-Schule)
Der Fitnesswald entstand an zwei Aktionstagen rund um Ostern 2022 (Foto: Otfried-Preußler-Schule)

Die gelungene Idee für den neuen „Fitness-Wald“ stammt von Alexandra Fink. Gerade die letzten, pandemiegeprägten Jahre hätten doch vieles an Spaß missen lassen. Kontaktbeschränkungen und die Reduzierung von Freizeitangeboten trafen die Schülerinnen und Schüler hart. Viele Ängste bauten sich auf, die körperlich und seelisch zum Ausdruck kamen. „Wann immer es der Schulalltag zuließ, bewegten wir uns deswegen im Freien“, berichtet Alexandra Fink. „Mal auf dem Schulhof, mal im nahegelegenen Wald absolvierten wir kleine Fitnessübungen, die ohne viel Aufwand in den Schulalltag eingebaut werden konnten.“ Als Medium nutzte die Gruppe Bewegungskarten, die durch die klare Bebilderung ansprechend waren und deswegen auch beim geplanten Fitness-Wald zum Einsatz kommen. „Allen machten die kleinen Bewegungsübungen Spaß und bei manchen ‚Figuren‘ gab es lautes Gelächter“, so die Lehrerin weiter. „Wie toll wäre es, wenn wir einen solche Fitnessstationen in Schulnähe fest einrichten könnten und auch andere Nutzende davon profitieren könnten“, erzählte die Lehrerin bei der Eröffnung von der Entstehung der Idee. Ein Hinweisschild am Anfang und am Ende macht nun die Waldbesuchenden auf die neue Betätigungsmöglichkeit aufmerksam. Insbesondere der Schülerschaft der Otfried-Preußler-Schule und den MitarbeiterInnen der Lebenshilfe Dillenburg werden die Übungen mit Bildern und schriftlichen Anweisungen in *Leichter Sprache* erklärt. Einzelne Stationen wurden mit Bänken oder Baumstämmen ergänzt. Ansonsten ist vorwiegend der eigene Körper als Bewegungselement vorgesehen. Dazu gehören klassische Aufgaben wie Sit-ups oder Liegestütze, aber auch kreative Elemente wie „nach den Sternen greifen“. Alle Übungen bieten individuelle Möglichkeiten, da die Intervalle selbst gesteigert werden können. Wer noch Kondition hat, kann von einer zur nächsten Station zügig walken oder joggen. Alexandra Fink bedankte sich zusammen mit ihren Schülern bei allen Partnern und Partnerinnen, die das Projekt unterstützt haben, mit einem kleinen und süßen Geschenk und wünscht allen Besuchenden sehr viel Spaß beim Ausprobieren der Stationen.

Bürgermeister Michael Lotz erklärte, dass die Oranienstadt dieses Projekt sehr gerne unterstützt habe: „Es ist wichtig, dass sich junge Menschen mit den Themen ‚Wald‘ und ‚Gesundheit‘ auseinandersetzen. Der Wald ist mehr denn je ein zerbrechliches Gut und es gilt, ihn wieder mehr wertzuschätzen. Die Fitnessstationen motivieren zu mehr Bewegung im Alltag und der Aufenthalt im Wald schenkt Ruhe und Gelassenheit als Ausgleich. Besonders schön ist auch, dass die Kinder unserer Waldgruppe der KiTa ‚Der kleine Prinz‘ Nachbarn sind und so schon von der neuen Einrichtung profitieren können. Schulleiterin Elisabeth Cloos brachte ebenfalls ihre Überzeugung des hohen schulischen und sportlichen Mehrwerts zum Ausdruck: „Schon vor der heutigen Eröffnung habe ich immer wieder Leute gesehen, die begeistert die Stationen ausprobieren und sich über die neue Anregung sehr freuen. Unser herzlichster Dank gilt vor allem der Klasse von Frau Fink und allen Kooperationspartnern, die dieses Projekt möglich machten“. Nach den kleinen Begrüßungsreden schnitten die Anwesenden das Eröffnungsband durch und übergaben den Parcours offiziell der Öffentlichkeit. Gemeinsam mit den Kindern der Waldgruppe testeten alle Gäste dann einzelnen Stationen aus und stellten fest, dass gemeinsame Bewegung noch mehr Freude bereitet, wie alleine.

Die Berufsorientierungsklasse rund um Lehrerin Alexandra Fink (Foto: Otfried-Preußler-Schule)
Die Berufsorientierungsklasse rund um Lehrerin Alexandra Fink und das Team von HessenForst (Foto: Otfried-Preußler-Schule)



Eibacher Rückhaltebecken ist fertig

Das Regenrückhaltebecken in Eibach

Dillenburg. Sonntag, 17. September 2006 – am späten Nachmittag und in den frühen Abendstunden löst eine Starkregenzelle, die sich im oberen Dillgebiet für mehrere Stunden festgesetzt hat, eine Hochwasserwelle bisher nicht gekannten Ausmaßes aus. Die Sturzfluten, bis zu 160 Liter in der Stunde auf den Quadratmeter, lassen Bäche wie die „Irrschelde“ oder den „Eibach“ über die Ufer treten, und richten verheerende Schäden in der Kernstadt und in umliegenden Dörfern an.

Millionen-Investitionen in nachhaltigen Hochwasserschutz

15 Jahre nach dieser Katastrophe ist das zweite von von vier im Stadtgebiet geplanten Hochwasserrückhaltebecken (HRB) fertig. Das Bauwerk oberhalb der Eibacher Ortslage kann 12.000m³ Wasser zurückhalten – das entspricht einem Volumen von 60.000 Badewannen. Die Oranienstadt investierte hier rund 2,9 Millionen Euro; das Projekt wird vom Land Hessen mit knapp 80 Prozent bezuschusst.   

Im Vorfeld der Arbeiten mussten Kanäle verlegt und ein Bypass im Bereich des Brandweihers gelegt werden. Nach 2,5 Jahren Bauzeit fügt sich die Anlage nun trotz einer Dammbreite von 4,5 Metern und einer Höhe von sieben Metern gut in die umliegende, sensible Landschaft ein. Insgesamt spielte die Ökologieverträglichkeit eine große Rolle, denn sogar Bachflohkrebse und Köcherfliegenlarven sind im idyllischen Eibach zu finden. Für die Kontrollen sind städtische Beckenwarte zuständig. Sie kontrollieren mindestens einmal wöchentlich vor Ort, ob alles in Ordnung ist und beobachten die Anlage außerdem über eine App auf dem Smartphone bzw. am PC. Die Eibacher Anlage hat Vorbildfunktion in der Region: schon andere Zweckverbände, die ebenfalls aktiven Hochwasserschutz planen, haben Besichtigungen angekündigt.

Trotz der Größe fügt sich das neue Hochwasserrückhaltebecken gut in die umliegende Landschaft in Eibach ein (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Moderne Technik im Einsatz

Modernste Mess- und Steuertechnik wird in den vier Hochwasserrückhaltebecken die Arbeit übernehmen und nach heftigen Regenfällen „eingreifen“. Das bedeutet: Nach Inbetriebnahme wird in den Anlagen der Abfluss des Wassers vollautomatisch gesteuert. Tritt Hochwasser ein, fangen die Schieber im Dammbauwerk die Welle ab. Aufgestaut werden die Fluten, bis das Becken voll ist. Danach setzt ein Programm ein, das ein Überfluten des Bauwerkes verhindert. Dabei dosiert die Technik über die Stellung der Schieber automatisch den Durchlass und verhindert damit, dass das Gewässer im Unterlauf über die Ufer tritt und Schäden anrichtet. Bei Internet- oder Stromausfall ist selbstverständlich eine manuelle Steuerung möglich.

Die Oranienstadt geht davon aus, dass im Herbst 2022 mit dem Bau der dritten Anlage begonnen werden kann, die oberhalb der Oberschelder Ortslage auf Eibacher Gemarkung entsteht. Das vierte und letzte Rückhaltebecken baut die Oranienstadt in Niederscheld -voraussichtlich ab 2023. Beide liegen in FFH-Gebieten und erforderten noch umfangreichere naturschutzrechtliche Überprüfungen, wie die bereits fertiggestellten Becken. Für alle vier Hochwasserrückhaltebecken investiert die Oranienstadt über 12 Mio. Euro und erhält vom Land Hessen einen Zuschuss von bis zu 80 %. Auch der südliche Dillkreis profitiert vom Hochwasserschutz im Dillenburger Stadtgebiet.

Starker Schutz bei 100jährigen Ereignissen

Die Wassermengen, die im September 2006 innerhalb von sechs Stunden niederprasseln, entsprechen, nach Einschätzung von Experten, einem 1000-jährigen Regenereignis. Solche Fluten komplett aufzuhalten, dafür sind die vier Rückhaltebecken nicht ausgelegt. Dann müssten riesige Bauwerke in die Landschaft gestellt werden, die weder genehmigt würden, noch finanzierbar sind. „Schäden, die durch ein 1000-jähriges Hochwasser entstehen, können wir nicht komplett verhindern, aber stark eindämmen. Immerhin, mit den vier Becken lässt sich die Spitze einer Hochwasserwelle kappen“, sagt Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz bei einem Besuch der Anlage in Eibach, bei dem er sich jetzt Technik und Funktionsweise von Jörg Menges und Rainer Nies vom Bauressort demonstrieren ließ.

Bürgermeister Michael Lotz (rechts) lässt sich von Reiner Nies (links) und Jörg Menges (Mitte) Technik und Funktionsweise neuen Anlage in Eibach demonstrieren (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Starkregen besser ableiten

Unabhängig von den Baumaßnahmen für die vier Hochwasserrückhaltebecken hat die Oranienstadt schon etliche kurz- und mittelfristige Maßnahmen aus dem Hochwasserschutzkonzept umgesetzt. Das sind beispielsweise die Auswechslung hochwassergefährdeter Schachtabdeckungen, die Erhöhung des Dammes am Einlaufbauwerk „Irrschelde“, die Einrichtung von verschiedenen Vorrechen mittels Holzpfählen, die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Einlaufbauwerke an der „Irrschelde“ und dem „Höhlbach“, die Erneuerung des Scheldedurchlasses „Herrnberg“ oder der Rückbau einer Verrohrung unterhalb des Nanzenbachs. Auch die Erweiterung der Manderbach-Verrohrung für drei Millionen Euro verbesserte die Möglichkeit, Starkregen besser ableiten zu können. Für den Bereich Dietzhölze wurde ebenfalls ein Hochwasserschutzkonzept erarbeitet. Danach wurde beispielsweise das Einlaufbauwerk „Hundsbach“ verbessert. Außerdem ist geplant, die Gewässerstruktur durch Rückbau von Wehren und Schaffung von Retentionsraum zu optimieren. Der Nanzenbach wurde in Teilbereichen bereits renaturiert, für den Nanzenbach und den Donsbach sind Hochwasserschutzkonzepte in Vorbereitung.

Regelmäßige Überprüfung

Alle Gewässer und Einlaufbauwerke im Stadtgebiet werden regelmäßig auf hängengebliebenes Geäst oder Müll überprüft. Die Mitarbeiter der Stadtwerke räumen den Unrat aus und schneiden angrenzende Bäume und Sträucher zurück. Aus den betroffenen Gewässern wie Dill, Dietzhölze oder Schelde wird Kies geräumt, um den Durchfluss zu gewährleisten. Hochwasserdämme, die sich im Laufe der Zeit setzen können, werden wieder auf ihre ursprüngliche Höhe gebracht. In einigen Gewässern sind sogenannte „Grobrechen“ angebracht – ins Flussbett eingeschlagene Holzpflöcke halten hier angeschwemmtes Material zurück wie beispielsweise oberhalb der Oberschelder Ortslage. All diese einzelnen Maßnahmen werden von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, da sie oft abseits von Feld- und Wanderwegen außerhalb der Ortslagen stattfinden und doch unerlässlich wichtig für eine funktionierende Gewässerunterhaltung sind. Die jährlichen Kosten liegen dabei über 100.000 Euro. Diese aufwändigen Maßnahmen verdeutlichen, dass die Oranienstadt Dillenburg die Sorgen und Nöte ihrer Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt und ihr ein effektiver Hochwasserschutz sehr wichtig ist.

Ehrungen für besonderes Engagement

Ehrenamtspreis und Kulturehrenbriefe verliehen

In einer kleinen Feierstunde im Rathaus haben wir das besondere Engagement von drei Bürgern und Bürgerinnen gewürdigt. Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel und Bürgermeister Michael Lotz überreichten Kulturehrenbriefe an Ursula Hatzfeld, Volkmar Nix und Joachim Hartmann, der auch den Ehrenamtspreis erhielt. Pandemiebedingt hatten sich die Ehrungen verzögert und waren nun nachgeholt worden.

Wir messen den kulturtragenden Vereinen eine hohe gesellschaftliche Bedeutung bei. Ziel der Kulturförderung ist es, zum Wohle der Bürger Bildung, Traditionspflege, Musik, Theater und sonstige Aktivitäten zu fördern. Personen, die sich um die kulturellen Belange in der Oranienstadt Dillenburg oder darüber hinaus ehrenamtlich besonders verdient gemacht haben, wird ein Ehrenbrief verliehen. Insbesondere kann eine mindestens 12-jährige Tätigkeit als Vorsitzender eines kulturtragenden Vereines oder eine mindestens 20-jährige Tätigkeit im Vorstand eines kulturtragenden Vereins Anlass für die Verleihung sein.

Im Jahr 2004 wurde die IG (Interessengemeinschaft) Schlossberg gegründet und Ursula Hatzfeld zur 1. Vorsitzenden gewählt. 2007 wurde die IG Schlossberg in Schlossbergverein umbenannt und Ursula Hatzfeld ist weiterhin bis zum Jahr 2020 Vorsitzende des Vereins gewesen, somit insgesamt 16 Jahre. Davor war sie Organisatorin des „Historischen Marktes“, der zehnmal mit großem Erfolg stattfand. Ursula Hatzfeld hat schon lange vor der Gründung ihres Herzensprojektes, des Schlossbergvereins, dessen Zweck, nämlich zur Belebung des historischen Areals auf dem Schlossberg beizutragen, immer im Blick gehabt. Seit das Stockhaus Domizil des Schlossbergvereins ist, wird es nach umfangreicher Renovierung regelmäßig durch gemeinnützige Veranstaltungen belebt. Die Dillenburgerin hat Altennachmittage, Ferienpassaktionen, Flohmärkte, Sommerfeste und nicht zuletzt den „Romantischen Weihnachtsmarkt“ organisiert. Außerdem war sie Mitorganisatorin unserer 650-Jahr-Feier. Beim „Tag des offenen Denkmals“ hat die 78jährige den Besuchern die Geschichte des Schlosses anschaulich nähergebracht. Bei städtischen Veranstaltungen ist die Unterstützung des Schlossbergvereins selbstverständlich. Für ihr großes Engagement erhielt sie jetzt den städtischen Kulturehrenbrief für das Jahr 2019.

Volkmar Nix aus Dillenburg ist 1988 Mitglied der Theatergruppe Dellerlecker geworden und hat sofort als Beisitzer den Vorstand unterstützt. Zwei Jahre später wurde er zum Kassenwart gewählt und ist es bis zum heutigen Zeitpunkt geblieben. Er hat an vielen Aufführungen als Theaterspieler teilgenommen, z. B. „Der zerbrochene Krug“ (Heinrich von Kleist), 1990, „Es war die Lerche“ (Ephraim Kishon), 1995, „Lysistrata“ (Aristophanes), 1999, „Der Sommernachtstraum“ (Shakespeare), 2000, „Triumph der Liebe“ (Pierre Carlet de Marivaux), 2001 oder auch „Alles nur Theater?“ (Arno Boas), 2003. Auch an dem städtischen Musical „Der Prinz aus Dillenburg“ (2004) hat er mitgewirkt. Zudem organisiert der 58jährige die jährliche Dellerlecker-Wanderung, die er auch in botanischer und vogelkundlicher Weise leitet. Im Jahr 2018 erhielt er die Oranierplakette und wurde Ehrenstadtverordneter und im Jahr 2019 wurde ihm der Landesehrenbrief verliehen. Nun erhielt er außerdem den Kulturehrenbrief für das Jahr 2019.

Joachim Hartmann zweifach geehrt

Joachim Hartmann ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Bergbautradition im Raum Dillenburg und im Besonderen im Stadtteil Oberscheld nicht in Vergessenheit gerät. Er ist einer der Gründungsmitglieder des Bergbau- und Feldbahnvereins Schelderwald e.V., der vor 34 Jahren in Oberscheld ins Leben gerufen wurde. 32 Jahre lang hat sich der Oberschelder in den verschiedensten Vorstandsämtern verdient gemacht. Sei es als Bergbaubeisitzer, Pressewart oder 1. und 2. Vorsitzender. Der 80jährige ist gegenüber dem Bergamt bis heute immer noch der Verantwortliche für den Besucherstollen Grube Ypsilanta in Oberscheld, der ohne seine Motivation mit Sicherheit nicht entstanden wäre. Ohne ihn gäbe es auch nicht den Bergbau-Bunker in Niederscheld, wo er mit dem Fotoclub Niederscheld eine ständige Ausstellung „Niederscheld in Schutt und Asche“ aufgebaut hat und eine kleine Ausstellung von altem Bergbaugerät. Dort hat er auch bis jetzt in jedem Jahr eine Barbarafeier (Schutzpatronin der Bergleute) am 4. Dezember organisiert. Ihm ist es mit zu verdanken, dass der Verein sein Vereinsheim im Alten Stellwerk Hochofen hat und eine Museumsfeldbahn in Richtung Niederscheld aufbauen kann. Auch war er der Motor der immer wieder stattfindenden Bergmannfeste im Stadtteil Oberscheld. Für die Stadt ist er schon immer der Ansprechpartner in Sachen Bergbau. Als Partner der betreuten Grundschule organisiert Joachim Hartmann Ferienbetreuungen und Schulprojekte in Sachen Bergbau. Er bringt sein Fachwissen rund um den Bergbau ein und weckt dabei das Interesse der Kinder an die Geschichte Oberschelds mit seinen vielen Gruben. Auch im Oberschelder Steinbruch zeigt er sein Fachwissen und die Kinder sind jedes Mal sehr begeistert, wenn sie mit ihm unterwegs waren. Seine bergbauhistorischen Wanderungen durch den Schelderwald sind weit über die Grenzen Dillenburgs bekannt und selbst Professoren von Hochschulen mit ihren Studenten lassen sich von ihm die geologischen Besonderheiten im Schelderwald zeigen. Er und sein Fachwissen waren auch beteiligt beim Aufbau der Bergbauabteilung in der Villa Grün vom Museumsverein in Dillenburg. Außerdem engagiert er sich im Förderverein des Waldschwimmbads und in weiteren Ortsvereinen in Oberscheld und Umgebung. Im Jahr 2013 wurde er für seine 25jährige Mitgliedschaft im Bergbau- und Feldbahnverein Schelderwald e.V. geehrt und in 2020 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Nun erhielt er von uns außerdem den Kulturehrenbrief für das Jahr 2020 und für sein umfangreiches Engagement in der Kultur- und Brauchtumspflege in seinem Heimatdorf Oberscheld auf Vorschlag von Uwe Brückmann den Ehrenamtspreis für das Jahr 2019.

Mit dem Ehrenamtspreis werden außergewöhnliche Einsatzbereitschaft, besonderes Engagement sowie uneigennütziges Wirken für das Gemeinwesen ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich an Einzelpersonen verliehen, die eine ehrenamtliche Tätigkeit von mindestens 10 Jahren leisteten. Pro Verein / Institution kann jährlich nur eine Person geehrt werden und kann auch an Personen erfolgen, die nicht in Dillenburg wohnhaft sind, hier aber ihre ehrenamtliche Tätigkeit ausüben. Der Ehrenamtspreis erstreckt sich auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche und beinhaltet die Verleihung einer Urkunde sowie eine Medaille mit dem Portrait von Catharina Helena Dörrien.



SpielTREFF in Dillenburg

Spieltreff mit Protesttag der “Aktion Mensch”

Am Freitag, 6. Mai, ab 15.00 Uhr, findet im Rahmen des monatlichen SpielTREFFS auf dem Wilhelmsplatz ein Protesttag der „Aktion Mensch“ statt. Unter dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!“ gibt es vielfältige Aktionen. Neben einem Rollstuhlparcours, inklusiven Spielen und diversen Brillen zur Simulation von Sehbeeinträchtigungen stehen 8000 Bauklötzchen bereit, um gemeinsam an einer inklusiven Stadt zu bauen. Außerdem gibt es einen „Barrierechecker:innen-Beutel“, um eigenständig Barrieren in der Innenstadt aufzuspüren. Darüber hinaus sind Vertreter des Senioren- und Behindertenbeirats der Oranienstadt Dillenburg vor Ort und informieren über ihre Arbeit.


Zudem stehen auch die bewährten Spiele und Aktionen des SpielTREFFS bereit!
Der Aktionstag wird von der Fachstelle Familienpastoral des Bistums Limburg unterstützt und findet bis 17.00 Uhr statt – das Angebot ist kostenfrei!

Bebauungspläne jetzt auch online verfügbar

Bauskizze, Zange, Zollstock, Bleistift und ein Modellhaus

Oranienstadt baut Service-Angebot aus

Die Oranienstadt Dillenburg baut ihr flexibles Service-Angebot weiter aus und stellt für interessierte Nutzer und Nutzerinnen sowie Architekten und Architektinnen ihre Bebauungspläne ab sofort auch online zur Verfügung. Zusätzlich zu den Planauskünften sollen allen Interessierten über den Online-Service zukünftig weitere Inhalte zur Verfügung gestellt werden. Der neue Online-Kartenservice basiert auf dem Geografischen Informationssystem (GIS) mit der Bezeichnung „Ingrada“ des Wettenberger Softwareherstellers Softplan, das seit Ende 2020 bei der Stadtverwaltung im Einsatz ist. Im ersten Schritt hat das Bauressort nun die Bebauungspläne veröffentlicht, die im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes bereitgestellt werden müssen. Hierzu wurden während der Testphase mit Unterstützung des Lahn-Dill-Kreises im letzten Jahr alle Bebauungspläne in der Verwaltung digitalisiert, aufbereitet und in das neue System eingearbeitet.

Schnellere Suchergebnisse für den Nutzenden

Die Online-Anwendung ermöglicht jetzt eine schnelle Suche der Bebauungspläne über die Karte oder durch Eingabe einer Adresse oder eines Namens. Neben den eingescannten Bebauungsplänen können zusätzliche Informationen wie textliche Festsetzungen oder Anlagen heruntergeladen werden. Das übersichtliche Design und die intuitive Bedienung gewährleisten eine einfache Navigation in der Karte und schnelles Auffinden der gewünschten Informationen. Nicht nur Architekten und Architektinnen sowie Planungsbüros können sich nun gezielt über Flurstücke, Baugrenzen oder bauliche Festsetzungen informieren, auch Eigentümer und Eigentümerinnen erhalten jederzeit Auskunft zu Fragen der Bebaubarkeit ihrer Grundstücke. „Damit können wir jetzt die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger viel besser berücksichtigen,“ so Manuel Hofmann von der städtischen Abteilung für Bauleitplanung, Bauordnung und Liegenschaften. Und weiter: „Allein in diesem Bereich erhalten wir jede Woche etwa drei bis fünf Anfragen. Jetzt kann die Auskunft unabhängig von den Öffnungszeiten jederzeit eingeholt und abgefragt werden.“

Weiterer Online-Service geplant

Die Verwaltung plant eine Erweiterung der Online-Auskünfte. Denn neben den Bebauungsplänen gibt es zahlreiche weitere Themen, zum Beispiel im touristischen Bereich, die ebenfalls in das GIS-System der Oranienstadt Dillenburg eingepflegt werden können, um die Nutzung noch attraktiver zu machen und dem Servicegedanken noch mehr Rechnung zu tragen. Der Aufruf der digitalen Bebauungspläne erfolgt auf der Internetseite der Stadt über die Rubrik „Leben in Dillenburg – Bauen und Wohnen – rechtskräftige Bebauungspläne“. Weitere Informationen unter www.ingrada.de.

Manuel Hofmann vom städtischen Bauressort präsentiert das neue Bürgerportal der Oranienstadt Dillenburg. Foto: Oranienstadt Dillenburg

Herzlichen Glückwunsch

Bürgermeister Michael Lotz ist 20 Jahre im Amt

Der Wechsel vom Anwalts-Schreibtisch an die Spitze der Dillenburger Stadtverwaltung – das ist im April 2022 exakt 20 Jahre her. Bürgermeister Michael Lotz (54) nennt den 3. April 2002 rückblickend einen vollständigen beruflichen Gezeitenwechsel.

Plötzlich gebe es nicht mehr nur ein Dezernat mit vielen Mandanten wie in der Kanzlei, sondern ein Aufgabenspektrum von ‚A‘ wie ‚Abfall‘ über alle Bereiche des öffentlichen Lebens hinweg bis zu ‚Z‘ wie ‚Zwangsentstempelungen‘. Ganz zu Anfang sei es wichtig gewesen, so schnell wie möglich einen vollständigen Überblick zu bekommen, woran die einzelnen Abteilungen der Verwaltung arbeiteten, die Mitarbeitenden kennen zu lernen und erste Kontakte in neuer Funktion nach außen zu knüpfen.

In der Zwischenzeit kann sich unser Bürgermeister zu den „alten Hasen“ innerhalb der Riege der im Lahn-Dill-Kreis tätigen Verwaltungschefinnen/Verwaltungschefs. Mit dem Erhalt des Krankenhauses, des Hessischen Landgestüts, dem eingeleiteten Hochwasserschutz nach der verheerenden Katastrophe 2006 sowie die Gestaltung einer „Lebendigen Innenstadt“ galt es, in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl großer Aufgaben zu erledigen. Und für den Bürgermeister geht es in den nächsten Jahren weiter: die kostspielige Sanierung des „Aquarena“-Bades, der Aufbau der niedergebrannten Glück-Auf-Halle in Oberscheld sowie die Planung der Stadthalle sind weitere, aktuell zu bewältigende Herausforderungen.

Wird es für Michael Lotz eine fünfte Amtszeit geben und er ab 1. April 2026 noch einmal die Geschicke der Oranienstadt Dillenburg lenken? Ganz abgeneigt zeigt sich der Verwaltungschef nicht. Wenn er noch einmal antrete, dann mit der großen Leidenschaft, wie er sie seit seinem ersten Amtsantritt immer gezeigt habe. Der sehnliche Wunsch unseres Verwaltungschefs: Dass sich nach Corona das Tagesgeschäft wieder normalisiert und nicht ständig von der Pandemie und den von ihr verursachten Folgen überschattet wird. „Schön wäre es, wenn mein Terminkalender vom normalen Geschäft überquillt.“

Das Wiedersehen mit den heutigen niederländischen König Willem-Alexander bei seinem Besuch in der Wiesbadener Staatskanzlei im Sommer 2013 zählt sicher zu den Höhepunkten der letzten 20 Jahre für Michael Lotz. Rechts Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier. Foto: Erhard Blatt/Hess. Staatskanzlei

Notdienstzeiten während der Osterfeiertage

Ein Hase sitzt im Gras und frisst Klee

Die Dienststellen der Oranienstadt Dillenburg und die Stadtwerke
Dillenburg haben für den Zeitraum vom 15. bis 18.04.2022 (Karfreitag
bis Ostermontag) folgende Notdienstzeiten und Bereitschaftsnummern
für die Bürgerinnen und Bürger eingerichtet:

Die Friedhofsverwaltung hat einen telefonischen Notdienst für die
Annahme von Beisetzungen eingerichtet. Dieser ist jeweils am
16.04. (Ostersamstag) und 18.04. (Ostermontag) jeweils von
10.00 – 11.00 Uhr unter folgenden Telefonnummer zu erreichen:
0170 / 788 4974.

Für die Stadtwerke Dillenburg sind die üblichen Bereitschaftsdienste
unter folgenden Telefonnummern zu erreichen:
Baubetriebshof: 0177-2535068
Wasserversorgung: 0175-4129766

Des Weiteren ist der Wertstoffhof am Stadion und die Stadtbücherei in Dillenburg am Ostersamstag geschlossen!

In Dillenburg entsteht ein Fitness-Wald für Alle

Fitnesswald_Foto-OtfriedPreusslerSchule

Gemeinschaftsprojekt von Schule, Stadt und HessenForst

In Dillenburg entsteht in Kürze ein Fitness-Wald für Alle. Das Gemeinschaftsprojekt der Otfried-Preußler-Schule Dillenburg, der Oranienstadt und HessenForst soll in den nächsten Wochen umgesetzt werden. Dabei entstehen im Wald oberhalb der Schule auf einer Länge von 1,2 km insgesamt 12 Stationen, an denen Hinweisschilder zu einer sportlichen Betätigung motivieren. Der Fitness-Wald ist in erster Linie ein Angebot für Schüler und Schülerinnen der Otfried-Preußler-Schüler, für die Mitarbeitenden der Lebenshilfe Dillenburg e.V., für alle Waldbesuchenden, aber auch für die Kinder der Waldgruppe der städtischen KiTa „Der kleine Prinz“.

Umsetzung startet im April

Entstehen sollen die Bewegungsstationen entlang der Waldwege oberhalb der Otfried-Preußler-Schule am Forstdenkmal. Noch im April wird mit der Umsetzung begonnen. Im Rahmen zweier Projekttage werden die Schülerinnen und Schüler einer Berufsorientierungsklasse gemeinsam mit Mitarbeitern des HessenForsts den *Fitness -Wald* bauen, so dass einer Eröffnung im Frühjahr nichts im Wege steht. Die Oranienstadt übernimmt die Kosten für die Beschilderung und Unterhaltung. Außerdem überprüft das Stadtwerke-Team regelmäßig die Standfestigkeit der Pfosten, Schilder und der aufgestellten Objekte, um die Verkehrssicherungspflicht zu gewährleisten.

Gelungene Idee

Die gelungene Idee für den neuen „Fitness-Wald“ stammt aus der Schulklasse von Alexandra Fink. Gerade die letzten, pandemiegeprägten Jahre hätten doch vieles an Spaß missen lassen. Kontaktbeschränkungen und die Reduzierung von Freizeitangeboten trafen die Schülerinnen und Schüler hart. Viele Ängste bauten sich auf, die körperlich und seelisch zum Ausdruck kamen. „Wann immer es der Schulalltag zuließ, bewegten wir uns deswegen im Freien“, berichtet Alexandra Fink. „Mal auf dem Schulhof, mal im nahegelegenen Wald absolvierten wir kleine Fitnessübungen, die ohne viel Aufwand in den Schulalltag eingebaut werden konnten.“ Als Medium nutzte die Gruppe Bewegungskarten, die durch die klare Bebilderung ansprechend waren und deswegen auch beim geplanten Fitness-Wald zum Einsatz kommen sollen. „Allen machten die kleinen Bewegungsübungen Spaß und bei manchen ‚Figuren‘ gab es lautes Gelächter“, so die Lehrerin weiter.

Hinweisschilder geben Hilfestellung zu Übungen

Ein Hinweisschild am Anfang und am Ende macht die Waldbesuchenden auf die neue Betätigungsmöglichkeit aufmerksam. Insbesondere der Schülerschaft der Otfried-Preußler-Schule und den MitarbeiterInnen der Lebenshilfe Dillenburg werden die Übungen mit Bildern und schriftlichen Anweisungen in *Leichter Sprache* erklärt. Einzelne Stationen werden mit Bänken oder Baumstämmen ergänzt. Ansonsten ist vorwiegend der eigene Körper als Bewegungselement vorgesehen. Dazu gehören klassische Aufgaben wie Sit-ups oder Liegestütze, aber auch kreative Elemente wie „nach den Sternen greifen“. Alle Übungen bieten individuelle Möglichkeiten, da die Intervalle selbst gesteigert werden können. Wer noch Kondition hat, kann von einer zur nächsten Station zügig walken oder joggen.

Oranienstadt und HessenForst unterstützen das Projekt

Die Oranienstadt Dillenburg und HessenForst unterstützen das Projekt der Schule gerne, da es einen sportlichen, gesundheitlichen und waldpädagogischen Mehrwert für Dillenburg hat. Alle Beteiligten freuen sich schon auf die Projekttage und die Eröffnung, die voraussichtlich Ende April stattfinden wird.

Oberhalb der Otfried-Preußler-Schule in der Tiergartenstraße entsteht in Kürze ein „Fitness-Wald“ (Foto: Otfried-Preußler-Schule) Foto: Otfried-Preußler-Schule
Ein Beispiel für eine Bewegungskarte: An einer der 12 Stationen kann der Nutzende Sit-ups absolvieren

Spende für das Waldschwimmbad

Mit einer Spende über 20.000 Euro unterstützt der Förderverein Waldschwimmbad Oberscheld zwei wesentliche Neuerungen für das Schwimmbad. Die Platzverhältnisse im 1965 erstellten Hauptgebäude entsprechen nicht mehr dem heutigen Bedarf für Technik, Servicebereich und Besucherströme. Somit gab es Überlegungen zu einer Ausgliederung der Lagerstellen für Gartengeräte und der für die Technik erforderlichen Betriebsmittel. Als Lagermöglichkeit für Gartengeräte, Traktor und Mähmaschinen wurde eine Garagenlösung im unteren Bereich des Schwimmbades etabliert. Für die Betriebsmittel stellt eine Containerlösung in unmittelbarer Nähe der Technikräume eine wesentliche Verbesserung von Arbeitsflächen und Laufwegen dar.

Im Foto (v.l.): Magistrats- und Vereinsmitglied Hans-Werner Schech, Vorsitzender Franz Kern, Magistratsdirektor der Stadt Dillenburg Reiner Pulfrich und Kassenwartin Heidi Brandes. Foto: Hans-Jürgen Ramisch

Oranienstadt dankt dem Förderverein Waldschwimmbad e. V.

Für beide Anschaffungen mit einem Gesamtwert von rund 27.000 € stellt der Förderverein Waldschwimmbad Oberscheld einen Zuschuss über insgesamt 20.000 € zur Verfügung. Hinzu kommen die Arbeitsstunden des Fördervereins für die zusätzlichen Räum- und Änderungsarbeiten. Bei der Übergabe durch den Vorsitzenden Franz Kern und die Kassenwartin Heidi Brandes am 25. März bedankten sich Magistratsdirektor Reiner Pulfrich im Namen der Servicebetriebe und Stadtrat Hans-Werner Schech für den Magistrat der Oranienstadt Dillenburg für die große Unterstützung durch den Förderverein und die Aktiven des Waldschwimmbades Oberscheld.

Bericht und Foto: Hans-Jürgen Ramisch